Sequence
Sequence
2-12 Spieler ab 8 Jahren
Parker, 1997
Dieses Spiel ist für mich wieder einmal der Anlaß, über
eines der eigenartigsten Phänomene der Spiele-Szene nachzudenken - das
gleichzeitige Auftauchen von Titeln, Themen, Spielideen. Ein Jahr sind es
Dinosaurier, dann Ritter, einmal gibt es fast nur Versteigerungsspiele usw.
usw.
Da diese Doubletten meist verschiedene Autoren haben
oder verschiedene Lizenzgeber, bleibt der Ursprung mysteriös, hat
wahrscheinlich was mit kosmischer Strahlung oder dem Mond zu tun. Heuer
jedenfalls hat sich wieder so eine Doublette ergeben, Touché bei Jumbo und
Sequence bei Parker. Touché wurde schon besprochen, hier nun der
Beinahe-Zwilling.
Die grundlegende Spielidee ist exakt die gleiche:
Auf einem Spielplan sind die Karten eines Rommé-Blattes abgebildet, 104 an der
Zahl, jede Karte ist also zweimal vorhanden. Die Spieler haben Karten auf der
Hand und wählen eine aus, die sie vor sich ablegen und markieren dann das
entsprechende Bild auf dem Spielplan mit einem Marker ihrer Farbe.
Spielziel ist, mit den Markern der eigenen Farbe
eine vorgebenene Form zu bilden, wer das als erster schafft, gewinnt.
Damit sind die Gemeinsamkeiten erledigt und wir können
zu den Unterschieden fortschreiten:
Bei Sequence gibt es vier Bonusfelder in den Ecken
des Planes, die gleichzeitig von mehreren Spielern oder Teams in Anspruch
genommen werden können, die Karten einer Farbe hängen hier nicht vollständig
zusammen, sondern sind in Gruppen über den Plan verteilt.
Sequence verlangt im Spiel für 2 Personen oder zwei
Teams das Auflegen von zwei Sequenzen von 5 Markern in ununterbrochener
Reihenfolge, bei Touché kann man sich auf verschiedene Formen einigen.
In Touché werden die Karten auf alle Spieler gleichmäßig
verteilt, in Sequence bekommen die Spieler je nach Anzahl der Mitspieler
unterschiedlich viele Karten auf die Hand und ziehen immer eine Karte vom
verbleibenden Stapel nach.
In Sequence haben die Buben eine völlig andere
Bedeutung: es gibt sie einäugig und zweiäugig. Die einäugigen sind Diebe,
werden sie abgelegt, darf der Spieler einen beliebigen Marker entfernen, aber
natürlich nicht aus kompletten Sequenzen. Die zweiäugigen Buben sind Joker, wer
sie spielt, darf einen Marker auf eine beliebige Karte legen. Verschärfte
Regeln sehen auch noch vor, daß man den Mitgliedern des eigenen Teams keinerlei
Hinweise oder Ratschläge geben darf, wie sie eventuell Karten plazieren sollen,
und daß man auch aus kompletten Sequenzen mit dem einäugigen Buben Marker
stehlen kann!
Im Spiel zu dritt verlangt Sequence nur eine Fünfer-Folge
als Siegbedingung.
Die Aufzählung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten
war ja noch einfach, aber jetzt soll ich meine Meinung dazu abgeben und damit
habe ich ehrlich gesagt meine Schwierigkeiten. Das Spiel hat kaum taktischen
Reiz, da man nur von den Karten in der eigenen Hand ausgehen kann und nie
vorausplanen, weil man ja weder Karten der Gegner noch der Teamkollegen kennt.
Und auch wenn man die geeigneten Karten in der Hand hat, um eigenständig eine
Folge zu bilden, muß man sie oft woanders verwenden, um Sequenz-Bildung des
gegnerischen Teams zu verhindern.
Letztendlich kann ich nur feststellen, daß SEQUENCE
eine hübsch ausgestattete und gut gemachte Variante des "Fünf-in-einer-Reihe"-Spielprinzips
ist, sicher gut geeignet als Reise- und Urlaubsspiel oder für Spielneulinge.
WIN-Wertung:
Sequence AAA III U 2-4 (2-12) 30 min