Ranabag
Spielemesse Essen. Christoph und Barbara schlendern durch die Hallen. Ein netter älterer Herr, der hinter einer Phalanx bunter Frösche sitzt, fragt, ob sie sein Spiel ausprobieren möchten.
Christoph: „Ja klar!“
Sie setzen sich nieder. Barbara ist absolut hingerissen von den wunderschönen ca. 5 Zentimeter großen Fröschen. „Die sind sooo süß!“
Francois lächelt: „Es gibt die Frösche in 2 verschiedenen Formen: mit 4 kurzen Beinen oder mit einem ausgestreckten Hinterbein. Bei den gelben, roten und blauen Fröschen gibt es jeweils 4 kurzbeinige und 1 langbeinigen Frosch, bei den violetten, orangen und grünen Fröschen ist das Verhältnis umgekehrt, also 4 langbeinige und 1 kurzbeiniger Frosch in jeder Farbe.“
Christoph: „OK.“
Francois: „Dann gibt es auch noch 4 silberne Frösche, je 2 in jeder Form. Ziel des Spieles ist es, die Rennstrecke als erster hin und zurück zu laufen.“
Christoph: „Das Spielfeld ist ja aus Stoff!“
Francois lächslt: „Die Bilder haben keine Bedeutung. Sie sind nur Dekoration.“ Er steckt die Frösche in einen fischförmigen Stoffsack und nimmt einen Stapel Karten in die Hand. „Wenn man das Spiel noch nicht kennt, nimmt man am besten die Fischkarte Nr. 13. Man zieht Frösche aus dem Stoffsack. Wenn sie dieselbe Farbe haben oder die Farben auf der Fischkarte aneinander angrenzen, dann kann man den neuen Frosch vor den alten setzen. Wenn die Farbe nicht passt, verliert man alle neu gesetzten Frösche und der Nächste ist dran. Man kann jederzeit aufhören, wenn man will. Die silbernen Frösche sind Joker. Sie passen immer zu jeder anderen Farbe.“
Barbara: „Probieren wir’s! Wer fängt an?“
Christoph: „Du!“
Francois reicht Barbara den Stoffsack. Barbara greift hinein und nimmt auf’s Geratewohl einen kurzbeinigen Frosch. Er ist blau. Christoph, der Barbaras Vorliebe für blaue Spielfiguren natürlich kennt, lacht. „Du spielst hier aber nicht nur blau!“
Barbara streckt ihm die Zunge raus und studiert die Karte: „Ich darf jetzt keinen violetten Frosch ziehen, wenn ich das richtig sehe.“
Francois wirft einen Blick auf die Karte und sagt: „Ja genau!“
Barbara: „Violett waren die mit dem langen Bein oder?“
Francois nickt. Also sucht Barbara in dem Beutel nach einem kurzbeinigen Frosch. Er ist rot.
Barbara: „Grün oder blau – Da helfen die kurzen oder langen Beine nicht wirklich.“ Sie entscheidet sich diesmal für einen langbeinigen Frosch. Der ist leider violett.
Barbara: „Pah ich hab aber wirklich nie Glück!“
Francois: „Der Frosch kommt jetzt neben den Spielplan und der rote auch. Der blaue bleibt stehen.“
Barbara: „Kommen die Frösche nicht wieder in den Sack zurück?“
Francois: „Erst wenn 3 von einer Farbe heraußen sind. Dann kommen alle Frösche, die neben der Spielbahn sitzen in den Sack zurück.“
Christoph zieht einen kurzbeinigen Frosch. Der ist violett. Er setzt ihn auf die Bahn. „Orange oder Grün. Das waren die mit den langen Beinen oder?“
Francois nickt. Diesmal ist der Frosch grün.
Christoph: „Blau, Rot oder Violett.“
Francois: „Das Auge ist auch grün, also ist gelb auch möglich!“
Christoph: „Also diesmal einen kurzbeinigen.“ Er zieht rasch hintereinander einen gelben und 2 rote Frösche.
Francois: „Jetzt sind es 3 rote Frösche also kommen die 2 Frösche vom Spielfeldrand wieder in den Sack und werden gemischt.“
Christoph zieht wieder. Grün – violett – orange – silber – blau – rot und dann noch einen silbernen. Damit ist er am Ende der Bahn angelangt.
