Rezension
Baue deine individuelle Stadt
Tiny Towns
Stadtbau mit Kuben und Karten!
Tiny Town trägt seinen Namen zu Recht; die Stadt, die wir bauen ist winzig, wir haben auf unseren Tableaus nur 4x4 Felder zur Verfügung. Daher muss man sehr vorausschauend bauen und immer versuchen, Gebäudewechselwirkungen zu nutzen. Doch vor dem Bauen hat der Autor das Baumaterial sammeln gesetzt, die Ressourcen, mit denen man Häuser bauen kann. Im Spiel sind 25 Gebäudekarten mit Icons zur Gebäudeart, farbigen Quadraten für die Ressourcen samt erforderlicher Anordnung, die man zum Bau benötigt - Holz, Weizen, Ziegel, Glas oder Stein - und Icons/Text für Gebäudefähigkeiten.
Zu Spielbeginn liegt die Landhauskarte aus, alle anderen Gebäude werden nach Art getrennt verdeckt gestapelt und die oberste Karte wird aufgedeckt, dies sind die verfügbaren Gebäude für diese Partie. Die Runden im Spiel bestehen jeweils aus vier Phasen, jeder Spieler muss zuerst eine Phase beendet haben, bevor alle die nächste Phase beginnen können.
Phase 1 heißt Ressource entdecken, die oberste Ressourcenkarte wird aufgedeckt. In Phase 2 Ressource platzieren nimmt jeder eine Ressource der aufgedeckten Art und legt sie in seine Stadt auf ein freies Feld; in jeder dritten Runde wird keine Karte aufgedeckt, sondern jeder wählt eine beliebige Ressource aus dem Vorrat. Kann man sie platzieren, muss man die Ressource nehmen. Phase 3: Hat man Ressourcen der geforderten Art und in nötiger Anordnung für ein Gebäude in seiner Stadt liegen, baut man das Gebäude und kann nun die Fähigkeit nutzen. Das neue Gebäude wird auf eines der Felder gesetzt, auf dem die Ressourcen gelagert waren. Jede Gebäudeart kann beliebig oft gebaut werden, wenn Platz dafür ist, mit Ausnahme des zu Beginn gewählten Denkmals, dieses nur einmal. Doch Achtung! Jedes Gebäude verringert dauerhaft den Platz für Ressourcen. Man muss Ressourcen nicht nutzen, auch wenn man könnte, sondern kann sie durchaus für spätere Verwendung aufheben. Haben alle Spieler ihre Pläne mit Ressourcen und Gebäuden gefüllt, endet das Spiel. Man entfernt Ressourcen und wertet Gebäude und Wechselwirkungen minus leere Felder in der Stadt.
Wieder einmal nicht so simpel wie es klingt, denn Werte der Gebäude ändern sich drastisch mit ihrer Umgebung bzw. Wechselwirkung mit Gebäuden anderer Art; natürlich hat man die Information auf den ausliegenden Gebäudekarten; man sollte sich zu Beginn die ausliegenden Karten, die bis auf das Landhaus ja zufällig gewählt sind, genau anschauen und sich eventuelle Wechselwirkungen merken. Und übrigens, Abkupfern beim Nachbarn bringt auch bei Tiny Towns höchstens gleich viel Punkte. Natürlich ist Tiny Towns quasi ein Mehrspieler-Solitärspiel, aber ich mag die Idee und die Umsetzung. Dass ich bis zu fünf Felder mit Ressourcen belegen muss, um dann auf eines dieser Felder ein Gebäude zu setzen, ist ein gelungener Mechanismus!
Dagmar de Cassan
Spieler: 1-6
Alter: 14+
Dauer: 45+
Autor: Peter McPherson
Gestaltung: Matt Paquette, Jessy Töpfer, Jens Wiese
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: AEG / Pegasus Spiele 2019
Web: www.pegasus.de
Genre: Stadtbau
Zielgruppe: Mit Freunden
Spezial: 1 Spieler
Version: de
Regeln: cn de en es fr it kr nl pl th
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Standard-Thema
Gute, wenige Regeln
Viele Wechselwirkungen der Gebäude
(c) Bild Henk Rolleman
Vergleichbar:
Stadtbauspiele auf individuellen Plänen
Andere Ausgaben:
Meine Einschätzung: 6
Dagmar de Cassan:
Viel Spiel mit wenig Material und wenigen Grundregeln; der Witz liegt in den sehr vielfältigen Gebäude-Wechselwirkungen und den vielen möglichen Gebäudekombinationen für eine Partie.
Zufall (rosa): 2
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 0
Geschicklichkeit (grün): 1
Action (dunkelgrün): 0