Unsere Rezension

 

Monumente brauchen Baumaterial

 

Imhotep

 

Anlieferung an die Baustellen

 

Imhotep, das Universalgenie im Alten Ägypten, baut Monumente und wir als Baumeister sollen Steine liefern und damit möglichst viele Punkte machen.

 

Ortstafeln für Markt, Pyramide, Tempel, Grabkammer und Obelisken liegen aus, sie sind doppelseitig für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, zu Beginn empfiehlt die Regel, nur mit den A-Seiten zu spielen. Marktkarten und die nötigen Rundenkarten – es gibt sieben für jede Spieleranzahl - werden getrennt gemischt und gestapelt, dann wird eine zufällige Rundenkarte entfernt, da sechs Runden gespielt werden.

Dann werden die Spieler reihum, beginnend vom Startspieler mit 2-3-4-5 Steinen aus dem Steinbruch genannten Vorrat versorgt.

Für die jeweilige Runde wird dann noch die oberste Rundenkarte aufgedeckt, sie bestimmt die Boote, die für die Runde ins Spiel kommen – es gibt Boote mit zwei, drei und vier Plätzen für Steine. Die Boote werden neben den Ortstafeln bereitgelegt.  Zuletzt werden noch vier Marktkarten aufgedeckt und auf die Markttafel gelegt.

 

Dann wählen die Spieler reihum eine von vier Aktions-Optionen für ihren Zug:

 

* Neue Steine holen – Man nimmt sich drei Steine seiner Farbe aus dem Steinbruch für sein Vorrats-Plättchen, es haben maximal fünf Steine darauf Platz.

 

* Stein ins Boot legen – Man setzt einen Stein vom Vorrats-Plättchen auf ein leeres Feld eines Bootes, das noch zu einer der Ortstafeln gefahren wurde.

 

* Boot zu einem Ort fahren – Man nimmt ein Boot und setzt es an eine noch freie Ortstafel; das Boot muss mit der Mindestanzahl Steine beladen sein, markiert durch die Steinsymbole im Bug des Boots, es dürfen also Plätze frei bleiben. Man darf auch ein Boot wählen, auf dem man selbst keine Steine eingesetzt hat. An der Ortstafel wird dann das Boot entladen – die Besitzer der Steine nehmen die Steine in Reihenfolge der Platzierung im Boot aus dem Boot und setzen sie am Ort ein.

Für jeden Ort gelten dabei spezielle Regeln:

Am Markt angelieferte Steine gehen in den Steinbruch zurück und man nimmt pro Stein eine Marktkarte aus der Auslage: Rote Karten werden sofort ausgeführt – man setzt damit einen Stein in ein Monument; blaue Karten kann man in späteren Zügen einmal einsetzen – sie betreffen Steinvorrat sowie Einsetzen in Boote und Fahren mit Booten; lila Statuen und grüne Verzierungen bringe Punkte zu Spielende

Für an die Pyramide gelieferte Steine gibt es sofort die auf dem mit dem Stein belegten Feld angegebenen Punkte, man setzt von links oben beginnend in Spalten ein, danach in Ebene Zwei und dann in Ebene Drei. Ist die Pyramide fertig, gibt es für jeden weiteren Stein einen Punkt.

Tempel werden am Ende der Runde ausgewertet, jeder sichtbare Stein bringt einen Punkt, die Felder werden von links beginnend befüllt, wenn eine Ebene voll ist, wird von links die nächste begonnen.

Die Grabkammer wird am Ende ausgewertet, sie wird wie die Pyramide von links in Spalten befüllt, ist aber nach rechts nicht beschränkt, es können beliebig viele Spalten entstehen und man punktet für Flächen verbundener eigener Steine, und zwar für jede Fläche!

Auch die Obelisken werden bei Spielende ausgewertet, jeder baut seinen eigenen Obelisken und punktet je nach Höhe und Spieleranzahl.

 

* Als vierte Option kann man eine blaue Marktkarte ausspielen und ausführen:

Hebel – Man bewegt ein Boot und bestimmt selbst die Reihenfolge des Ausladens.

Hammer – Man nimmt drei Steine aus dem Steinbruch in den Vorrat und setzt einen Stein aus dem Vorrat in ein Boot.

Segel – Man setzt einen Stein in ein Boot und fährt dieses dann zu einem Ort.

Meißel – Man setzt zwei Steine in ein Boot oder je einen Stein in zwei Boote.

 

Sind alle vier Boote bei Orten angelangt und entladen, endet die Runde. Für die neue Runde werden die Boote in den Vorrat gelegt, Marktkarten vom Markt werden abgeräumt. Dann wird die nächste Rundenkarte aufgedeckt, die entsprechenden Boote werden bereitgelegt und vier neue Marktkarten kommen in den Markt.

 

Nach sechs solchen Runden erfolgt, wie schon erwähnt, die Schlusswertung mit Wertung von Grabkammer, Obelisken und der Marktkarten Verzierung und Statuen, jede nicht genutzte blaue Marktkarte bringt noch einen Punkt.

 

Bei den B-Seiten der Ortstafeln gibt es Detail-Unterschiede in den Auswertungen, mit etwas höheren Anforderungen für das punkteträchtige Setzen der Steine. Wenn man möchte, kann man mit jeder beliebigen Mischung aus A- und B-Seiten spielen.

 

Und wer es gerne noch etwas schwieriger haben möchte, spielt die Variante DER ZORN DES PHARAO, in der man sich am Bau aller vier Monumente beteiligen muss. Hat man bis Spielende nicht mindestens je einen Stein an jedem Monument abgeliefert, werden in der Schlusswertung fünf Punkte abgezogen.

 

Egal, mit welchen Tafelseiten und ob mit oder ohne Zorn gespielt, Imhotep ist ein tolles Spiel, abstrakt und doch passen Mechanismus und Thema gut zusammen. Auch die Interaktion ist genau richtig dosiert, man muss die anderen Spieler im Auge behalten und nötigenfalls schon mal ein Schiff ohne eigene Steine entladen, um eine Menge Punkte für einen anderen Spieler zu verhindern, und auch um die Marktkarten muss man sich kümmern, um das eine oder andere Schnäppchen zu erwischen.

Das Spiel hat auch einen Fuß in beiden Camps, es bietet genügend Taktik für Vielspieler und ist trotzdem einfach genug für ein Spiel für Familien mit ein wenig Spielerfahrung. Kurzum, ein rundherum gelungener Wurf, in dieses Lob muss man auch die toll strukturierte Regel und die schöne Ausstattung mit einbeziehen!

 

Dagmar de Cassan

 

Spieler: 2-4

Alter: 10+

Dauer: 40+

Autor: Phil Walker-Harding

Grafiker: Miguel Coimbra

Preis: ca. 35 Euro

Verlag: Kosmos 2016

Web: www.kosmos.de

Genre: Setzen, bauen

Zielgruppe: Mit Freunden

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Sehr schöne Ausstattung

Gutes Thema für einen abstrakten Mechanismus

Regel gut strukturiert

 

Vergleichbar:

Pueblo für Sichtbarkeit der Steine, andere Bauspiele mit Punkten für Formationen

 

Andere Ausgaben:

Kosmos (en), 999 Games (nl), Phalanx (pl), alle angekündigt

 

Meine Einschätzung: 6

 

Dagmar de Cassan:

Worker Placement ohne Arbeiter, sondern mit Steinen, bei dem man das Beste aus der jeweils aktuellen Situation machen muss, und trotzdem kein Grübelspiel!

 

Zufall (rosa): 1

Taktik (türkis): 3

Strategie (blau): 1

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 2

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0