Lost Cities

 

Das Spiel:

Lost Cities

Kartenlegespiel für

2 Spieler ab 10 Jahren

von Reiner Knizia

1999 Kosmos

20 - 40 Minuten

 

Die vergleichbaren Spiele:

Alle Kartenanlegespiele wie Jolly, Rummy, Canasta etc.

 

Die WIN-Wertung:

(**) WWS UUU AA Erklärung für die eingeklammerten Sterne siehe unten

Die Spielregel erzählt uns Geschichten von Expeditionen in die entlegensten und geheimnisvollsten Winkel der Erde: In den Himalaya, in den Amazonas-Regenwald, die Wüste, ins Vulkangebiet und nach Atlantis. Jeder der beiden Spieler führt nun zu den angegebenen Orten seine Expeditionen und wettet darauf, ob sie erfolgreich wird. Doch schon beim ersten Spiel wird einem klar, daß das nur eine etwas mühsam aufgesetzte Geschichte für ein simples Kartenlegespiel ist. Es gibt in 5 verschiedenen Farben jeweils Karten mit den Werten 2 - 10 und dazu noch jeweils 3 Wettkarten. Dazu gibt es einen Spielplan mit den Ablagefeldern in den 5 Farben. Zu Beginn erhält jeder 8 Karten. Jeder Spieler kann nun, wenn er an der Reihe ist, eine neue "Expedition" beginnen, indem er eine Reihe anfängt oder eine Karte an eine seiner bestehenden "Expeditionen" anlegen, wobei zu beachten ist, daß die neue Karte einen höheren Wert als die vorherige hat. Wettkarten dürfen nur vor Beginn einer Expedition gelegt werden. Die dritte Möglichkeit ist, eine der Handkarten auf einen der 5 Ablagestapel (je Farbe einer) abzuwerfen. Danach zieht man noch eine Karte vom Abhebestapel oder darf eine der obenauf liegenden Karten von einem Ablagestapel nachziehen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler die letzte Karte vom Abhebestapel nimmt. Danach wird jede Expedition jedes Spielers extra abgerechnet. Zuerst werden die Werte der Karten zusammengezählt und dann 20 Punkte als Ausstattungskosten für die Expedition abgezogen. Das Ergebnis (welches auch negativ sein kann) wird, wenn Wettkarten in der jeweiligen Farbe ausgelegt wurden, mal 2, 3 oder 4 multipliziert. Zusätzlich bringt noch jede Reihe, die inklusive Wettkarten 8 oder mehr Karten enthält, 20 Bonuspunkte. Nicht begonnene Reihen, zahlen natürlich auch keine Ausstattungskosten. Jetzt wird nur noch der Gesamtwert ermittelt und mit dem Gegenspieler verglichen und schon steht der Sieger fest. Man kann natürlich auch die Punkte über mehrere Runden aufschreiben und den Sieger erst nach z.B. 5 Runden ermitteln.

Mit der Bewertung für das Spiel habe ich es leider besonders schwer, weil mir auch nach ca. 50 gespielten Partien noch nicht klar ist, ob man selbst etwas beeinflussen kann, oder ob der Sieg nur eine reine Glückssache ist. Daß natürlich jedes Spiel mit gezogenen Karten sehr vom Glück abhängig ist, ist mir schon klar, nur haben wir abwechselnd verschiedene Strategien, wie z.B. keine Karten wegwerfen und möglichst viele Karten an seine Expeditionen anzulegen, oder auch so viele Karten wie möglich von einer Farbe zu sammeln, ausprobiert und dabei die unterschiedlichsten Ergebnisse erzielt. Die Karten und auch die Schachtel selbst sind sehr liebevoll gestaltet und gefallen mir sehr gut, doch der dazugehörige Spielplan ist absolut unnötig und wenn man ihn trotzdem verwendet, fehlt leider das Feld für den Abhebestapel. Ich kann mich des Eindrucks nicht verwehren, daß der Spielplan nur dazu da ist, um eine größere Schachtel zu rechtfertigen. Zur Strafe fehlt das 3. A bei der WIN-Wertung. Die Zeitangabe von 20 - 40 Minuten ist wahrscheinlich sogar unter Schachspielern etwas hoch gegriffen: Wir haben pro Partie etwa 7 - 8 Minuten benötigt und davon war das Ermitteln des Ergebnisses der Großteil. Gerade dieser Aspekt hat bewirkt, daß wir immer noch eine und noch eine Partie gespielt haben. Das optimale Spiel für zwischendurch, nur daß man wahrscheinlich zu keinem anderen mehr kommt. Das Spiel ist jedenfalls für Spieler, die Patiencen nicht gerne alleine legen und nebenbei noch Unterhaltung haben wollen ein absolutes MUSS und umgekehrt natürlich für Leute, die herkömmliche Kartenspiele nicht mögen, wahrscheinlich ein Greuel. Ich gehöre zur ersten Sorte.