Hellas
Das Spiel:
Hellas
2 Spieler ab 12
Jahren
Autor:
Franz-Benno Delonge
Die Besprechung:
Kurt
Schellenbauer
WIN Wertung:
WW SS II U AA 2
(2) 60 Minuten
Das antike
Griechenland, Hellas, ist das Zeitalter wo das neue Spiel von Franz-Benno
Delonge stattfindet. Um die Inselwelt der Ägäis wird gestritten und gekämpft.
Jeder Spieler
erhält je 10 Schiffe, die Form der Schiffe kennen wir schon aus Tyros, und 15
griechische Soldatenfiguren. Die 48 Götterkarten, je 16 für Ares Gott des
Krieges, Poseidon Gott des Meeres und Zeus den Göttervater werden gemischt und
separat bereit gelegt. Jeder Spieler zieht von jedem Stapel eine Karte verdeckt
auf die Hand. Des weiteren bekommt man eine Übersichtskarte, worauf die
wichtigsten Punkte des Spiels vermerkt sind. Von den sechseckigen
Landschaftsfeldern wird das mit dem Delfin in die Mitte des Tisches gelegt und
die restlichen 23 werden gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Die
Felder zeigen unterschiedliche Land- und Wasserformen und auf jedem Landfeld
befindet sich eine Stadt und auf manchen ein Tempel.
Der erste
Spieler zieht das oberste Landschaftsfeld und legt es an das Feld mit dem
Delfin. Danach stellt er einen seiner griechischen Figuren in die Stadt und
daneben eines seiner Schiffe. Dies wiederholt der andere Spieler und dies
endet, wenn jeder 4 Felder angelegt hat. Dabei ist zu beachten, dass natürlich
Wasser nur an Wasser grenzen darf und das neu zu legende Feld muss entweder an
das Feld mit dem Delfin angelegt werden oder an zwei bereits liegende Felder.
Danach hat jeder Spieler 4 Schiffe und 4 Griechen auf dem Spielfeld. Felder,
die in der Anfangsphase nicht angelegt werden können oder auf denen sich ein
Tempel befindet, werden vorübergehend zur Seite gelegt und man zieht ein neues
Feld. Alle verbliebenen Felder werden neu gemischt und der Spieler mit den
hellen Figuren beginnt.
Er hat drei
Möglichkeiten um seinen Zug zu beginnen, wobei er nur eine davon ausführen
muss. Die Verstärkung ist die erste. Der Spieler hat drei Aktionsmöglichkeiten
zur Verfügung, die er in beliebiger Reihenfolge ausführt. Sollte der Spieler
die Tempelmehrheit haben, bekommt er eine weitere Aktion. Diese können auf
folgende Möglichkeiten aufgeteilt werden: Er kann einen neuen Griechen
einsetzen, indem er ihn in eine Stadt stellt, wo bereits einer seiner Griechen
sich befindet. Es dürfen sich aber niemals mehr als drei Figuren dort
aufhalten. Ein neues Schiff einsetzen ist eine weitere Möglichkeit. Diese
können auf allen Feldern eingesetzt werden, wo sich bereits Griechen der
eigenen Farbe aufhalten. Auch hier dürfen sich nicht mehr als drei Schiffe aufhalten. Die letzte
Möglichkeit ist es, eine Götterkarte von einen der drei Stapel zu ziehen, wobei
das Handlimit sieben ist und man nie mehr als drei von einem Gott haben darf.
Soeben gezogene Karten darf man sich erst ansehen, wenn die Phase Verstärkung
abgeschlossen ist. Wenn allerdings Griechen oder Schiffe nicht mehr vorrätig
sind, kann man auch nicht mehr verstärken.
Die Seefahrt ist
die zweite. Um zu neuen Städten zu kommen, kann man diese entdecken oder
erobern. Will man sie entdecken, dass deckt man das oberste Landschaftsfeld auf
und versucht es am bestehenden Spielplan anzulegen. Landflächen und
Wasserflächen müssen zu den jeweils bestehenden Linien passen und angelegt darf
nur genauso werden wie zu Spielbeginn. Es darf auch kein zweites Meer
entstehen, Wasserflächen müssen somit immer verbunden sein. Anlegen darf man
das Feld nur dann, wenn man auf den über Wasser benachbarten Feldern die
Schiffsmehrheit hat. Wenn die Seefahrt glückt, das heißt das Feld angelegt
werden konnte, stellt man einen Griechen in die neue Stadt. Sollte keiner mehr
vorrätig sein, darf man einen aus einer anderen Stadt abziehen in der sich
mindestens zwei aufhalten. Vom direkt benachbarten Landschaftsfeld wird als
Bezahlung ein eigenes Schiff in den Vorrat zurückgelegt. Sollte der Fall
eintreten, und das wird aus Erfahrung oft passieren, das Feld nicht passen,
dann wird es zurückgelegt und die Seefahrt ist missglückt.
