Für Familien

 

Throwout statt Shootout

 

Dice Town

 

Pokerwürfel für Gold und Besitzrechte

 

Kid                       

Family          ein    

Friends                 

Expert                           

 

Alter            8       

Spezial                 

 

Der Wilde Westen ist auch nicht mehr ganz das was er einmal war. Nix mehr ist mit Pokerkarten und Shootouts vor dem Saloon, der moderne Westernheld würfelt um die Pokerkombinationen, und egal was dabei rauskommt, er profitiert davon. Ganz dem Westerncliché entsprechend reiten unsere Helden eher besitzlos in die Stadt ein, sie haben ihren Würfelbecher mit, dazu 5 Pokerwürfel und 8 Dollarscheine.

In Dicetown finden sie Goldnuggets in der Goldmine, einen Stapel General Store Karten und einen Stapel Besitzrechtskarten, von dem schon 3 gezogen und offen ausgelegt wurden. Auch die Bank winkt schon mit 3 Dollarscheinen dazu die Grundausstattung jeder anständigen Westernstadt, schön nebeneinander aufgereiht – Goldmine, Bank, Postkutze, General Store, Saloon, Sheriff, Rathaus und der Quacksalber Doc Badluck.

Und schon sitzen unsere Helden um den Tisch und zücken ihre Würfelbecher. Das würfeln muss genauen Regeln folgen: Becher über den Würfeln lassen, Resultat geheim anschauen, genau einen Würfel unter dem Becher liegen lassen und die anderen in die Hand nehmen, dann gleichzeitig mit den anderen Becher hochheben. Aber wir wären nicht im Wilden Westen, wenn sich nicht noch was machen ließe, in dem Fall durch Zahlung von Dollars an die Postkutsche – pro Dollar darf man einen Würfel mehr oder auch weniger liegenlassen. Das Ganze wird so lange wiederholt, bis ein Spieler seinen letzten und fünften Würfel liegenlässt und seine Kombination beinander hat, alle anderen haben genau noch einen Wurf, den sie behalten müssen, egal was gewürfelt wurde.

 

Und dann wird nicht geschossen, sondern der Stadtplan konsultiert und der Reihe nach abgehandelt: Wer auf seinen Würfeln die meisten Neuner hat, bekommt aus der Goldmine ein Nugget für jede Neun. Für die meisten Zehner gibt es alles Geld das in der Bank liegt, und alles Geld, das zur Wurfverbesserung an die Postkutsche gezahlt wurde, wird für die nächste Runde in die Bank gelegt. Wer die meisten Buben gewürfelt hat, darf vom Kartenstapel im General Store eine Karte pro Bube ziehen und anschauen und eine davon behalten. Wer die meisten Damen gewürfelt hat, kann im Saloon von einem beliebigen Mitspieler eine Karte pro Dame ziehen und wieder eine davon behalten. Die meisten Könige bringen dem Spieler den Sheriff-Stern, dieses Amt hat so seine Vorteile – der Sheriff entscheidet alle Gleichstände und kann mit Geld, Nuggets und Karen bestochen werden. Wer die insgesamt höchste Pokerkombination vor sich liegen hat, bekommt aus der Town Hall die unterste Besitzrechtskarte auf die Hand und dazu eine weitere pro As in seiner Pokerkombination, aber höchstens alle drei offen liegenden Karten in der Town Hall.

Und in diesem so freundlichen Nest Dice Town gibt es sogar noch ein Trostpflaster, für alle jenen, die gar nix zusammengebracht haben, sie können zum Doc Badlock gehen und sich dort etwas aussuchen, für eine Neun oder Zehn bekommt man Stacheldraht und kann damit zwei Besitzrechtskarten offen auslegen und vor Zugriff der Spieler mit Damen schützen. Für einen Buben oder eine Dame darf man die oberste Karte im General Store nehmen und für einen König bekommt man von jedem Mitspieler 2 Dollar und für das As von jedem Spieler ein Nugget.

Die Karten aus dem General Store haben Einfluss auf die Auswirkungen der Würfel, zum Beispiel den Ertrag aus der Goldmine verdoppeln oder die Saloonaktion zweimal ausführen, auch bei zwei verschiedenen Spielern, oder man bekommt von dem, der die Bank geleert hat, die Hälfte der Beute usw usw., alles ganz nette Dinge, die man ungern verliert wenn die Damen ins Spiel kommen.

Sind entweder alle Goldnuggets oder alle Besitzrechtskarten vergeben, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten aus Nugget, Dollars, Sheriff, Ausrüstungs- und Besitzrechtskarten.

Sperrstunde im Saloon! Außer man hängt gleich noch eine Partie Dice Town an, weil‘s so nett war. Es macht einfach Spaß, die Pokerkombinationen zu erwürfeln, und nötigenfalls mitten im Würfeln die Taktik zu ändern, weil der andere schon 3 Buben vor sich liegen hat und aus der Vorrunde den Sheriffstern besitzt und man ihn nicht wirklich bestechen will und er daher den Gleichstand sicher für sich entscheiden will – also versuchen wir doch zu den drei Buben zwei As dazuzubekommen, dann kriegt er zwar die Karten, aber ich kriege die Besitzrechtskarten, weil so wie’s momentan ausschaut ist mein Full House die höchste Pokerkombination am Tisch – hoffentlich bleibts auch so!

Ein schnelles, rundherum gelungenes Würfelspiel, absolut familientauglich, der Grundmechanismus ist einfach, die Regeln sind kurz, kompakt und lassen keine Fragen offen. Und ich habe selten ein Spiel gesehen, in dem das Thema so gut vom Mechanismus umgesetzt wird, Westernfeeling pur!

 

Spieler         : 2-5

Alter            : ab 8 Jahren

Dauer           : ca. 60 min

 

Autor           : Bruno Cathala, Ludovic Maublanc

Grafik          : Pieró

Vertrieb A.   : Asmodee

Preis            : ca. 28,00 Euro

Verlag          : Editions du Matagot 2009

  www.matagot.com

 

Genre                    : Würfelspiel

Zielgruppe             : Für Familien

Mechanismen         : würfeln, Kombinationen nutzen

 

Zufall                     : 6

Wissen                  :

Planung                 : 3

Kreativität              :

Kommunikation      : 6

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Sehr attraktive Ausstattung

Kompakte Regeln

Familienspiel mit viel Spielspaß

Hoher Wiederspielreiz

 

Vergleichbar:

Alea iacta est oder Shanghaien für Nutzen von Würfelkombinationen

 

Atmosphäre: 7

 

Dagmar de Cassan:

Eine tolle Synthese aus Stimmung, Thema und Mechanismus, ein super Familienspiel, das einfach Spaß macht.