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Königswahl auf dem Königsweg
Die Minen von Zavandor
Saphire bewegen Kandidaten
Den Spieleexperten unter uns wird das Spiel Zepter von Zavandor von Lookout Games noch sehr gut in Erinnerung sein. Dabei handelte es sich um ein extrem gutes aber auch komplexes Spiel, das von vielen meiner Bekannten und Freunde und auch mir immer wieder gern gespielt wird.
Aus diesem Grund war ich am neuen Spiel von Lookout sehr interessiert. Worum geht es bei dem neuen Spiel? Die Amtszeit des regierenden König der Zwerge von Zavandor, Grimmborn, geht zu Ende. Um einen geeigneten Nachfolger zu finden, wurde ein Auswahlverfahren geschaffen, der sogenannte Königsweg. 2 bis 4 Clans können geeignete Kandidaten für die Nachfolge vorschlagen, die den Königsweg betreten müssen, damit man sehen kann, wer würdig ist die Nachfolger von Grimmborn anzutreten.
Die braune Spielschachtel zeigt als Titelbild einen Zwerg mit Fackel, der sich scheinbar durch einen dunklen Gang bewegt. Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich folgender Inhalt: 1 Spielbrett, 2 Ablagebretter für die zu versteigerten Erweiterungskarten, 52 Erweiterungskarten, 112 Edelsteinkarten, 4 Spielertableaus, 4 Startspruchrollen, 10 gelbe und 20 graue Siegpunktmarker, 70 rote Aufwertungswürfel, 4 Spielübersichtskarten, 1 schwarze Königsfigur und 1 gelbe Startspielerfigur.
Die beiden Ablagebretter werden in die Tischmitte gelegt und das Spielbrett daneben. Auf das Spielbrett stellt man den schwarzen König. Jeder Spieler nimmt sich eines der Spielertableaus, eine Spielübersichtskarte und eine Startspruchrolle.
In dem Spiel gibt es die Edelsteinsorten Rubine, Diamanten, Smaragde und Saphire. Diese Edelsteinsymbole zieren auch die Rückseite der Erweiterungskarten. Nach den Rückseiten sortiert man die Erweiterungskarten.
Beim Spiel zu viert werden alle Erweiterungskarten gemischt und als offener Stapel auf die dafür vorgesehen Felder der Ablagebretter gelegt. Zu dritt wird ohne Rubin- beim Spiel zu zweit ohne Rubin- und Diamantkarten gespielt, wodurch nur 2 oder 3 Kartenstapel gelegt werden.
Die obersten Erweiterungskarten jedes Stapels werden offen auf das für jede Edelsteinsorte vorhandene Versteigerungsfeld gelegt. Danach werden die nun neuen obersten Erweiterungskarten jedes Stapels auf das Feld für die nächste Spielrunde gelegt, wodurch für jede Edelsteinsorte immer bereits die Erweiterungskarten der aktuellen Spielrunde und die Erweiterungskarten für die nächsten beiden Spielrunden sichtbar sind.
Das Spiel wird in Runden gespielt.
Die Spielertableaus zeigen auf Vorder- und Rückseite 2 verschiedene Startvoraussetzungen. Die Vorderseite aller Spielertableaus ist gleich und bei dieser Variante beginnen, alle Spieler mit den gleichen Voraussetzungen und Einkommen.
Wenn man mit der Rückseite spielt, würden alle Spieler mit verschiedenen Eigenschaften und Einkommen beginnen.
Die 112 Edelsteinkarten werden nach dem Deckblatt sortiert und getrennt gemischt. Die Deckblätter zeigen verschiedene Loren auf denen die Edelsteine aus den Minen transportiert werden. Es gibt Holz-, Kupfer-, Eisen- und Bronzeloren. In den Holzloren werden hauptsächlich Saphire transportiert, wenig Smaragde und nur ganz wenige Diamanten. Das bedeutet, im Stapel der Holzloren sind viele Saphir-, wenig Smaragd- und kaum Diamantkarten vorhanden.
