Attribut
Das
Spiel:
Attribut
Wort-
und Assoziationsspiel
für
3-8 Spieler ab 10 Jahren
von
Marcel-André Casasola Merkle
Lookout
Games, 2002
Die
Besprechung:
Christoph
Vavr
g.vavru@aon.at
WIN-Wertung:
A
III UU 3-8 m
Nach
einem langen Spielnachmittag fühlt sich eigentlich keiner mehr so richtig auf
der Höhe. Da kommt uns das neue Spiel von Lookout Games gerade recht. Es heißt
Attribut und ist ein echtes Partyspiel, das in der richtigen Runde einen
Riesenspaß macht.
Als
klaube ich die kleine Schachtel aus meinem Rucksack, und Bettina beginnt sofort
die Schafkarten zu mischen während ich das gleiche mit den Attributkarten
mache. Dann teilte ich jedem verdeckt
vier Attributkarten aus, und Bettina legt noch eine Schafkarte dazu.
Und
schon kann das Spiel beginnen. Marko ist Startspieler und darf als solcher den
ersten Oberbegriff nennen, er überlegt eine Weile und beginnt zu grinsen dann
sagt er mit möglichst grausiger Stimme: „Vampirzähne“.
Wir
sehen ihn alle entgeistert an, bevor wir in unsere Attributkarten schauen um
ein passendes, beziehungsweise nicht passendes Attribut zu finden. Meine erste Schafkarte ist grün mit einem
Plusschaf, also muss ich ein passendes Attribut hinlegen. Ich habe die Wahl
zwischen : „stark“, „stinkend“, „brenzlig“ und „strahlend“.
Ich
entscheide mich für „brenzlig“ da ich der Meinung bin wenn ich Vampirzähne sehe
bin ich in einer brenzligen Situation. Ich lege „brenzlig“ verdeckt auf meine
Schafkarte und warte bis die anderen ihre Wahl getroffen haben. Als Manuela als
letzte ihre Attributkarte hinuntergelegt hat, drehen wir unsere Attributkarte
alle gleichzeitig um.
Nun
sollte jeder möglichst schnell eine seiner Meinung nach passende Attributkarte
klatschen und hoffen dass sich ein grünes Plusschaf darunter befindet. Ich sehe
mir die Karten meiner Mitspieler an. Das „süß“ von Manuela und das „weich“ von
Gerold erscheinen mir nicht zutreffend. Hingegen dem „spitz“ von Marco, dem
„weiß“ von Bettina und dem „gefährlich“ von Sandra kann ich schon eher
zustimmen. Ich entscheide mich für „spitz“ weil ich annehme das Marko sicher
einen Oberbegriff gewählt hat der zu seinen Attributen passt und lege meine
Hand darauf. Gerade noch rechzeitig, denn auch die Hände Bettina und Gerold
haben schon in diese Richtung gezuckt. Gerold schwenkt sofort um und klatscht
das „gefährlich“ von Sandra. Bettina entscheidet sich für mein „brenzlig“. Doch
zu spät, Manuela ist schneller. Also nimmt sie das „süß“ von Manuela. Da ich
mir nicht sicher bin, das sie das mitbekommen hat sage ich zu ihr: „Du musst
keine Karte klatschen, du kannst auch verzichten.“
Sie
zuckt nur mit den Achseln und meint: „Das ist mir klar, aber Manuela schaut so
verzweifelt.“
Sandra
und Marco waren zu langsam um eine ihnen zusagende Karte zu erobern und
verzichten lieber.
Jetzt
werden alle Schafkarten umgedreht und die Punkte abgerechnet: Marco und Sandra
sind ihre Karten losgeworden, haben aber keine erbeutet und gehen deshalb leer
aus. Gerold ist sein Plusschaf nicht losgeworden und kassiert dafür einen
Minuspunkt, aber auch die erbeutete Karte ist ein Plusschaf für das er nun
einen Punkt bekommt und somit steigt er mit null aus.
Sofort
will er wissen weshalb zwei Plusschafe null Punkte sind. Bettina erklärt es
ihm: „Plusschafe bringen nur Punkte wenn man sie erbeutet, das eigene muss man
loswerden sonst ist es ein Minuspunkt.“
„Bei
Minusschafen ist es ungekehrt, da bringt das eigene Punkte und das erbeutete
zählt Minus“, wirft Marko ein.
Als
das geklärt ist rechnen wir weiter ab. Manuela und ich haben jeder ein
Plusschaf erwischt und kassieren somit jeder einen Punkt, die mit Hilfe der
umgedrehten Attributkarten gezählt werden.
Bettina hat sich mit Manuelas Schaf getäuscht und ein rotes Minusschaf
erbeutet, da sie ihr Plusschaf auch nicht angebracht hat würde sie zwei
Minuspunkte kassieren, sie hat jedoch noch keine Punkte die sie verlieren
könnte.
Nachdem
alles abgerechnet ist werden die ausgespielten Schaf- und Attributkarten
eingesammelt und durch neue ersetzt. Nun geht es im Uhrzeigersinn weiter,
Sandra ist die neue Startspielerin und darf einen Oberbegriff nennen. Sie
entscheidet sich für „Fliegenpilzsuppe“. Ich habe wieder ein Plusschaf, aber
nun passt keiner meiner Begriffe. Eine Fliegenpilzsuppe ist weder „stark“ noch
„stinkend“ oder „strahlend“ und schon gar nicht „lecker“. Nach längerem
Überlegen entscheide ich mich, wieder besseres Wissens, für „stinkend“ in der
Hoffnung, dass die Anderen der Meinung sind das so eine Suppe nicht gut riechen
kann. Nachdem alle ihre Karte ausgewählt und aufgedeckt haben, beginnt die Jagd
auf das passende Attribut von neuen. „Grausam“ , „schlecht“ und auch mein
„stinkend“ sind sofort weg nur für „gut“, „gesund“ und „finster“ kann sich
niemand erwärmen. „Stinkend“ bringt Manuela einen weiteren Punkt. Und auch
unter „grausam“ liegt ein Plusschaf, welches Gerold einen Punkt beschert, den
zweiten erhält er für sein eigenes Minusschaf unter dem Attribut „gesund“.
Sandra hat ebenfalls ihr Minusschaf behalten und bekommt auch einen Punkt.
Bettina hat weniger Glück, unter ihrem „finster“ liegt ein Plusschaf und bringt
ihr somit wieder keinen Punkt. Aber auch ich habe danebengegriffen und mit
„grausam“ ein Minusschaf kassiert, womit ich meinen Punkt von der
vorhergehenden Runde wieder verliere.
Wir
entscheiden uns das Spiel abzubrechen und schlafen zu gehen. Immerhin ist es
schon fast Mitternacht.
Attribut
ist ein Spiel das nur in der richtigen Runde wirklich Spaß macht. Schon ein
einziger desinteressierter Mitspieler kann das ganze Spiel mit unpassenden
Kommentaren aus dem Gleichgewicht bringen.