TWIDDELDUM

 

TWIDDELDUM

von Johann Rüttinger

und Alex Randolph

2-5 Spieler

NORIS

 

"Gestatten, Twiddeldum und Twiddeldei - schau'n aus wie einer, doch sind wir zwei."

Nun ja, Rüttinger und Randolph schau'n zwar nicht aus wie einer, sind aber auch zwei - zwei Spieleautoren und noch dazu zwei bekannte und auch sehr gute Vertreter ihres Faches. "Was muß da wohl herauskommen," - denkt sich der Leser dieser Zeilen jetzt sicher - "wenn sich die zusammentun und gemeinsam ein Spiel entwickeln." Wir wollen uns sofort auf den Weg machen

und herausfinden was uns im Wunderland erwartet. Also, sind alle bereit für die verrückte Fotoreise ins Wunderland?

 

Das Wunderland - den Spielplan - legen wir in die Tischmitte und daneben die beiden Flaschen - den Flaschenstein und den Flaschenwürfel. Die 49 Fotos - Karten - werden nach Farben sortiert gemischt und auf die entsprechenden Plätze des Wunderlandes gelegt. Auch die Twiddel-Brüder warten auf ihren Einsatz - die 6 Twiddel-Karten werden gemischt und neben den Plan gelegt. Schließlich werden auch noch die Alice-Karten gemischt- sie sagen uns wie weit wir jeweils ziehen dürfen - und in die Mitte des Wunderlandes gelegt. Jeder Spieler sucht sich einen der Fotoapparate aus und stellt ihn in die Mitte des

Wunderlandes - dort wo der weiße Hase läuft.

Ein Spielzug sieht folgendermaßen aus:

 

- Zuerst muß der Spieler seine Größe bestimmen. Dazu dreht er den Flaschenstein auf die gewünschte Seite - rote oder grüne Flasche - und wirft den Würfel. Stimmen Würfel und Stein überein bleibt der Spieler auf der Innenbahn oder darf auf die Innenbahn wecheln, wenn er ein Einstiegsfeld erreicht. Stimmen Stein und Würfel nicht überein, nuß der Spieler sofort auf das entsprechende Ausstiegsfeld der Außenbahn wechseln oder verbleibt auf der Außenbahn.

- Nun wird gezogen. Dazu nimmt der Spieler die oberste Alice- Karte und legt sie neben den Stapel. Diesen Wert muß der Spieler nun mit seiner Figur im oder gegen den Uhrzeigersinn ziehen. Allerdings hat man noch eine zweite Chance, wenn einem der erste Alice-Wert nicht zugesagt haben sollte. Man deckt die

nächste Alice-Karte auf, muß aber nun deren Wert in jedem Fall ziehen.

Achtung: Sind alle Karten des Alice-Stapels aufgebraucht, wird dieser umgedreht - dabei aber nicht gemischt - dadurch kann man versuchen, sich die einzelnen Werte und ihre Folge zu merken. Die Alice-Karte mit einem Bild von Alice anstatt einer Zahl, gestattet dem Spieler sofort auf jeden beliebigen Platz des Wunderlandes zu springen - auch von Außen- auf Innenbahn.

Landet man beim Ziehen auf einem der 7 Plätze des Wunderlandes, darf man das oberste der dort liegenden Fotos aufnehmen. Sollte man bereits ein oder mehrere Karten dieser Farbe besitzen, so muß man anschließend alle bis auf eine wieder ablegen. Wird man beim Bestimmen der Größe aus dem Wunderland geworfen - Außenbahn - muß man eine Twiddel-Karte aufnehmen. Diese Twiddel-Karten können Glücks- oder Pech-Karten sein - je nach Karte muß man Karten an andere Mitspieler abgeben oder bekommt welche von anderen Spielern. Sobald man wieder auf die Innenbahn des Wunderlandes wechselt, muß man diese Karte einlösen.

Außerdem gibt es noch Twiddelfelder auf der Außenbahn, auf denen man Twiddel-Karten tauschen kann. Ebenfalls tauschen kann man auch, wenn man auf einen anderen Spieler trifft. Sobald ein Spieler von allen Plätzen das Wunderlandes je ein Foto besitzt,

darf er das Spiel beenden, muß aber nicht. Man kann ja auch noch versuchen seine Wertung zu verbessern. Es gewinnt schließlich der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl, wobei von jedem Platz natürlich nur ein Foto pro Spieler gewertet wird.

 

Lange hat es gedauert bis TWIDDELDUM den Weg in die Geschäfte gefunden hat und entsprechend hoch waren auch die Erwartungen, die man in dieses Spiel gesteckt hatte. Ehrlich gesagt, ich war ein wenig enttäuscht. Nicht das TWIDDELDUM ein schlechtes Spiel wäre, aber es ist eben kein Spiel für den verwöhnten Spieler, sondern mehr eines für die Familie.

Die taktischen Entscheidungsmöglichkeiten, die man hat, sind nur wenige - für mich, zu wenige. Sicher hat man ein wenig den Eindruck als würde man gespielt und genauso sicher wird mancher

Spiel-Freak froh sein, wenn die Partie vorüber ist. Auch finde ich, daß der Zugmechanismus in SPION & SPION besser umgesetzt war.

Aber die Hintergrund-Story ist gut - Märchen mag man eben. Auch die Spielregel ist ausführlich und gewohnt klar abgefaßt. Uber das Spielmaterial braucht man ja kein Wort mehr verlieren, es ist, wie bei der Kombination Rüttinger-Noris üblich, ausgezeichnet.

TWIDDELDUM ist ein nettes, nicht un originelles Familienspiel - nichts für den Spielefreak, sehr gut aufgemacht, aber leider nicht das, was viele erwartet haben. Nur insofern hat es sicher einige Hoffnungen zerstört, was man auch hier und da in mancher Kritik lesen konnte.

WlN-Wertunn:

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