Im Stapel mit den Kupferloren sind viele Smaragd-, wenige Diamant und kaum Rubinkarten vorhanden.
In den beiden anderen Stapeln findet man nur Diamant- oder Rubinkarten, wobei iim Stapel mit den Eisenloren mehr Diamant- und in dem der Bronzeloren mehr Rubinkarten vorhanden sind.
Als Startkapital erhalten der erste und zweite Spieler je 6 Edelsteinkarten aus dem Stapel Holzloren, die übrigen Spieler 7 Edelsteinkarten aus diesem Stapel.
Nach der Bestimmung des Startspielers beginnt das Spiel. Eine Spielrunde gestaltet sich wie folgt: Einkommen erhalten, dann eventuell Spruchrollen nützen, danach Handeln mit Mitspielern oder der Bank, nun erfolgt die Versteigerung der Erweiterungskarten und vor dem Ende der Spielrunde dürfen die Spieler Aufwertungen vornehmen.
Beim Spiel mit den Vorderseiten der Spielertableaus erhalten alle Spieler, in der ersten Spielrunde alle 2 Edelsteinkarten aus dem Stapel Holzloren.
Danach können beginnend beim Startspieler alle Spieler ihre Startspruchrolle nutzen. Wenn man diese Spruchrolle nutzt kann man sich entweder 6 Edelsteinkarten des Stapels Kupfer- oder 5 Edelsteinkarten des Stapels Eisen- oder 4 Edelsteinkarten des Stapels Bronzeloren nehmen, dafür muss man jedoch die Spruchrolle abgeben. Man kann aber auch derzeit auf die Nutzung der Spruchrolle verzichten und mittels späterer Aufwertung höhere Einkommen mit dieser Spruchrolle zu erzielen.
Nach der Nutzung der Spruchrollen können die Spieler ihre Edelsteinkarten handeln. Dabei können sie mit der Bank 2:1 tauschen oder mit Mitspielern, wobei mit diesen kaum ein anderer Handel als ein 1:1 tausch erfolgt. Tauschsituation wie 3:2 oder 4:3 kommen so gut wie kaum vor und natürlich wird niemand mit jemand anderen 2:1 tauschen.
Nach der Handelsphase erfolgt die Versteigerung der Erweiterungskarten, wobei diese jedoch nur bei entsprechenden Mindestgeboten ersteigert werden können.
Die Spieler bieten verdeckt eine beliebige Anzahl von Edelsteinkarten, wobei jede Edelsteinkarte nur als Gebot für die gleichartige Edelsteinsorte gilt. Es ist möglich Gebote für mehrere Erweiterungskarten abzugeben, indem man Edelsteinkarten mehrerer Edelsteinsorten als Gebot legt.
Wenn das Höchstgebot einer Edelsteinsorte weniger als 3 ausmacht, erhält der betreffende Spieler lediglich einen 1 Siegpunkt. Hat der Höchstbietende in einer Edelsteinsorte 3 oder mehr Edelsteinkarten geboten kann er wählen, ob er die Erweiterungskarte oder nur einen 1 Siegpunkt nimmt.
Wenn der Höchstbietende bei Rubinen 6 oder mehr, bei Diamanten 7 oder mehr, bei Smaragden 8 oder mehr bzw. bei Saphiren 9 oder mehr bietet, kann dieser Spieler wählen ob er sich 5 Siegpunkte oder 4 Siegpunkte und die betreffende Erweiterungskarte nimmt.
Gebotene Edelsteinkarten mit denen man nicht das Höchstgebot abgegeben hat, kann man erst in der nächsten Spielrunde wieder nutzen, der Höchstbietende einer Edelsteinsorte muss natürlich seine Edelsteinkarten abgeben, welche auf den Ablagestapel der entsprechenden Loren gelegt wird.
Der Spieler, der die Versteigerung der Saphire gewinnt zieht den König auf dem Königsweg ein Feld weiter, damit legt er die Kosten für viele Aufwertungen fest.
