VOM TELLERWÄSCHER ZUM MILLIONÄR

 

Spiele Deinen Traum!

VOM TELLERWÄSCHER ZUM MILLIONÄR

von M.u.J.Rüttinger, Noris 1995

2-6 Spieler, alter ab 10 Jahren

 

"Liebe Kinder, unsere heutige Aufgabe heißt: Wir erfinden ein Monopoly-artiges Wirtschaftsspiel..." So oder ähnlich mag man denken, nachdem man das neueste Werk des Rüttinger-Duos bei Noris näher unter die Lupe genommen hat. 2-6 Spieler versuchen, möglichst rasch eine Million Dollar anzuhäufen. Aber beginnen wir ganz von vorne:

 

Öffnen wir die Schachtel, findet sich folgendes Material: 1 Spielplan (der exakt 51 x 35,7 cm mißt - steht so in der Spielregel...), 55 Ereigniskarten, 6 Spielfiguren (sehen ähnlich wie eine Malawifigur aus - also eine Grundscheibe mit einem Stäbchen), dazu passend 36 Karrierescheiben (je 6 in 6 Farben), 78 Investitionschips (je 13 pro Farbe), Spielgeld und ein Blitzwürfel (1-5 Augen sowie 1 Blitz).

 

Auf dem Spielplan befinden sich ein Rundkurs aus 22 Feldern, 14 Firmenfelder, z.B. Molkerei, Hochbau, Motel,... sowie 4 Ereignis- und 4 Karrierefeldern in den Spielplanecken. Vom Imbißfeld, das zugleich aus Startfeld ist, ziehen die Spieler im Uhrzeigersinn mit dem Blitzwürfel weiter. Zu Beginn besitzen die Spieler nur ihre "leere" Spielfigur. Im Laufe des Spieles werden die Karrierescheiben in einer fix festgelegten Reihenfolge auf die Spielfigur gesteckt - je mehr Scheiben desto höher und besser dotiert ist die Job-Position. Die Spieler starten also vom Imbißfeld aus und müssen versuchen, eines der Karrierefelder zu erreichen, um dort in den Besitz der ersten Scheibe zu gelangen - auf allen Firmenfeldern erfolgt keine Aktion, nur auf Ereignisfeldern wird eine Ereigniskarte gezogen und gegebenenfalls durchgeführt.

 

Landet ein Spieler auf einem Karrierefeld, versucht er dort mittels des Blitzwürfels in den Besitz einer Scheibe zu gelangen. Dazu gibt es auf dem Spielplan eine kleine Tabelle, die angibt, wieviele Würfelaugen notwendig sind, um die verschiedenen Scheiben zu erlangen. Verfügen die Spieler im späteren Spielverlauf bereits über Geld, können sie mittels Zahlung von 2, 3 oder 4000 Dollar ihre Chancen erheblich verbessern. Ein Beispiel: Die erste und schwarze Scheibe bekommt man, wenn es einem gelingt, 10 Würfelaugen zu würfeln, bevor man einen Blitz würfelt (bei der zweiten grünen Scheibe sind bereits 25 Punkte vonnöten. Durch Zahlung von 2000 Dollar braucht man aber nur mehr 5 Würfelaugen, um zur begehrten Scheibe zu gelangen. Sobald ein Spieler im Besitz einer oder mehrerer Karrierescheiben ist, eröffnen sich ihm auf den Firmenfeldern neue Möglichkeiten. Auf jedem Firmenfeld, auf dem ein Spieler landet, bekommt man den seiner obersten Karrierescheibe entsprechenden Betrag ausbezahlt. Außerdem kann ein Spieler pro Scheibe, die er besitzt, 50.000 Dollar Kredit aufnehmen.

Mit diesem oder anderweitig verdienten Geld kann nämlich auch in die einzelnen Firmen investiert werden, wodurch sich ungleich schneller und mehr Geld verdienen läßt. Landet ein Spieler auf einem Firmenfeld, das bereits einem anderen Spieler gehört, bekommt der Besitzer der Firma den fünffachen (oder zehnfachen - falls doppelt investiert wurde) Betrag von der Bank ausbezahlt. Davon erhält der "Arbeiter" den Lohn vom Besitzer (der Besitzer bekommt also den 4- oder 9-fachen Betrag als Gewinn).

 

Landet man auf einem Ereignisfeld, können einem dort z.B. folgende Karten begegnen: "Wirtschaftswunder"-Extragewinn von 10.000 Dollar, "Arbeitslos"-50 Dollar Gewinn pro Runde (in diesem Fall wechselt der betreffende Spieler auf einen besoners gekennzeichneten Innenring auf der Spielplanmitte (Sonderregel), "Weltwirtschaftskrise"-Jeder Spieler verliert die Hälfte seines Vermögens, usw.

 

Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt, eine Million Dollar in seinen Besitz zu bringen. Gezählt wird dabei Bargeld und der Wert der Firmen (+Investitionen, -eventuell vorhandene Schulden).

 

Das Spielmaterial ist bunt und fröhlich gestaltet, bleibt dabei aber trotzdem übersichtlich und gut zu handhaben. Ein bißchen merkt man aber schon, daß nach Fertigstellung des Materials noch an der Regel gefeilt wurde (Kartentext der Arbeitslos Karte spricht von der obersten Scheibe, die man verliert, während man laut Spielregel immer nur die sechste, ist gleich weiße Scheibe verlieren kann, usw.) Außerdem steht auch in der Spielregel: "Die hier vorgestellte Regel muß als Grundregel angesehen werden. Das Spiel eignet sich gut dazu, individuell verändert zu werden."...

 

Einige Änderungen, die uns nach dem Spiel als sinnvoll erschienen:

1) Auch für eine leere Figur sollte man 50 Dollar Arbeitslosengeld bekommen, wenn man auf einem Firmenfeld landet.

2) Wird man durch die Arbeitslosenkarte auf den Innenkreis geschickt, sollte man dort abhängig von seiner obersten Scheibe Unterstützung bekommen. Die entsprechenden Werte kann man der Tabelle beim "Imbiß" entnehmen (50 - 3000 Dollar).

 

Um an den Startsatz anzuknüpfen, kann man nur sagen, daß die Vorgabe voll erfüllt wurde, das Spiel erinnert zwar im Ansatz an Monopoly, läuft aber doch völlig eigenständig ab, und bietet für Freunde dieser Art von Spielen für 1-2 Stunden recht nette Unterhaltung. Es ist also nicht unbedingt Spielkreisniveau, aber für jemanden, der Monopoly mag - und das sind gar nicht so wenige - eine nette Abwechslung.

 

WIN-WERTUNG

Vom Tellerwäscher zum Millionär S WWW I U AA 2-6 (4-6)