Welfen und Staufer.
Ein sagenhaftes Spiel - Ein historisches Spiel
Endlich ist es dem Staufer Friedrich II gelungen,
seine wichtigsten Vasallen in Köln zu versammeln und so die Voraussetzungen für
die Wahl zum Deutschen König zu schaffen. Plötzlich trifft jedoch eine
Nachricht über Unruhen in Wien ein, der Markgraf von Österreich ist gezwungen
sofort abzureisen und die Wahl kann somit nicht mehr stattfinden. Und
als der Babenberger wieder in Köln ist kann noch
viel passieren: Der Erzbischof von Köln befindet sich inzwischen auf
Pilgerreise in Spanien, der Graf von Holland ist von einer gegnerischen Armee
gefangen genommen worden und der Herzog von Zähringen hat gar die Seiten
gewechselt und streitet nun für die Welfen
All diese Ereignisse können in dem Spiel
"Welfen und Staufer" eintreten. Im Prinzip geht es darum, daß im
Deutschland des 12 Jahrhunderts zwei gegnerische Parteien - eben die Welfen und
die Staufer- versuchen, durch Städtegründungen oder Eroberungen gegnerischer
beziehungsweise neutraler Burgen und Städte Verbündete zu gewinnen und so einen
Machtzuwachs zu erzielen. Hat eine der Parteien entsprechend viele Vasallen und
somit auch genug Machtpunkte an sich gebunden, kann sie versuchen,
a) die Stadt Aachen von einem Drachen zu befreien
(Variante "Ein sagenhaftes Spiel") oder b) einen ihrer Vertreter zum
Deutschen König wählen und schließlich auch krönen zu lassen (Variante
"Ein historisches Spiel").
Die Variante a) ist als Einstiegsversion gedacht, da
hier die etwas komplizierteren Wahl- und Krönungsregeln wegfallen allerdings
wird sie dadurch auch uninteressanter, denn gerade diese Feinheiten machen den
Reiz dieses Spieles aus, dessen Ablauf vor allem von zwei Faktoren bestimmt
wird. Einerseits von den Ereigniskarten (Seuche in Burgund, Unruhen in Sachsen,
Ableben des Bischofs von Köln usw.), andererseits vom Würfelglück, denn ob eine
Stadtgründung gelingt, ob ein Angriff auf eine gegnerische Burg vom Erfolg gekrönt
ist, was mit einem Gefangenen passiert, wie sich der Nachfolger eines
verstorbenen Adeligen verhält usw., bestimmen zwei Würfel und zwei
Entscheidungstabellen. Trotzdem sollte man den Glücksfaktor nicht überbewerten,
denn auch das eigene Denkvermögen trägt wesentlich zum Erfolg einer vier bis fünf
Stunden dauemden Partie (Variante b) bei.
Im großen und ganzen ist in diesem Spiel für zwei
oder vier Personen die Idee des mittelalterlichen Machtkampfes gut verpackt und
zudem ist es auch optisch sehr reizvoll gestaltet (Holzmarker große Landkarte
vom Deutschland des 12. Jahrhunderts, 120 mit Wappen versehene Besitz- und
Lehenskarten usw.). Leider läßt aber das Regelwerk etwas zu wünschen übrig, da
sich einige Punkte zum Teil widersprechen, andere hingegen keine eindeutige
Interpretation zulassen. Mein Vorschlag wäre daher, das Spiel einfach
auszuprobieren, und sollten Unklarheiten auftreten, dann versucht Euch auf eine
akzeptable Lösung zu einigen, oder befragt einfach mich, denn ich habe schon
einige Überlegungen angestellt, wie man Abhilfe schaffen könnte.
Viel Spaß wünscht Euch Paul
PS: Für Leute, die der Geschichte etwas mehr
Interesse entgegenbringen: In Wirklichkeit setzte sich der Staufer Konradin
durch, der damit die Epoche der Hohenstaufen einleitete.