Er kann fast immer zwischen zwei Edelsteinsorten wählen, die für die Standard-Aufwertungen bezahlt werden müssen. Dies ist eine sehr mächtige Aktion. Aufwertungen betreffen immer Karten nach Wahl der Spieler oder Angaben am Spielerbrett und bringen entweder höhere Einkommen oder mehr Siegpunkte
Wenn der König auf dem Königsweg den Thron erreicht hat, endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Bei dem Spiel handelt es sich um ein nettes Strategiespiel. Handels- und Versteigerungsphase halten sich von der Wichtigkeit im Spiel die Waage.
Das verdeckte Bieten in der Versteigerungsphase sorgt oft dafür, dass Spieler zu höheren Geboten als notwendig greifen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die als potentielle Gegner gesehenen Spieler in der Versteigerung ihre Edelsteinkarten jedoch für die nächste Spielrunde aufsparen, um die dort zu versteigernde Erweiterungskarte sicher ersteigern zu können.
Die Variante mit den unterschiedlichen Spielertableaus (Rückseiten) sorgt für einen zusätzlichen interessanten Spielablauf.
Die taktischen Überlegungen bei den Versteigerungen gehen dahin, welche bzw. wie viele Edelsteine setzte ich ein und welche bzw. wie viele halte ich für die Aufwertungen zurück.
In der letzten Phase einer Spielrunde ist strategisches bzw. taktisches Planen sehr wichtig, welche Aufwertungen mache ich? Dabei ist zu überlegen, welche Erweiterungskarten werden als nächste versteigert und wie kann ich meine Aufwertungen hierfür einsetzen um dafür genügend Einkommen zu bekommen bzw. welche Erweiterungskarten bringen mit welchen Aufwertungen die meisten Siegpunkte.
Die grafische Gestaltung kann nur als äußerst gelungen bezeichnet werden. Die hervorragende Illustration und das Layout sind vorbildlich und unterstützen den Spieler perfekt. Die Grafik sorgt auch für ein zum Thema hervorragend passendes Feeling.
Lookout Games schafft es immer wieder gute, schöne und anspruchsvolle Spiele herauszubringen und Die Minen von Zavandor passt einfach hervorragend in das Verlagsangebot.
Nun noch ein klein wenig Eigenwerbung für das Österreichische Spiele Museum. Der Prototyp zu diesem Spiel wurde im Rahmen eines Spieleautorentreffen im Österreichischen Spiele Museum präsentiert. Bereits damals gefiel das Spiel allen anwesenden Spieleautoren und Verlagsvertreter. Dem am Spieleautorentreffen anwesende Grafiker Klemens Franz gefiel das Spiel so gut, dass er es im Einverständnis mit Spieleautor dem Lookout Verlag vorgestellt hat.
Man kann Spieleautor Alexander Pfister und Grafiker Klemens Franz nur zu einem sehr guten, schönen Spiel beglück wünschen. Es ist schön, dass es Autor Alexander Pfister geschafft hat mit dem Spiel den richtigen Verlag zu finden.
Maria Schranz
Maria.Schranz@spielen.at
Spieler : 2 - 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 bis 90 Minuten
Autor : Alexander Pfister
Grafik : Klemens Franz
Titel : The Mines of Zavandor
Preis : ca. 30,00 Euro
Verlag : Lookout Games
www.lookout-games.de
Genre : Handel- und Versteigerungsspiel
Zielgruppe : Mit Freunden
Mechanismen : Karten handeln und ersteigern
Kommentar:
Nettes Strategiespiel
Vergleichbar:
Sechsstädtebund
Meine Bewertung: 5
Maria Schranz:
Fazit: Ein sehr gutes Spiel, das einen guten Spielspaß bietet und sicher seine Freunde finden wird. Das Spiel ist sehr gut für Familien und Freunde geeignet, Experten dürfte die Spieldauer etwas zu kurz sein, jedoch kann es auch dieser Zielgruppe gut gefallen.
Zufall 1
Taktik 3
Strategie__ 2
Kreativität
Wissen_
Gedächtnis
Kommunikation
Interaktion 2
Geschicklichkeit
Action