Für Familien
Bohrt immer tiefer und findet
Schwarzes Gold
dann macht es zu Geld.
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Family ein
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Alter 8
Spezial
Öl, das schwarze Gold, die Ressource, welche die Menschheit seit einem Jahrhundert beschäftigt und immer in Atem hält. Da es sich um eine endliche Ressource handelt und sie irgendwann für die Menschheit nicht mehr zugänglich sein wird, weil wir sie aufgebraucht haben! Aber was machen wir dann? Doch das ist Thema einen anderes Spiels, in diesem hier geht es um die ersten Gehversuche bei der Ölentdeckung und –förderung. Es stehen also die Anfänge dieser Ressource im Vordergrund und nicht ihr Ende, denn alles was ein Ende hat, hat natürlich auch einen Anfang.
Auch wenn das Spiel Schwarzes Gold anfangs sehr simpel erscheint, so besitzt es durchaus Facetten, die das Spiel interessant machen. Wie diese Facetten aussehen, hängt schon alleine von der Wahl der Spielplanseite ab, denn eine Seite zeigt die Region im Zeitraum 1901, also die ersten Schritte der Ölgewinnung. Die zweite Seite hingegen befindet sich zeitlich schon im Jahr 1926, wo also schon viel Profit mit der Gewinnung von Öl gemacht worden ist. Daher ergeben sich auch unterschiedliche Voraussetzungen, nach denen das Spiel in seinen Varianten gespielt werden kann.
Egal welche Seite des Spielplans gewählt wird, das erklärte Ziel des Spiels ist es, die meisten Plättchen zu bekommen. Diese stellen das geförderte Öl dar, welches man zu Geld machen möchte. Die Planseite mit dem Zeitrahmen ab 1901 stellt gewissermaßen das Anfängerspiel dar. Hat man sich noch nicht intensiv mit diesem Spiel auseinander gesetzt, wählt man diese Seite um das Spiel näher kennen zu lernen. Nachdem man sich für eine Seite des Spielplans entschieden hat, werden die schwarzen Plättchen, welche das Öl darstellen neben den Plan gelegt, sodass jeder Spieler sie leicht erreichen kann. Weiters erhält jeder der Spieler einen LKW und Bohrtürme in seiner Spielerfarbe. Die Anzahl der Bohrtürme, mit denen das Öl gefördert werden darf, wird von der Spieleranzahl bestimmt.
Das Grundspiel ist sehr einfach und leicht erklärt, es besteht aus zwei Phasen, die durchlaufen werden müssen. Phase 1 stellt die Würfelphase dar, in dieser würfeln die Spieler abwechselnd mit den beiden Würfeln. Mit dem erzielten Wurfergebnis können dann verschiedene weiter Möglichkeiten ausgeführt werden. Der Spieler kann jetzt entweder ein schwarzes Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat auf dem Spielplan positionieren, das symbolisiert, dass an dieser Stelle eine Ölquelle zu finden ist. Genauso kann er auch einen seiner Bohrtürme positionieren um zu zeigen, dass er an dieser Stelle Öl fördern möchte. Auch der LKW kann nach einem Wurfergebnis auf dem Spielplan positioniert werden, was sowohl die Bohrtürme als auch der LKW bringen, zeigt sich in der Phase 2, dazu kommen wir gleich. Als letzte Möglichkeit kann der Spieler auf ein schwarzes Plättchen ein schwarzes Ölfass aus dem allgemeinen Vorrat positionieren, auch die Auswirkung dieser Möglichkeit zeigt sich erst in der zweiten Phase. Bei allen Setzmöglichkeiten ist aber zu beachten, dass die Elemente nicht irgendwo auf dem Spielplan positioniert werden dürfen, sondern dass das Wurfergebnis den Quadranten angibt, in dem auf ein freies Feld gesetzt werden darf. Das Wurfergebnis bestimmt also den Verlauf der Entscheidungen jedes Spielers.
Wenn der Spieler eine neue Ölquelle entdeckt hat, so muss das noch lange nicht heißen, dass er diese auch nützen kann. Ob sie ihm Punkte für den Sieg bringt, hängt von der optimalen Position der eigenen Bohrtürme und des eigenen LKWs ab.
Bevor man seine Setzmöglichkeiten in Anspruch nimmt, sollte man sich überlegen, ob das erwürfelte Wurfergebnis auch in die gewählte Strategie passt. Also ob man in dem jeweiligen Quadranten schon einen Bohrturm oder LKW hat oder ob schon viele schwarze Plättchen in diesem Quadraten zu finden sind. Sollte das Wurfergebnis nicht befriedigend sein, so hat man die Möglichkeit einmal nachzuwürfeln, wobei das jetzt gewürfelte Ergebnis genommen werden muss, auch wenn einem dieses nicht zusagt.
