CLUEDO

Das neue Cluedo

 

ALs ich im WIN 27 aus aktuellem Anlaß CLUEDO besprach, habe ich kurz auf eine neu angekündigte Variante dieses Spiels verwiesen. Dank Christian Grund konnten wir dieses neue Spiel begutachten und einer ersten Probe unterziehen. Es ist anders als (von mir) erwartet.

Man braucht dazu einen Videorecorder und Englisch-Kenntnisse (zumindest solange es keine synchronisierte Fassung gibt). Dafür kann man sich das Lesen der Regeln (fast) ersparen, denn das Erklären und Leiten des Spiels übernimmt ein Sprecher. Dieser zeigt auch einige Spielszenen in einem Schloß. Handelnde Figuren: die 6 aus CLuedo bekannten Figuren, die tatsächlich fast so aussehen wie auf den Spielkarten und 3-4 weitere Darsteller. Die gutbekannten Tatwerkzeuge und Tatorte sind natürlich auch dabei. Nachdem an jeden Spieler ein Protokollbogen und einige Karten verteilt worden sind, kann es losgehen. Der Sprecher erklärt, daß sich im 1. Fall 3 Verbrechen ereignet haben. Gesucht sind die traditionellen Merkmale: Täter, Waffe, Tatort und außerdem: Das Opfer.

An einem der 3 Fälle demonstriert er, wie das zu geschehen hat: Man sammelt Informationen anderer Art als beim Brettspiel CLUEDO. Sie lauten etwa so: Die Tat wurde im Raum mit dem Parkettboden begangen. Der Täter ist jene Peson, die das Thema so-und-so erwähnt hat. Man erkennt: Hier kommt es auf (rasche) Beobachtung und ein gutes Gedächtnis an (wie bei den Kim-Spielen), weniger auf Kombination (wie bei Cluedo).


Wie erhält man Informationen?

Aus einem Teil der Karten, die jeder Spieler erhält! Weitere Informationen kann man mit Hilfe bestimmter Karten erhalten, mit denen man andere Spieler zwingen kann, einen Teil ihrer Informationen preiszugeben oder Karten abzutreten. Mit einigen dieser Karten kann man - sehr wichtig! - verlangen, daß eine Szene wiederholt wird, um dem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen (aber natürlich auch dem der Mitspieler).

Klar: Wer als erster alle Fälle richtig gelöst hat, hat gewonnen. Spätere Fälle sind, so heißt es, komplizierter als der erste Fall. Aber schon dieser erfordert Konzentration, also eine richtige Atmosphäre, wie sie beim Spieleabend nicht vorhanden war.

Und es kommt noch eine Erweiterung hinzu: Jeder Spieler bekommt die Rolle einer dieser Figuren zugeordnet - und auch diese Zuordnungen müssen herausgefunden werden.

 

Diese Video-Version von Cluedo hat den Nachteil vieler moderner Detektiv-Spiele. Jeder Spieler kann bei jedem Fall nur einmal mitspielen, denn dann kennt er die Lösung. Es handelt sich also eher um ein Rätsel als um ein Spiel. ALso ist es eine recht teure Sache! Für den Hersteller ist es natürlich günstig, wenn er neue Fälle nachliefern kann.

 

Noch etwas: Wer Cluedo kennt, hat trotz aller Unterschiede einen kleinen Vorteil: Er kennt die meisten Figuren und Objekte der Handlung, er kann sich also anders als Neulinge voll auf den Fall konzentrieren.