DIE LEGENDE DES SAGOR
Die Legende des Sagor
Parker, 1993
1-4 Spieler ab 8 Jahren
Der Untertitel nennt die "Legende des
Sagor" das "Elektronisch sprechende 3-D Fantasy-Spiel" und
verspricht dramatische Sprach- und Soundeffekte.
Nun, bevor das näher prüfen kann, haben die Götter
oder die Spielehersteller auch hier das Zusammensetzen vor das Spielen
gestellt, doch es geht verhältnißmäßig schnell, alles ist nur aus den Rahmen zu
lösen und wenn man das Puzzle gelöst hat, welche Bodenplättchen in welche
Zimmer gehören, kann es auch schon losgehen - vorausgesetzt, man hat die
richtigen Batterien im Haus.
Der Spielplan besteht aus drei großen Bereichen, der
grauen Ersten Ebene, genannt Kammern der Finsternis, der braunen Zweiten Ebene,
Halle des Schreckens, verbunden durch eine Steg. Danach betritt man über eine Hängebrücke
durch das Tor des Unheils die Dritte Ebene, Sagor's Gruft, mit dem Feuerdrachen
und dahinter der Schädelhalle, das Reich des Bösen Zauberers Sagor.
Diesen gilt es zu besiegen, allein oder in
Gesellschaft von drei weiteren Helden, jeder sucht sich einen aus, Anvar der
Barbar, Stubbel der Zwerg, Braxus der Krieger oder Yastromo der Zauberer stehen
zur Wahl. Jeder erhält seinen Charakterbogen und ein Startkapital, mit dem er
sich eine Grundausstattung an Rüstung und Waffen kaufen kann.
Danach kommt das Herzstück des Ganzen ins Spiel, der
Computerchip unter der Gruft. Durch Drücken der Knöpfe entsprechend der in der
Spielanleitung genau und verständlich gegebenen Anweisung meldet man die
Spielteilnehmer an und nun kanns losgehen: Die Spieler ziehen über das Brett
und finden unter den Bodenplatten Schätze oder Zufallsereignisse oder Geheimgänge
oder oder oder ... In den Zimmern lauern Monster, will ein Held kämpfen, meldet
er dies durch Tastendruck bei Sagor an, der dann den Kampf abwickelt,
entsprechend der üblichen Methode "Vergleich Figurenwert+Würfelwert von
Held und Monster". Hier kommt es zum einzigen Engpaß, die Würfelwerte
folgen für ungeübte Spieler zu schnell, aber für diesen Fall ist immerhin eine
Wiederholungstaste eingeplant. Wird es Sagor zu langweilig, weil zu lange
niemand kämpft, wird er von sich aus aktiv und mischt sich ins Geschehen ein.
Für besiegte Monster gibt es Schatztruhen, jede
Schatztruhe im Besitz eines Helden vermindert Kampf- und Widerstandskraft von
Sagor im Endkampf um einen Punkt, mit Einsatz eines Maultieres kann ein Held
maximal 8 Truhen tragen und damit Sagor auf einen Wert von 4/4 reduzieren.
Jeder Held steht Sagor allein gegenüber, die Helden können auch untereinander
in Widerstreit treten und einander bekämpfen. Das Kampfsystem, die zusätzlich möglichen
Aktionen wie Einkauf beim Krämer, Maultier, Gefolgsmann, Geheimgänge usw. sind
recht gut durchdacht und besiegte Helden können - zwar aller Erfolge beraubt,
aber immerhin - am Startfeld wieder von neuem ins Geschehen eingreifen.
"Die Legende des Sagor" ist eine gelungene
und originelle Weiterentwicklung der von Heroquest her bekannten Art von
Fantasy-Spielen. Der sprechende Zufallsgenerator funktioniert und sollte er
sich durch zu lange Spielpausen abschalten, kann man das Spiel jederzeit durch
Neuanmelden der Spielfiguren wieder aufnehmen. Seine Aktionen, auch die zufällig
ausgelösten, sind recht brauchbar, und Sprache und Wortwahl sind eher eintönig,
aber durchaus auszuhalten.
Als Familienspiel oder für Kinder der Altersgruppe
10 bis 14 - allein gespielt - ist "Die Legende des Sagor" gut zu
spielen und als Einstieg in die Welt der Fantasy-Spiele ungedingt geeignet, die
Ausstattung ist zweckmäßig, hübsch und dem Thema entsprechend gestaltet.
WIN-Wertung:
Legende des Sagor AAA UU II WW