Innerhalb der Würfelphase wird immer reihum gespielt, zuerst würfeln, eventuell nachwürfeln und schließlich setzen, danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Diese Phase wird so lange weiter gespielt bis entweder in einem Quadranten kein freies Feld mehr zu besetzen oder der allgemeine Vorrat der schwarzen Plättchen aufgebraucht worden ist. Damit endet diese Phase sofort und es beginnt Phase 2.
Phase 2 stellt in gewisser Weise die Punktephase dar, denn in dieser kann nun das entdeckte Öl mit den Bohrtürmen oder den LKWs gefördert werden. Diese Phase beginnt der Spieler, der vor sich die schwarze Lok stehen hat. Dieser kann sich jetzt aussuchen, ob er durch das Setzen eines Bohrturms oder eines LKWs das Öl fördert, damit beginnt er die Wertung. Die schwarze Lok erhält immer der Spieler, der in Phase 1 zuletzt ein Plättchen gesetzt hat. Die Wertung für die Setzelemente ist unterschiedlich. Bei einem Bohrturm wird wie folgt gewertet: Der Spieler erhält alle schwarzen Plättchen die auf den 8 angrenzenden Feldern rund um den Bohrturm positioniert sind. Wertet er hingegen einen LKW, so erhält er alle schwarzen Plättchen die sich mit dem LKW in derselben Reihe befinden, jedoch Achtung! es darf nur in eine Richtung gefördert werden und die Reihe endet mit einem Hindernis, wie einem Bohrturm oder einem anderem LKW. Mit Hilfe eines LKWs können die Spieler maximal 9 schwarze Plättchen, sprich 9 Punkte für sich werten.
Das Spiel endet nach dem alle Plättchen vom Plan genommen worden sind, danach wird der Sieger ermittelt. Dabei zählt jedes Plättchen und jedes Ölfass, das man in seinem Besitz hat, einen Siegpunkt, wer die meisten Plättchen besitzt, konnte das Öl optimal fördern, zu Geld machen und gewinnt daher. Sollte Gleichstand herrschen, so ist derjenige der Gewinner, der in Phase 2 beginnen durfte. Wie man sehen kann, handelt es sich um ein einfaches und simples Spiel, doch für manche mag es zu sehr durch den Zufall bestimmt sein, da das Wurfergebnis alles entscheidet. Dem kann abgeholfen werden, denn wie schon gesagt besitzt dieses Spiel viele Varianten, um das Spiel taktischer angehen zu können.
Der Vorteil dieser Varianten des Grundspiels ist, dass sie sowohl einzeln als auch in verschiedenster Kombination gemeinsam gespielt werden können. Zusätzlich zu diesem variantenreichen Grundspiel gibt es mittlerweile eine Erweiterung, mit der das Spiel noch spannender und interessanter wird, für diejenigen Ölsucher unter euch, die nicht genug bekommen können.
Die erste Variante des Spiels bringt Abwechslung in Phase 2, denn zu Beginn dieser, können sich die Spieler beginnend beim letzen Spieler der ersten Phase nacheinander entscheiden, ob sie die schwarze Lok haben möchten um diese Phase zu beginnen, oder ob sie ihre eigenen Zug wie einen LKW einsetzen möchten. Diese Entscheidung wird reihum getroffen, sollte der erste Spieler die schwarze Lok nehmen, so haben die anderen Spieler nur noch die Möglichkeit ihre Lok wie einen LKW einzusetzen. Dies bringt den Vorteil, dass sie durch diese Lok zusätzlich Punkte erwirtschaften können, aber auch den Nachteil, dass der Startspieler anfangen darf zu fördern und so womöglich die meisten Punkte erwirtschaften kann. Als kleinen Trost bekommt man für die nicht eingesetzte eigene Lok bei der Punkteermittlung einen Siegpunkt. Sollte sich keiner der Spieler für die schwarze Lok entschieden haben, so behält sie derjenige, der mit der Entscheidungsphase begonnen hatte.