Barbara: „Mann hast du ein Glück!“
Christoph: „Was heißt Glück? Das ist Können!“
Barbara: „Haha!“
Christoph: „Was passiert jetzt?“
Francois: „Der letzte Frosch wird umgedreht und der Rest kommt weg. Und Barbara ist dran.“
Barbara; deren blauer Frosch noch immer auf dem 1. Feld steht: „Ich hab eh keine Chance! Wenn ich das richtig sehe, muss ich jetzt auch bis zum Ende kommen oder ich bin im Eimer!“ Sie zieht wieder einen kurzbeinigen Frosch. Der ist schon wieder rot.
Barbara: „Pah! Schon wieder grün oder blau.“
Francois: „Der Mund ist auch rot, also ist gelb auch möglich.“
Barbara: „’Das habe ich vorhin nicht gesehen. Also kurzbeinig.“ Noch ein roter Frosch. Sie zieht noch einen kurzbeinigen Frosch, aber der ist orange.
Barbara: „Grrr!“
Christoph: „Vielleicht solltest du nach dem 2. Frosch aufhören.“
Barbara streckt ihm die Zunge raus und stellt die roten Frösche neben den Plan. „Du bist dran! Und diesmal wirst du auch nicht so viel Glück haben, das spüre ich!“
Christoph lacht nur. „Ich kann jetzt mit einem beliebigen Frosch anfangen oder?“
Francois nickt.
Christoph erledigt die 2. Länge genau so schnell wie die erste. Barbara, die immer noch nur den blauen Frosch auf dem 1. Spielfeld stehen hat, schreit: „Revanche!“
Francois: „Ihr könntet jetzt auch mit einer anderen Karte spielen. Da gibt es auch viel schwerere. Oder jede Runde eine neue ziehen!“
Christoph und Barbara entscheiden sich für jede Runde eine neue ziehen.
Barbara: „Der Verlierer fängt an!“
Christoph: „Von mir aus.“
Barbara zieht eine Karte. Auf dieser sitzen die Frösche im Kreis, jeder berührt nur 2 andere Frösche.
Barbara: „Na toll!“ Sie zieht einen kurzbeinigen Frosch, wieder einen blauen.
Christoph: „Wenn du nur blaue Frösche ziehst, kommst du aber nicht weit!“
Barbara lacht: „Wie wahr.“
Sie hat sich inzwischen die Karte genauer angesehen und stöhnt. „Orange oder gelb! Das ist nicht fair.“ Sie zieht natürlich einen roten Frosch.
Francois: „Bei einer Froschkarte darf man 2x ziehen, weil die schwieriger sind.“
Christoph: „Das wird ihr auch nicht helfen!“
Barbara sagt: „Diesmal werde ich Glück haben!“, zieht tatsächlich einen gelben Frosch und streckt Christoph die Zunge raus.
Christoph: „Das war jetzt der zweite. Du solltest lieber aufhören!“
Barbara: „Kommt nicht in Frage! rot oder blau, also kurzbeinig.“ Sie zieht noch einen gelben Frosch und dann einen roten. Der nächste passt aber wieder nicht.
Francois: „Du kannst auch jetzt noch aufhören, wenn du willst.“
Barbara: „Das mach ich vielleicht besser.“
Sie stellt den Frosch, den sie in der Hand hat und die vom Spielfeld bis auf den letzten neben das Spielfeld und reicht den Beutel an Christoph weiter. „Ha, bin ich schon weit.“
Alle lachen.
Christoph zieht eine Fischkarte. „Auf der sind weniger Farben als auf der ersten.“
Francois: „Die Nummer sagt, wie schwierig die Karte ist. Je niedriger desto einfacher.“
Christoph: „Ah!“ Er studiert die Karte: „Ist das orange oder rot?“
Francois: „Die langbeinigen Farben sind auf den Karten mit einem Strich markiert.“
Christoph: „Das hilft sehr.“ Wieder zieht er in einem Zug bis ans Ende der Reihe.
Barbara: „Jetzt bin ich langsam ein bisschen frustriert!“
Etwas später. Christoph hat wieder gewonnen. Sie unterhalten sich noch ein bisschen mit Francois. Christoph will wissen, warum das Spiel Ranabag heißt.
Francois: „In lateinischer, spanischer und italienischer Sprache heißt Rana Frosch.“
Barbara ist total fasziniert von den Fröschen. Sie muss unbedingt ausprobieren, ob die Frösche hüpfen. Auf dem rutschigen Tisch bewegen sich die kurzbeinigen Frösche tatsächlich. Einer versucht sogar, den Stoffsack zu erklettern. Barbara ist entzückt und muss das Spiel unbedingt für ihre Sammlung haben.
Abends im Hotel wird fleißig gespielt. Alle wollen die neu gekauften Spiele ausprobieren. Nach einigen Spielen bleiben Barbara und Kathi allein über.
