Rezension

 

Für eine bessere Zukunft ...

 

CloudAge

 

... bekämpft die Cloud-Milizen!

 

15 Jahre ist es her, dass die mysteriöse Geheimgruppe CLOUD Ölanlagen und Wälder verbrannte und den ganzen Planeten in eine schreckliche Umwelt-Katastrophe mit verheerenden Auswirkungen manövriert hat. Wenige sind noch übrig, ausgetrocknet die Landstriche – und die Hoffnung ruht auf den Kapitänen der Luftschiffe.

 

Die post-apokalyptische Ausgangslage kann entweder als Kampagne in sieben Kapiteln oder, unabhängig davon, in drei Szenarien bespielt werden. Nach dem jeweils leicht unterschiedlichen Spielaufbau starten wir unsere Luftschiffe, die uns jede Runde in eine, oder besser oberhalb einer der wolkenbedeckten Städte fliegen lassen, wo wir Ressourcen und Projektkarten sammeln und, zwar optional aber zumeist, Cloud-Milizen bekämpfen. Wasser, Metall und Energie, welche übrigens auch während des Fluges über Photovoltaik-Anlagen an unserem Luftschiff generiert werden kann (sehr lobenswert) gilt es da, via Drohne einzusammeln, und zwar mittels eines netten, Zufall-reduzierenden Mechanismus mit Entdecker-Feeling: Eine von drei Städte-Karten wird ausgewählt und die Wunsch-Ressource definiert. Wie häufig diese vorkommt, zeigt die Karte, die allerdings großteils verdeckt ist, befindet sie sich doch in einer mit Wolkenbild verdeckten, ansonsten transparenten Hülle – stimmige Idee! Die Mitspieler sind ebenso bei der Sammel-Aktion dabei, wobei jeder etwas anderes erhält. Metall beispielsweise benötigt man vorrangig für den Ausbau des Zeppelins, mehr Propeller ergeben eine größere Reichweite, was einerseits wegen der zumindest auf den ersten Blick interessanteren, weiter vom Startpunkt entfernten Städte wichtig ist, andererseits aufgrund der Möglichkeit, alternative Ressourcen-Quellen besser ansteuern und somit nutzen zu können. Zudem gilt, dass jede Stadt von jedem Spieler nur einmal angesteuert werden darf – Bewegung auf dem Spielplan also vorbestimmt! Energie ist dafür nur indirekt vonnöten, sie wird vorrangig für die Wasserproduktion und den Kampf benötigt, doch nur, wenn die Bewaffnung nicht ausreichend ist. Diese kann durch Bau von Bordkanonen oder das Umsetzen von Waffen-Projektkarten, wie EMP-Blaster, erreicht werden. Beides bringt, abgesehen von einem Kampfkraft-Plus, das uns leichter an die Stadt-Boni kommen lässt, auch Siegpunkte, um die es eigentlich geht.

 

Projektkarten, das Salz in der Suppe

Auch andere Projektkarten, wie Kühlsystem, Solarpanel oder Geheimtunnel wollen realisiert werden – unterschiedlich viel Wasser braucht es da und eine Bau-Aktion, die nur alternativ zu einer Stadt-Aktion, dafür doppelt ausgeführt werden darf. Ein Dilemma, kostet letzteres doch Ressourcen, die dann wiederum nicht gesammelt werden können. Immerhin darf auch bei Gegners Bau-Aktionen gebaut werden und zu Spielende zusätzlich doppelt – was definitiv berücksichtigt werden sollte. Das Karten-Angebot ändert sich zudem mit den Kapiteln, so warten beispielsweise Kondensator, Papagei und ab dem dritten Kapitel Biologiebuch, Grünmarkt oder seltene Pflanze auf uns, wo das Setzen von Jungpflanzen das Spiel um eine spannende Facette erweitert, wie das auch durch Ersetzen, oder besser gesagt Überdecken einiger Felder durch Spezial-Plättchen im Legacy-Modus passiert.

 

So bleibt die Rebellion gegen die Cloud-Milizen auf lange Sicht reizvoll und die stimmigen, gelungenen Mechanismen schaffen einen positiven Gesamteindruck, selbst wenn am Ende nicht der Sieg rausschaut! Bravo!

 

CloudAge ist ein anspruchsvolles, wenig interaktives Entwicklungs- und Sammelspiel für viel-spielende Experten ab Teenager-Alter (aber eher Erwachsene) mit moderatem Glücksfaktor. Sehr ansprechend gestaltet und auch atmosphärisch überzeugend, garantieren viele Szenarien und Story-Elemente gemeinsam mit dem optionalen Legacy-Modus langen Spielspaß! Einstiegspartie notwendig – aber das zahlt sich aus!

 

Thomas Bareder

 

Spieler: 1-4

Alter: 10+

Dauer: 100

Autor: Alexander Pfister, Arno Steinwender

Gestaltung: Christian Opperer

Preis:

Verlag: Nanox Games / dlp games 2020

Web: www.dlp-games.de

Genre: Dystopisch, Aufbau

Zielgruppe: Für Experten

Spezial: 1 Spieler

Version: de

Regeln: de en

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Stimmige Gestaltung

Wenig Interaktion

Geringer Glücksfaktor

Optionaler Legacy-Modus

 

Vergleichbar:

Dystopische Aufbauspiele

 

Andere Ausgaben:

Capstone Games (en), dlp (en)

 

Meine Einschätzung: 6

 

Thomas Bareder:

Ein cleverer Mix aus optionalem  Legacy -Modus und Story-Elementen, allerdings mit nicht einfachem Zugang, das erste Spiel wird eine Kennenlern-Partie!

 

Zufall (rosa): 1

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 2

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 1

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0