Janus

 

"Janus",

von Rudi Hoffmann

2-4 Spieler

Franckh Kosmos, 1988

 

"Janus, Ianus: 1. Altrömischer Gott des Torbogens, Schützer des Ein- und Ausgangs, wurde später zum Gott des Anfangs. Dargestellt mit Doppelantlitz. 2. Der innerste, zehnte Mond des Saturns. Entdeckt von A. Dollfuß am 15.12.66."

 

Soweit die Definition aus "Der neue Brockhaus." Die erste freilich ist die richtige für das Rudi Hoffmann-Spiel „Janus". Denn: Rudi Hoffmann ist wieder da! Einer der besten Spieleautoren Deutschlands, der vor allem in den 70er Jahren eine ganze Reihe interessanter Produkte herausgebracht hat, ist heuer gleich zweimal vertreten: Einmal bei Ravensburger mit "Dorada" und mit "Janus", erschienen bei Franckh. Das Spiel ist bereits vor etlichen Jahren bei Spears erschienen. Alter Schinken, also. Na und' jetzt hammas wieder. Eine der herausragenden Neuerscheinungen dieses Jahres.

 

Um Rudi Hoffmann war es lange aus privaten Gründen still geworden. Nur seine Spiele waren bekannt. Sammler suchen heute noch nach "Ogallalla", "Minister" und anderen Kostbarkeiten. Bei "Janus" müssen auf dem Spielplan zunächst Windrosenplättchen gelegt werden. Sie geben jeweils an, in welche Richtung und um wie viele Felder weit gezogen werden darf. Die Spieler müssen mit ihren Figuren darauf zu stehen kommen und weiterziehen. Das Plättchen, auf dem man gerade gestanden hat, wird entfernt. So leert sich allmählich die Spielfläche. Die Plättchenfelder sind in vier zusammenhängende Gruppen unterteilt, die verschiedene Wertigkeiten haben. Wer das letzte Plättchen einer Vierergruppe entfernt, bekommt die auf der Spielfläche notierten Punkte gutgeschrieben. Das ist aber alles nicht so einfach. Denn: Die vorgegebene Bewegungsmöglichkeit muss ausgeschöpft werden. Dadurch landet man au Windrosen, die man vielleicht gar nicht braucht. Man muss also vorausdenken können, den idealen Weg vorausberechnen und hoffen, dass kein Spieler einem den Prügel vor die Beine wirft - sprich: schneller dran ist.

 

Die Janusköpfe sind natürlich auch in vier Farben vorhanden und üben die Funktion eines Jokers aus: Wer ein solches Plättchen erobert, kann auf der entsprechenden Farbe gleich nochmals ziehen. Wer sich’s gut einrichtet, hat damit - fast - ungehinderte Bewegungsmöglichkeiten. Das Spiel ist zu Ende, sobald die Spielfläche "aufgeräumt", also leer ist. Die eroberten Punkte werden abgerechnet.

 

Eines der besten Spiele, die ich kenne. Und die Spielerkreis-Leute, mit denen ich bis jetzt mein Testexemplar geteilt habe, wollten immer Revanche. Was für das Spiel spricht.