Kathi: „Was spielen wir jetzt noch?“
Barbara: „Jetzt hab ich eigentlich nur mehr das Ranabag. Das könnte dir aber gefallen.“
Sie erklärt das Spiel. Die beiden beschließen 1 Karte zufällig zu ziehen und mit dieser bis ans Ende zu spielen. Es ist eine Fischkarte.
Kathi beginnt das Spiel und füllt sofort die halbe Länge des Spielfeldes und hört auf.
Barbaras 3. Frosch passt nicht, also hat sie schon wieder nur einen Frosch auf dem 1. Feld stehen.
Christoph, vom Nebentisch: „Du solltest wirklich nach dem 2. Frosch aufhören!“
Barbara sagt: „Ja, ja, mach dich nur lustig über mich!“ und gibt den Sack an Kathi weiter.
Sabine und Alexander kommen vorbei.
Sabine: „He, das haben wir auch ausprobiert. Das ist total süß!“
Kathi füllt mühelos den Rest der Reihe.
Alexander: „Wir haben aber jede Runde eine neue Karte gezogen!“
Barbara: „Wir wollten mal ausprobieren, wie’s so funktioniert.“
Sie nimmt den Sack. Diesmal hat sie mehr Glück und schafft es immerhin einen Teil der Reihe zu füllen und rechtzeitig aufzuhören.
Kathi zieht unter anderem gleich 3 silberne Frösche hintereinander und gewinnt mühelos.
Barbara lacht: „Diesmal hab ich wenigstens nicht zu Null verloren.“
Kathi: „Das ist soo süß. Ich glaube das muss ich für den Kindergarten kaufen. Wo hast du das her?“
Barbara erklärt ihr, wo der Stand ist.
Kathi: „Hoffentlich stimmt meine Chefin zu! Noch eine Runde?“
Barbara nickt und so beginnen sie noch mal.
Ranabag ist eine absolut entzückende Can’t Stop-Variante. Die Frösche sind wirklich wunderschön. Einziges kleines Manko: Die silbernen Frösche greifen sich eine Spur anders an als die bunten. Wenn man sehr feinfühlig ist, kann man den Unterschied merken. Die ganze Ausstattung ist wunderschön und liebevoll gemacht. Von den entzückenden Fröschen über das Spielfeld aus Stoff bis zu dem Fischbeutel (natürlich auch aus Stoff) zum Aufheben lädt es einfach zum Spielen ein. Es ist einfach genug, dass man es auch mit Kindern spielen kann und es macht genug Spaß, dass man es auch als Erwachsener spielen kann. Durch die verschiedenen Beine der Frösche und die Tatsache, dass die Frösche nicht gleich wieder in den Beutel zurückkommen, bietet es auch einen gewissen strategischen Faktor. Durch die verschiedenen Karten hat man auch noch mehr Möglichkeiten und wenn man’s ein bisschen schwieriger will, kann man ja auch mal mit einer Froschkarte spielen und nur 1 Frosch ziehen.
Zum Abschluss dieser Besprechung möchte ich noch eine Variante aus der Spielregel zitieren, die ich aber nicht ausprobiert habe:
Ist es möglich das Spiel auch als Langsamkeitsspiel zu spielen? Ja. Stellen Sie sich vor, am Ende aller Spielbahnen sitzt eine kleine freche Ente, die Frösche frisst. Spielziel ist es nun erst an zweiter Stelle am Ende der Spielbahnen anzukommen, da die Ente noch den ersten Frosch verspeist.
Kid
Family ein
Adult
Expert
Alter 6+
Spezial
Spieler : 2-4
Alter : ab 6 Jahren
Dauer : ca. 10 min
Autor : Francois Morin
Grafik : Francois Morin
Vertrieb : Verlag
Preis : ca. 35,00 Euro
Verlag : Instruments Morin 2008
www.risquit.com
Genre : Rennspiel
Zielgruppe : Für Familien
Mechanismen : Frösche nach Farbeigenschaften bewegen
Zufall : 5
Wissen :
Planung : 3
Kreativität :
Kommunikation : 5
Geschicklichkeit :
Action :
Atmosphäre : 6
Kommentar:
Entzückendes Material
Einfache Regeln
Variante zum langsam spielen
Vergleichbar:
Can’t Stop
Barbara Prossinagg:
Ranabag ist ein entzückendes und liebevoll gemachtes Spiel, das für Erwachsene anspruchsvoll genug und für Kinder lustig genug ist, um der ganzen Familie Spaß zu machen.