Rezension

 

Ein Besuch im

 

Bärenpark

 

macht jedem SpaSS!

 

Im Bärenpark sind sowohl Eisbären, Panda-Bären, Gobi-Bären, welche vom Aussterben bedroht sind, als auch Kola-Bären anzutreffen. Wobei diese doch eigentlich Beuteltiere sind und keine Bären, aber wer will denn schon so genau sein. Zwischen zwei bis vier Spieler beginnen in diesem Spiel ihren Wettstreit um den begehrtesten Bärenpark mit den besten Attraktionen. Wer mit seinem Park die meisten Besucher und damit Punkte erreichen kann, hat gewonnen.

 

Bevor der Park jedoch eröffnet werden kann, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden, denn schließlich startet man solch ein Vorhaben nicht ohne entsprechende Vorbereitungen. Für ein Familienspiel ist in diesem relativ viel Spielmaterial enthalten, es dauert etwas länger alles zu sortieren, und die Anzahl der verschiedenen Plättchen hängt immer von der Anzahl der Spieler ab.

 

Der Vorratsplan wird in die Mitte des Tisches für alle gut zugänglich gelegt. Auf diesem sind die Grünanlagen, die Tierhäuser und die Außengehege zu finden. Zu den Grünanlagen gehören Toiletten für die Sauberkeit, Spielplätze für die Pausen der Kinder, Imbissbuden für den kleinen Hunger und Wasserwege für die Gestaltung des Parks. Bei drei Spielern werden je 10 Toiletten und Spielplätze als Stapel in den Vorrat gelegt, sowie 12 Imbissbuden und Wasserwege.

 

Auch die Anzahl der Tierhäuser mit den jeweiligen Bären hängt von der Spieleranzahl ab. Bei einem Spiel zu Dritt werden alle Plättchen mit den Werten 2, 3, 4, 5 und 6 verwendet. Die Plättchen haben nicht nur unterschiedliche Werte, sondern auch Formen und werden nach diesen sortiert am Plan platziert, gestapelt vom niedrigsten Wert unten zum höchsten Wert oben. Wer also zuerst ein entsprechendes Plättchen in seinen Park baut, erhält dafür eine höhere Punktzahl am Ende des Spiels.

Ebenso werden die Außengehege nach ihrer Form sortiert. Für jede Tiersorte gibt es nur drei Außengehege in drei verschiedenen Formen. Prinzipiell sind die Punktewerte auf den Außengehegen höher. Deren Werte verbessern sich im Zuge der Erfüllung von Aufträgen zusätzlich.

Als nächsten Schritt werden die Bärenstatuen in numerischer Reihenfolge neben den Vorratsplan gelegt. Die Spieleranzahl bestimmt auch hier wieder, welche dieser Statuen im Spiel sind. Im Spiel zu Dritt sind die Statuen mit den Werten 3 bis 14 im Spiel. Es handelt sich hierbei um Punkte, die die Spieler erwerben können.

 

Jeder Spieler erhält eines der vier Parkgeländeteile mit einem Eingang, dies ist der Startpunkt für den Park. Dieses wird vor jedem Spieler auf den Tisch gelegt. Danach werden die 12 Parkgeländeteile ohne Eingang gemischt und in zwei Stapeln mit jeweils sechs Geländeteilen, sichtbar neben den Vorratsplan gelegt.

 

Das Spiel wird vom Spieler, der zuletzt in einem Zoo war, begonnen. Dieser erhält eine Toilette, der zweite und dritte in der Reihenfolge erhalten jeweils einen Spielplatz und der letzte im Spiel zu viert eine Imbissbude. Im Spiel zu Dritt erhält Spieler Drei statt dem Spielplatz die Imbissbude. Diese Plättchen werden vor dem jeweiligen Spieler ausgelegt, diese bilden den persönlichen Vorrat eines Spielers, mit dem er seinen Park gestalten kann.

 

Der Spielablauf ist ziemlich simpel. Es handelt sich um ein Legespiel. Es wird in Runden gespielt, mit einem Zug aus drei Phasen pro Spiele: Er muss eines seiner Plättchen aus dem eigenen Vorrat auf seinen Park legen, dann werden die Symbole, die mit diesem Plättchen überdeckt worden sind, ausgewertet. In einem letzten Schritt wird noch eine Bärenstatue ausgelegt. Im Gegensatz zu Zug eins und zwei, kommt Teil drei nur zum Einsatz, wenn das gesamte Parkgeländeteil voll belegt ist.

