Agathas Letzer Wille
Laufspiel mit Detektivthema
für 2-4 Spieler ab 9 Jahren
MB, 1995
Wieder ein im wahrsten Sinn des Wortes "großes"
Ausstattungsspiel von MB, diesmal mit Detektivthema. Die gute Agathe,
millionenschwer und ohne direkten Erben, ist tot und alle Anwärter auf's Vermögen
haben sich im Haus versammelt und warten auf die Testamentseröffnung, einschließlich
der geliebten Katze.
12 Persönlichkeiten insgesamt sind versammelt,
Katze, Butler, Magd, Chauffeurin, Koch, Ärztin, Tennistrainer, Hausfreund,
Beste Freunden, Haarstylistin, Gärtner und Wahrsagerin. Sie alle sitzen um den
Tisch im üppigst und - um bei der Terminologie zu bleiben - 'dreidimensional'
ausgestatteten Wohnzimmer. Dieses ist voll tödlicher Fallen, der Kronleuchter
kann herunterfallen, die Ritterstatue kann umfallen, man kann von der
Bibliothekleiter fallen oder die Treppe hinunterstürzen.
Bis zur Testamentseröffnung kommt es deswegen auch
gar nicht, es geht hier nur mehr ums nackte Überleben, gewinnen und erben kann,
wer entweder
.. die eigene Spielfigur aus der Haustür bringt,
wenn das entsprechende Portrait im Rahmen zu sehen ist, oder
.. als einziger überlebt
.. dessen Spielfigur als Portrait zu sehen ist, wenn
der Detektiv zur Haustür hereinkommt.
Jeder Spieler hat drei Figuren zugeteilt bekommen,
die nur er kennt, jeder Spieler kann jede Figur bewegen. Es wird immer mit zwei
Würfeln gewürfelt, damit können zwei Figuren bewegt werden. Bei einem Pasch
kann eine Figur in Summe bewegt werden oder auch zwei Figuren wie gewohnt und
dazu darf man - wenn man möchte - das Portrait im Rahmen auswechseln, sprich
nach hinten reihen. Wo eine Figur stehen darf und über welche Felder sie nicht
ziehen oder welche sie nicht betreten darf, ist in den Regeln ausführlich
dargelegt.
Kommt eine Figur auf ein Feld mit einem Totenkopf,
nimmt man eine Fallenkarte - entspricht sie der Falle, vor der die Figur gerade
steht, kann (aber muß nicht) man diese ausspielen und die Figur ist damit aus
dem Spiel. Nicht passende Karten hebt man in jedem Fall für später auf, man
darf nur nicht zuerst eine Karte ziehen und dann eine andere ausspielen. Wird
beim Kartenziehen eine Detektivkarte gezogen, wird der Detektiv auf dem
Gartenweg ein Feld vorwärts gezogen, erreicht er die Haustür und kommt herein,
ist das Spiel zu Ende.
Das ganze ist ein sehr hübsch aufgemachtes
Ausstattungsspiel, dessen Gimmicks gut funktionieren und das viel Spaß macht,
auch wenn es eigentlich genau besehen ein Laufspiel ist. Die Geheimgänge und
Fallenkarten lassen ganz wenig taktische Überlegungen zu, die aber erst gegen
Ende helfen, wenn schon einige Figuren aus dem Spiel sind. Das Bosheitselement
ist hier sehr dominierend und der Vollständigheit halber sei erwähnt, das das
Spielthema - die potentiellen Erben möglichst effizient zu beseitigen - nicht
jedermanns Sache ist.
WIN-Wertung:
Agathas letzer Wille AAA UU III 2-4