1856
18xx-Variante
für 3-6 Spieler ab 14 Jahren
von Bill Dixon, Darwin Bromley, Peter Bromley und
Jay Tummelson
Mayfair Games, USA, 1995
Ein weiteres 18xx-Spiel, diesmal von der Firma
Mayfair. Thema ist Upper Canada, Southern Ontario, zwischen den Großen Seen, im
Jahre 1856.
Ich setze die Grundkenntnis der 1830-Regeln bei
meinen Lesern voraus und gehe nur auf die speziellen Regeln dieses Spiels ein.
Es gibt 11 Eisenbahngesellschaften, die 12.
alternativ, dazu 6 Privatbahnen. Diese werden zu Beginn des Spieles verkauft.
Danach sind die Public Eisenbahn-Gesellschaften zu kaufen, aber ACHTUNG! Sie
werden unterkapitalisiert verkauft, in Zusammenhang mit der Verfügbarkeit der Züge.
(2 Aktien mit einem Zweier-Zug, 3 Aktien mit einem Dreier-Zug). Man kann, wenn
man will, daher mit dem Direktor starten, und das bei mehreren Linien
gleichzeitig. Es werden bis zum ersten Fünfer-Zug nur 50% Kapital ausbezahlt,
auch wenn alle Aktien verkauft sind, außer die Gesellschaft erreicht ein
bestimmtes Ziel (für jede Gesellschaft verschieden und vorgegeben). Dann wird
das verfügbare Kapital sofort ausbezahlt.
Sollte eine Gesellschaft auf 0 kommen, wird sie sofort
aufgelöst und dem Bankpool zugeschlagen, d.h. sie bleibt aus dem Spiel und die
Züge werden von der Bank verkauft.
Sollte die Gesellschaft Geld brauchen, kann sie es
sich ausborgen, in 100$-Stufen zu 10% Zinsen pro Runde.
Das Spiel selbst läuft in sechs Phasen ab:
Phase Eins vom Spielstart bis zum Kauf des ersten
Dreier-Zuges.
Phase Zwei vom ersten Dreier-Zug bis zum Kauf des
ersten Vierer-Zugs. Dabei gibt es Einschränkungen: Gelbe und grüne Plättchen,
jede öffentliche Gesellschaft besitzt bis zu 4 Züge und kann
Privatgesellschaften kaufen, es gilt die erste Tabelle für Aktien-Limits und es
gibt 2 Operating Rounds zwischen den Aktien-Runden.
Phase Drei vom ersten Vierer Zug bis zum ersten Fünfer-Zug.
Höchstens drei Züge, Zweier-Züge kommen aus dem Spiel, erste Tabelle weiter gültig.
Phase Vier vom ersten Fünfer-Zug bis zum ersten
Sechser-Zug. Gelbe, grüne und braune Plättchen, höchstens zwei Züge,
Privatgesellschaften werden geschlossen, drei Operating Rounds.
Phase Fünf vom ersten Sechser-Zug bis zum ersten
Diesel-Zug.
Damit werden sofort alle ausstehenden Darlehen fällig.
Kann jemand nicht zahlen, wird 2:1 in die Alternativ-Gesellschaft Canadian
Governmant Railways umgewandelt. Gelbe, grüne, braune und graue Plättchen, Städte
können auf- und abgewertet werden, Dreier-Züge verschwinden, es gilt die zweite
Aktien-Limit-Tabelle.
Phase Sechs vom ersten Diesel-Zug bis Spielende.
Alle Plättchen sind verfügbar, Städte können auf- und abgewertet werden, alle
Vierer-Züge werden aufgelöst.
Statt der Diesel-Züge oder auch zusätzlich zwischen
Sechser-Zügen und den Diesel-Zügen ist noch eine Zug-Art verfügbar, die
sogenannten Siebener-Züge.
In allen gespielten Partien lief das Spiel völlig
unterschiedlich ab, einmal nur im Zentrum des Plans, einmal fast nur am Rand
und einmal kam die Canadian Government nicht ins Spiel, da es keine Darlehen
gab, die nicht zurückgezahlt werden konnten.
Die Regeln sind sehr übersichtlich und ausführlich
formuliert, sie lassen keine Fragen offen, das Spiel ist eine absolut eigenständige
Variante innerhalb der 18xx-Spiele und bietet einige neue Ideen. Ganz besonders
gut fanden wir in unseren Partien daß der Direktor sofort verfügbar ist.
Material und Ausführung sind sehr gut gemacht, die Optik ist ansprechend und
besonders lobenswert ist der Spritzgußeinsatz fürs Spielmaterial. Die
Spieldauer allerdings überschreitet wesentlich meist die angegebenen vier
Stunden.
WIN-Wertung:
*(*) 1856 III AAA UUU TT SS 6 (3-6) hhhh++