 

Es darf pro Runde immer nur ein Plättchen gelegt werden, auch wenn im eigenen Vorrat mehr verfügbar sind. Es gibt bestimmte Regeln, die beachtet werden müssen. Das gelegte Plättchen darf das Grubensymbol nicht überdecken und darf nicht über den Rand eines Parkgeländeteils hinausragen, kann aber über zwei Geländeteile gelegt werden. Das heißt, wenn ich zwei Geländeteile vor mir habe, kann ich mein Plättchen so legen, dass es beide Teile berührt. Für das Legen des Plättchens darf es beliebig gedreht, aber auch gewendet werden. Das kann sehr hilfreich sein, wenn man es in eine Lücke legen muss und die entsprechende Form verkehrt ist. Eine Muss-Regel für das Legen ist das Angrenzen des zu legenden Plättchens an ein schon vorhandenes, selbstverständlich unter Einhaltung der Legeregeln.

 

Nach dem Legen werden die Symbole ausgewertet, die ich mit dem gerade gelegten Plättchen abgedeckt habe. Wurden dabei mehrere Symbole auf einmal abgedeckt, so werden alle nacheinander abgearbeitet. Mit den meisten Symbolen erhält man Plättchen, die man in den eigenen Vorrat legen kann, der unbeschränkt ist.

 

Mit der grünen Schubkarre kann man sich eine Grünanlage der Wahl nehmen.

 

Der weiße Betonmischer erlaubt, das oberste Tierhaus eines Stapels zu nehmen, die Wahl des Tiers bleibt dem Spieler überlassen. Sollte dies nicht mehr möglich sein, weil keine Tierhäuser mehr übrig sind, darf man stattdessen eine Grünanlage nehmen. Dies ist eher eine Verlegenheitslösung, wenn man keine andere Wahl hat, sie helfen aber - wenn man sich verbaut haben sollte - die Felder voll zu bekommen.

 

Mit dem orangefarbenen Bagger darf man sich eines der Außengehege nehmen. Als Alternative falls keine Außengehege mehr vorhanden sind, darf man sich entweder eine Grünanlage oder ein Tierhaus nehmen. Die Werte auf den Tierhäusern und den Außengehegen bestimmen, wie viele Punkte sie am Ende des Spiels bringen. Hinweis: Dieses Symbol ist auf dem Start-Parkgeländeteil nicht vorhanden, man kann maximal 3 Außengehege erhalten, da man seinen Park nur auf 4 Geländeteile erweitern darf. Man sollte beim Bauen also darauf achten, dies miteinzubeziehen.

 

Das Symbol Bautrupp ermöglicht einem Spieler, die oberste Karte von einem der Stapel der Parkgeländeteile zu nehmen. Das neue Parkgelände wird sofort an den Park angelegt, dabei sind einige Dinge zu beachten. Es muss bündig, also Kante an Kante, an das vorhandene Parkgelände angebaut werden, aber nicht unterhalb des Parkeingangs, jedoch so, dass die Symbole, aus Sicht des Spielers, nicht auf dem Kopf stehen. In der ersten Runde darf man das Bautrupp-Symbol nicht überbauen, um einen neuen Plan zu erhalten, erst in der zweiten, weil man ja kein Plättchen zum Bauen hat. Man erhält sein erstes Plättchen ja erst in der ersten Runde.

 

Es ist möglich, mehrere Plättchen mit einem Legezug zu erhalten, dies sollte man auch anstreben. Einfach aus dem Grund, dass man nicht irgendwann da sitzt und keine Auswahl zum Legen hat und aussetzen muss. Aussetzen verdirbt nämlich den Spaß etwas. Leider ist es beim Bauen auch so, dass man sich leicht verbaut, man sollte schon strategisch vorgehen und vielleicht zukünftige Züge miteinbeziehen.

