TENNMAC
tennmac
2-4 Spieler
Auor: heinrich
Macal
mac-Spiele GmbH
"Es ist weit nach Mitternacht. Zwei halbgefüllte
Weingläser stehen seit Stunden unberührt auf dem Tisch, Längst schon sind die
Zigaretten ausgeglüht. Der Raum liegt im Dunkeln. Einzig ein Strahler
beleuchtet flutlichtartig das Geschehen auf dem Centre-Court im Wohnzimmer
irgendwo in Wien. Eigentlich willten sie nur mal
kurz, vielleicht nur einen Satz spielen, weil auch im Fernsehen nichts vernünftiges lief. Doch.... "
Blau schlägt gleichzu
Beginn ein AS, unerreich bar für Rot - 15:0. Ein
zweites AS und die Moral von Rot gleitet ins Bodenlose
- 30:0. Der dritte Aufschlag von Blau geht ins Netz, Rot atmet auf. Der zweite
Versuch A3. Rot sprintet auf B2 und retourniert auf E1. Blau läuft auf D1 und
spielt E3, unerreichbar für rot, der auf B2 - 40:0. Blau schlägt auf- und AUS,
Rot lächelt nervös. Zweiter Versuch und C3, Rot erläuft
den Ball - C2 und schlägt auf C3 zurck, ein
Netzroller und Blau kommt zu spät. Der Bann ist gebrochen - 40:15. Blau's Service auf B3 nimmt rot gelassen, er schlägt auf
E3, das gibt es doch nicht, schon wieder Netzroller! Blau erreicht ihn nicht -
40:30. Blau wird nervös, er schlägt auf D1, rot auf C2. Blau spielt einen
Stoppball auf E2, den Rot von C2 aus nicht mehr erreichen kann. Damit hat Blau
seinen Aufschlag durchgebracht, es steht 1:0 im ersten Satz.
Rot schlägt 4 Asse hintereinander - 1:1. Blau hat
den Ball nicht einmal gesehen. Vielleicht war er zu sehr im Siegestaumel.
Hebt man den Schachteldeckel, findet man einen großen
Spielstandanzeiger, ein Spielbrett, 4 Holzfiguren, einen Stapel Karten und 2(!)
Spielregelhefte. Als Zubrot finden sich noch 2 Werbeaufkleber und die
"World Tennmac News", die in blumigen
Worten (siehe auch Auszug am Beginn des Artikels) über Tennis und Tennmac berichtet.
Betrachten wir einmal die Karten näher, es gibt 14
AS, 8 Netz, 8 Aus, 15 Stoppball, 6 Netzroller, 4 kombinierte Feld/Aus und 41
Feld Karten. Jeder Spieler erhält 4 dieser Karten, mit denen er seine Schläge
ausführen kann. Für jede ausgespielte Karte wird sofort wieder eine neue
gezogen. Das Spielfeld besteht aus 5 x 6 Feldern. Jede Hälfte ist in 5 x 3
Felder geteilt, die die Bezeichnungen laut Tabelle tragen.
e1 e2 e3 I a3 a2 a1
d1 d2 d3 I b2 b2 b1
c1 c2 c3 I c3 c2 c1
b1 b2 b3 I d3 d2 d1
a1 a2 a3 I e3 e2 e1
Der Aufschlag wird abwechselnd von der rechten bzw.
linken Brettseite ausgeführt und muß in einem der
Aufschlagfelder a2/3 -c2/3 bzw,.
c2/3-e2/3 landen. Hat man AUs- oder Netz-Larten, bietet der Aufschlag die ideale Möglichkeit,
sie loszuwerden. Man hat, wie beim wirklichen Tennis, einen zweiten Aufschlag.
Die Spielfigur kann sich von der Grundlinie weg 2 Felder in das Spielfeld
hineinbegeben (um die 3er-Felder) zu erreichen, im Spielfeld kann sie nur mehr
1 Feld weit ziehen.
Bälle können von allen umliegenden (auch diagonal) Fledern geschlagen werden, dadurch nimmt das Feld c2 eine
besondere Stellung ein, von C2 aus können alle normalen Bälle erreicht werden.
Stopp bzw. Netzroller-Bälle nur, wenn man dieses Feld genau erreicht. Vor dem
Schlag jedoch muß gezogen werden und so kann es zu
der eigentümlichen Situation kommen, daß ein Spieler,
der auf C2 steht und einen Stoppball auf C2 bekommt, wegziehen muß und nicht mehr zurückschlagen kann! AS-Karten dürfen
beim Aufschlag, allerdings nicht direkt nach einer Netz- oder AUS-Karte, oder
im Spiel verwendet werden. Will man im Spiel ein AS schlagen, muß man wie bei Stopp- und Netzroller-Bällen das Feld genau
erreichen, nur von der ersten Linie A1-E1 dürfen keine Asse geschlagen werden.
Leider kommt es meist nur zu sehr kurzen
Ballwechseln - Aufschlag, Return, dann vielleicht noch ein Schlag und der
erste, pardon die ersten 15 Punkte sind da. Tennmac,
das erste Tennis-Brettspiel nach internationalen Regeln bringt die Atmosphäre
recht gut ins heimische WOhnzimmer.
Dem Anspruch "strategisch" zu sein, kann
es alledings nicht gerecht werden -
"Strategie" = längerfristige Planung. Mit 34 Karten ist man leider allzuoft in der Position, nur mehr eine bestimmte Karte
spielen zu können! Die Bezeichnung "taktisches" Glücksspiel wäre eher
angebracht. (Auch mehr Karten auf der Hand ändern nicht viel daran, dadurch
werden die Ballwechsel nur noch mehr verkürzt.) Laut Aussage der World tennmach News sollen mehrere Tausend Vorbestellungen den
Autor der "Sensation auf dem Spielemarkt" -
Heinrich Macal, dazu bewogen haben, seine
"Perfekte Kombination" von Karten- und Brettspiel selbst aufzulegen.
Die Aufmachung ist recht gut und bedenkt man, daß es
sich bei Tennmac um ein Amateurspiel handelt, darf
man die Wertung nicht allzu streng sehen. Die Fertigung dürfte von der Firma
Ravensburger besorgt werden, Schachtel und Material weisen jedenfalls darauf
hin. Die Spielregeln, die auch eine "Doppel"-Spielregel
anführen, sind recht übersichtlich,d
as Material ist gut, viel Atmosphäre wird geboten - eher für den Spaß, nicht für
den Kopf. Tennmac erfüllt alle Voraussetzungen, um
zumindest in Deutschland (Bumm-Mumm-Becker-Boom), ein
Verkaufsschlager werden zu können. Sollten sie jedoch bereits über "Mensch
ärgere Dich" hinausgewachsen sein, wird ihnen sicher ein anderes Spiel
mehr bieten können. ALlen Glückspilzen und
Tennis-Freaks jedoch sei Tennmac empfohlen. Das Spiel
soll in Deutschland in
Win-Wertung:
Tennmac WWW III U A 2 oder 4 m