Die Spielplanseite für den Zeitraum um 1926 bringt natürlich auch Veränderungen zum Grundspiel mit sich, denn wenn man sich diese genauer ansieht, entdeckt man Barackensiedlungen in den einzelnen Gebieten. Wenn es ein Spieler schafft, zwei dieser Siedlungen durch einen LKW mit einander zu verbinden, so erhält er sofort Punkte, auch wenn dies noch innerhalb der Würfelphase passiert. Dadurch werden aber auch wieder Felder frei und es besteht die Möglichkeit dass Phase 1 länger gespielt wird als im Grundspiel. Wenn ein entsprechendes Wurfergebnis erzielt wurde und die jeweilige Siedlung noch frei ist, so kann der Spieler seinen LKW darauf setzen. Außer dem LKW darf nichts auf einer Siedlung positioniert werden. Sollten alle Felder zwischen zwei Siedlungen mit einem schwarzen Plättchen belegt worden sein, so erhält der Besitzer des jeweiligen LKWs die schwarzen Plättchen als Punkte für sich, dabei muss er leider darauf achten, dass er die kürzeste Verbindung zwischen beiden Siedlungen nimmt. Nach der Wertung kommt der LKW sofort aus dem Spiel, er kann also nicht mehr bei der Endwertung eingesetzt werden. Sollten zwei LKWs gleichzeitig dieselben Siedlungen miteinander verbinden, so wird das Öl unter beiden Spielern aufgeteilt.
Genauso befinden sich auf dem Plan von 1926 Ödlandfelder, diese dürfen anfangs von den Spielern nicht besetzt werden. Erst wenn der Rest des Quadranten mit schwarzen Plättchen bedeckt ist, dürfen die Spieler schwarze Plättchen in diese Gebiete setzen.
Bis jetzt wurde schon viel über Loks erzählt, man kann sie am Beginn der zweiten Phase wie LKWs benutzen, aber auch folgendermaßen: Sie können am Plan um 1926 eingesetzt werden auf diesem fahren sie für die Spieler auf den eingezeichneten Schienen, dabei können sich für die Spieler Vor- und Nachteile ergeben. Die Loks bewegen sich auf den Schienen immer vorwärts, auf den Schienen befinden sich verschiedene Haltestellen, an denen die Lok anhält, sollte diese besetzt sein, so wird einfach die nächste Haltestelle angesteuert. Genauso ist anzumerken, dass ein und dieselbe Lok eine Haltestelle niemals zweimal in derselben Runde anfahren darf.
Nun zu den Sonderregeln für die eigene Lok: Durch ein bestimmtes Wurfergebnis kann durch das Einsetzen der Lok dem Spieler die Möglichkeit eröffnet werden, zwei Aktionen durchzuführen anstatt nur einer. Sollte im erwürfelten Quadranten das Gleis neben der Siedlung frei sein, so darf der Spieler seine Lok auf die Schienen neben dieser Siedlung positionieren. Die Lok kann erst der nächsten Runde genutzt werden. Sollte sich im nächsten Zug die eigene Lok im erwürfelten Quadranten die eigene Lok befinden, so darf der Spieler max. 2 Aktionen ausführen, aber er kann sich auch dazu entschließen keine Aktion auszuführen. Nach dieser Entscheidung bewegt sich die eigene Lok bis zur nächsten Haltestelle weiter, dies kann entweder eine Siedlung oder ein Bohrturm sein, die Farbe des Bohrturms ist dabei egal. An Abzweigungen entscheidet der Spieler in welche Richtung er weiter ziehen möchte.
Während eines Spielzuges kann es passieren, dass sowohl die Lok eines Spieler als auch die schwarze Lok aktiviert wurde, also dass sie sich bewegen darf, in solch einem Fall entscheidet der aktive Spieler welche der beiden Loks er zuerst fahren möchte. Die schwarze Lok, die von allen Spielern gleichermaßen gesteuert wird, bringt eigentlich nur Nachteile. Denn an den Haltestellen an denen sie zum stehen kommt, kann die Ölquelle versiegen oder sie bringt den Bohrturm in Gefahr. Ihr Startpunkt befindet sich auf dem Siedlungsgleis von Quadrant sieben und bewegt wird sie nur bei einem Pasch. Nach einem solchen Wurfergebnis muss die schwarze Lok zur nächsten Haltestelle, entweder Siedlung oder Bohrturm, bewegt werden. Danach zieht die schwarze Lok einige Folgen nach sich, denn sie nimmt Einfluss auf das Feld, das gegenüber einer Siedlung oder eines Bohrturms liegt. Sollte sich auf diesem ein schwarzes Plättchen befinden, so kommt dieses zurück in den Vorrat. Ist dieses Feld frei, so kommt es auf dem Feld mit einem Bohrturm zu einem Besitzerwechsel. Der Spieler, der die schwarze Lok bewegt hat, darf nun den dort abgestellten Bohrturm durch seinen eigenen ersetzen, um so später die Punkte für sich zu gewinnen. Befinden sich auf beiden Feldern Bohrtürme so entstehen keine Folgen, ebenso geschieht nichts, wenn es ein freies Feld gegenüber einer Siedlung ist. Sollte sich jedoch auf der Siedlung ein LKW befinden und das gegenüberliegende Feld frei sein, so wandert der LKW an seinen Besitzer zurück, diese Auswirkung tritt natürlich nur ein, wenn man die Variante der Barackensiedlungen mit dieser Variante gemeinsam spielt.