 

Bei der Aktion Drei, Bärenstatue legen, überprüft der Spieler zuerst, ob er ein ganzes Parkgeländeteil vollgelegt hat. Es darf nur noch das Grubenfeld freibleiben, ist dies der Fall nimmt er sich aus dem Vorrat die Bärenstatue mit dem höchsten Wert und legt sie auf das Grubenfeld. Je schneller man also ein Parkplättchen voll hat, desto höhere Punkte erhält man.

 

Es kann zu dem Fall kommen, dass man im eigenen Vorrat kein Plättchen mehr hat. In diesem Fall muss man aussetzen und darf sich nur eine Grünanlage seiner Wahl in den eigenen Vorrat legen. Damit ist der Spielzug jedoch zu Ende. Aussetzen ist eine Zwangshandlung und darf daher nicht freiwillig durchgeführt werden.

 

Das Spiel endet sobald ein Spieler alle seine vier Parkanlagen mit Plättchen belegt hat. Jetzt kommt es zu einer Schlussrunde mit einem Zug für jeden Spieler. Dies ermöglicht anderen Spielern ihre Parkanlagen noch fertigzustellen und Punkte zu bekommen. Danach kommt es zur Wertung, man addiert die Werte aller Plättchen inklusive der Bärenstatuen. Derjenige mit den meisten Punkten gewinnt.

 

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um die Anfängervariante, die besonders gut geeignet für Familien ist, die nicht ständig am Spielen sind. Wer es jedoch etwas schwieriger möchte, kann den Spielzug um einen vierten Schritt erweitern. Mit diesem kommen Aufträge ins Spiel, die man erfüllen muss und die einem mehr Punkte bringen. Sobald man einen Auftrag erfüllt hat, nimmt man sich das oberste Plättchen des entsprechenden Stapels. Achtung! Man kann pro Auftrag nur ein Punkteplättchen erhalten, auch wenn man diesen öfter erfüllen könnte. Diese Punkte werden am Spielende zu den restlichen Punkten addiert.

 

Es gibt 10 verschiedene Sorten von Aufträgen, die einfach bis schwierig sind. Ein einfacher Auftrag ist, drei Plättchen mit Eisbären verbaut zu haben, dazu zählen sowohl Tierhäuser als auch Außengehege. Diese Plättchen müssen aber nicht nebeneinander sein, es reicht wenn sie sich im gesamten Park befinden. Ein etwas schwierigerer Auftrag ist, dass man drei Außengehege nebeneinander in seinem Park hat. Die Plättchen müssen an den Seiten aneinander grenzen, dabei ist es egal, ob die Außengehege alle für dasselbe Tier sind. Solange es Außengehege sind.

 

Mit den Aufträgen wird das Spiel spannender und auch etwas strategischer, da man beim Bauen genauer aufpassen muss. Beide Varianten sind zu empfehlen und machen sehr viel Spaß. Für mich ist der einzige Nachteil des Spiels, dass sehr wenig Interaktion vorhanden ist. Man spielt eher alleine nacheinander als miteinander. Es wäre nett gewesen, wenn sich etwas mehr Kommunikation unter den Spielern ergäbe. Trotzdem macht das Spiel Spaß und ist für Familien sehr gut geeignet.

 

Isabella Prior

 

Spieler: 2-4

Alter: 8+

Dauer: 30-45+

Autor: Phil Walker-Harding

Grafik: Klemens Franz

Preis: ca. 35 Euro

Verlag: Lookout / Mayfair 2017

Web: www.lookout-spiele.de

Genre: Legen, Felder füllen

Zielgruppe: Für Familien

Version: multi

Regeln: de en + pl pt

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Spiel der Spiele 2017

Nettes Standardthema

Sehr attraktives Material

Sehr gutes Familienspiel

Mehrere Schwierigkeitsstufen

 

Vergleichbar:

Ubongo und andere formfüllende Legespiele

Zooloretto für Thema

 

Andere Ausgaben:

Mayfair Games (en), Lactat (pl), Ludofy (pt)

 

Meine Einstufung: 5

 

Isabella Prior:

Bärenpark erinnert in Bezug auf das Einpassen in eine Form an Ubongo, und ist ausgezeichnet für Familien geeignet, da es sich in mehreren Schwierigkeitsstufen spielen lässt.

 

Zufall (rosa): 0

Taktik (türkis): 3

Strategie (blau): 3

Kreativität (dunkelblau): 1

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 2

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0