PUSHER
Pusher
von Werner Falkhof
2 oder 3 Personen
"Ob das wohl gue gehen wird?" schoß es mir
letzes Jahr in Essen durch den Kopf, als ich erfuhr, daß
In
Zu Ostern dann kam das Paket mit "Pusher"
und es war zu meinem großen Erstaunen viel schwerer als es eigentlich hätte
sein dürfen. Der Grund dafür war bald gefunden. Wie versprochen waren die
Kugeln nicht mehr so leichtgewichtig wie noch in
Sie war irgendwie enttäuschend, denn was da
passierte, hatte ich nicht erwartet. Die Kugeln waren ständig in Bewegung,
nicht nur wenn man pushte. Schon der kleinste Mucks eines Spielers brachte sie
zum Tanzen - recht nett anzuschauen, aber nervig. Außerdem waren die Dinger so
glatt, daß sie uns immer wieder entglitten und auf dcm Brett ein Chaos
verursachten. Und weil die Kugeln nun wirklich rund waren, konnte man nicht
mehr wild drauflospushen - man konnte natürlich schon, aber nachdem sich der
Sturm gelegt hatte, war kein Stein mehr auf dem anderen, d.h. keine Kugel mehr
an ihrem Platz - sondern mußte mit sehr viel Gefühl ans Wcrk gehen.
Vielleichr sollte ich aber nun doch kurz erklären,
worum es bei Pusher überhaupt geht, für all jene, die das Spiel noch nicht
kennen. Da gibt es also zunächst einmal das Spielbrett, sechseckig und mit 91
kleinen Mulden versehen. Je 30 dieser Mulden haben die Farben rot, blau und
gelb und jene im Zenrum ist schwarz. Die Farben sind übrigens nicht gleichmäßig
über das Spielbrett verteilt, was für die Taktik später sehr wichtig ist.
Nachdem jeder seine 17 Kugeln - in den Farben rot,
blau und gelb - in der Ablageschale verstaut hat, beginnt einer, indem er eine
seiner Kugeln in eine beliebige Mulde legt. Gleich vorweg die wiehtigste Regel:
Wann immer eine Kugel in einer gleichfarbigen Mulde zu liegen kommt, muß sie
zurückgenommen werden. Reihum setzen die Spieler nun ihre Kugel ein, bis zwei
in benachbarten Mulden zu liegen kommen; dann ist der nächste Spieler nämlich
verpflichtet, diese zu einem Dreick zu ergänzen, es sei denn die beiden dafür
zur Verfügung stehenden Mulden besitzen die Farbe seiner Kugeln, und der darauf
folgende Spieler kann dann endlich das tun wovon schon dauernd die Rede ist -
er kann endlich pushen.
Dazu drückt er seine Kugel so von oben in das
Dreieck, daß zumindest eine Kugel des Dreiecks ihre Mulde verläßt. Meist wird
wohl mehr als ein Kugel rollen und wenn sich alles beruhigt hat, werden jene
eingesammelt, die in farbgleichen Mulden liegen. Trifft dies für den pushenden
Spieler nicht zu und gibt es noch ein Dreieck, so darf er fröhlich
weiterpushen, bis es entweder kein Dreieck mehr gibt
oder er eine Kugel herausnehmen muß. Wem es so als erstem gelingt, alle Kugeln
loszuwerden, gewinnt.
Wie eingangs schon erwähnt, war dieses Spiel zu
Beginn in einer Holzversion erhältlich, an die man sich vor allem vom Oufit her
auch erst gewöhnen mußte, denn das Ganze war in farblosem Schwarz-Weiß-Grau
gehalten, mit einer einer roten Mulde in der Brettmitte. Von der Schachtel will
ich gar nicht reden und auch die Kugdn waren nicht unbedingt das was man sich
darunter gemeinhin vorstellt: Zum Teil ziemlich zwetschgoidig, zum Teil mit
Rissen versehen. Dafür ließen diese seltsamen Rundungen aber ein sehr
"grobschlächtiges" Pushen zu.
Damit ist es nun also vorbei: Vorbei mit Schwarz,
Weiß, Grau, vorbei mit Holz, vorbei mit unrunden Kugeln. Gefühl ist gefragt,
sehr viel Gefühl. Gefragt werden muß aber auch, ob die Operation "Plastic
for Pusher" überhaupt erfolgreich war? Ich glaube schon!
Das wichtigste Argument dafür ist wohl die Tatsache,
daß dieses schöne Spiel, das übrigens schon eine Menge an Preisen einheimsen
konnte, nun allgemein erhältlich sein wird, noch dazu zu einem akzeptablen
Preis. Der Spielwitz hat sich nun etwas mehr in Richtung Gweschicklichkeit und
Gefühl verlagert, was aber dem Spielspaß in keinster Weise schadet. Man muß
sich eben nur an die geänderten Bedingungen gewöhnen. Und das trifft auch nur für
jene zu, die die Holzversionen kennen und gespielt haben. Zudem liegt nun auch
endlich eine verständliche, lückenlose, nicht vom Autor minimalisierte Regel
vor, die als Zugabe zwei kleine Tabellen enthält, mit denen man schnell ein
kleies Pusherturnier mit vier bzw. fünf Personen organisieren kann.
Zum Abschluß noch die bisher errungenen Preise:
Auswahlliste 1993 zum "Spiel des Jahres;
SUPER-AS D'OR beim 8. Festival International des
Jeux in Cannes und
Belgischer Toy Award 1994 in der Kategorie
Erwachsenenspiele ex aequo mit dem Spiel Mystere von Ravensburger. Mögen diese
als Empfehlungen stehen, falls Sie der meinigen nicht trauen.