Die Erweiterung beschreibt ein neues Ölförderungsgebiet, den Sour Lake, auf dem die Sitten noch rauher sein sollen. Er wird neben den Spielplan gelegt und gemeinsam mit diesem gespielt. Sollte ein Spieler einen Pasch würfeln, darf er sich aussuchen, ob er entweder auf dem Spielplan des Grundspiels oder dem Erweiterungsspielplan eine Ölquelle entdeckt. Natürlich bringt dieser Spielplan auch Sonderregeln mit sich, da wäre einmal der Saloon, wenn sich auf diesem in Phase 2 ein Bohrturm eines Spielers befinden sollte, so muss er sich die angrenzenden Plättchen erkämpfen. Dafür würfelt er gegen einen Mitspieler, hat er dabei das höhere Wurfergebnis erzielt, so erhält er das Plättchen. Sollte er niedriger würfeln als sein Gegner, so wandert das schwarze Plättchen in den allgemeinen Vorrat zurück, bei einem Unentschieden wird nochmals gewürfelt. Dieser Kampf wird mit jedem schwarzen Plättchen, das an den Bohrturm angrenzt vollzogen. Die zweite Zusatzregel betrifft den See selbst, dieser bringt Naturkatastrophen wie Überschwemmung mit sich. Dieser wirkt sich folgendermaßen aus: Für jedes Ölplättchen, das auf einem Grundstück liegt auf dem der See zu sehen ist, muss man würfeln. Wenn der Spieler dabei einen Pasch würfelt, kommen dieses und alle anderen Ölplättchen, die sich auf einem Seefeld befinden, zurück in den allgemeinen Vorrat.
Wie man sehen kann, ist dieses Spiel wirklich facettenreich, denn es bietet nicht nur viele verschiedene Spielvarianten und eine Erweiterung, sondern diese Varianten lassen sich auch noch beliebig miteinander kombinieren. Man kann also alle Varianten und die Erweiterung gemeinsam spielen, dadurch wird das anfangs sehr schnelle Spiel länger und vor allem taktischer. Wichtig ist nur, dass sich die Spieler vor jedem Spiel gemeinsam darauf einigen welche Varianten mitgespielt werden. Für mich liegt der große Vorteil dieser Varianten darin, dass das Grundspiel, das anfangs sehr vom Zufall bestimmt wird, durch zusätzliche Regeln den Spielern mehr Planung erlaubt.
Innerhalb der Regel hat sich auch eine kleine Unachtsamkeit eingeschlichen, denn die Spieler dürfen ein schwarzes Plättchen auf ein bereits ausliegendes schwarzes Plättchen legen, wenn sie einen Pasch erwürfelt haben. Der Schönheitsfehler bei dieser Regel, die durchaus interessant sein kann, ist, dass nicht geklärt wird, was das bringen soll, denn es bringt weder mehr Punkte noch sonst was. Dies nimmt natürlich den Spaß aus dem Versuch, diese Aktion durchzuführen.
Isabella Schranz
Spieler : 2-4
Alter : 8 +
Dauer : 20 -30
Autor : Bernhard Weber
Grafik : Harald Lieske
Vertrieb A. : Heidelberger
Preis : ca. 27,00 Euro
Verlag : Mücke Spiele 2009
www.muecke-spiele.de
Genre : Setzspiel
Zielgruppe : Kinder und Familien
Mechanismen : Würfeln, Setzen, Punkten
Zufall : 5
Wissen :
Planung : 4
Kreativität : 1
Kommunikation : 1
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Schöne Ausstattung
Einfache Regeln
Gutes Familienspiel
Vergleichbar:
McMulti, Giganten
Atmosphäre: 3
Isabella Schranz:
Schwarzes Gold ist ein einfaches, nettes Familienspiel, das sich durchaus taktisch ausbauen lässt.