Der Angriff ist
die dritte. Hier versucht man Städte zu erobern. Angriffe auf dem Landweg
erfolgen auf eine definierte Stadt von allen oder nur einigen direkt über Land
angrenzenden Felder. Der Angreifer zieht nun so viele Griechen wie er möchte in
die zu erobernde Stadt, achtet dabei aber darauf, dass er mindestens einen
Griechen in der Ausgangsstadt zurücklassen muss. Der Angriff ist erfolgreich,
wenn die Anzahl der angreifenden Griechen mindestens gleich groß ist, wie die
der verteidigenden. Man kann auch mehr als drei Griechen in die anzugreifende
Stadt ziehen. Das ist dann sinnvoll, wenn die Gefahr besteht, dass der Gegner
eine Handkarte spielt, die die Truppenstärke beeinflusst. Aber nach einem
erfolgreichen Angriff dürfen wiederum nicht mehr als drei Griechen in einer
Stadt sein. Schiffe spielen im Normalfall im Kampf keine Rolle, nur
Götterkarten können dies ändern. Nach einem erfolgreichen Angriff gibt der
Verteidiger alle seine Figuren aus diesem Feld zurück zum Vorrat und sollten
sich Schiffe dort befunden haben, darf der Angreifer gleich viele Schiffe in
diesem Feld platzieren. Wenn allerdings der Angriff scheitert, muss der
Angreifer seine angreifenden Figuren vom Spielbrett entfernen. Erfolgt der
Angriff über Wasser, muss die angreifende Partei um eins größer sein als die
verteidigende und das Delfinfeld in der Mitte wird nicht als Feld gewertet und
somit sind alle daran grenzenden Felder benachbart.
Nach der
Verstärkung darf der Spieler seine Kämpfer und Schiffe beliebig umgruppieren.
Nach der Seefahrt und dem Angriff ist ihm das Umgruppieren nur in die neue oder
eroberte Stadt erlaubt. Es darf auf keinen Fall ein Feld leergezogen werden, es
muss sich immer mindestens ein Grieche dort aufhalten.
Die Götterkarten
unterstützen die Spieler, je nach Gottheit in den einzelnen Bereichen. Poseidon
Gott des Meeres hat Auswirkungen auf Aktionen die mit der Seefahrt oder den
Schiffen zu tun hat. Ares Gott des Krieges, bezieht sich auf Angriffe und Zeus
der Göttervater wirkt sich unmittelbar auf die Aktionen aus. Es dürfen während
eines Spielzuges beliebig viele Karten gespielt werden oder einige, die eine
spezielle Markierung aufweisen, sogar während des Zuges des Mitspielers. Auf
die gespielte Karte des Gegners muss sofort und unmittelbar reagiert werden.
Gerade gezogene Karten dürfen nicht sofort eingesetzt werden. Werden auf Grund
von Götterkarten neue Einheiten angefordert, dann darf der Spieler diese, so
keine mehr im Vorrat sind, von anderen Feldern umgruppieren. Im ersten Zug der
beiden Spieler dürfen keine Karten gespielt werden.
Das Spiel endet
sofort wenn ein Spieler am Ende seines Zuges 10 Städte besetzt hat.
Ich für meinen
Teil bin nicht sicher ob dieses Spiel so gut ist, wie alle behaupten. Der
Glücksfaktor ist doch recht groß und bei Seefahrt habe ich bei allen Partien
die Erfahrung gemacht, dass 2/3 nicht gelingen und das ist absolut
demotivierend. Jetzt werden sicherlich einige behaupten, ich hätte alle Partien
verloren! Nein, ganz im Gegenteil, alle gewonnen und trotzdem habe ich so meine
Probleme mit dem Spiel. Meiner Meinung nach sollten die Spieler sofort
versuchen ihre Handkarten auf sieben aufzufüllen und hoffen, dass sie die
stärkeren Karten haben. Damit ergibt sich aber auch ein Vorteil für den
Startspieler. Das Erobern der Städte ist ein ständiges Hin und Her und ab einem
bestimmten Zeitpunkt, vor allem wenn die Spieler gleichwertig sind, fragt man
sich schon, ob das Spiel ein Ende hat. Ich werde den Eindruck nicht los, dass
man ein Spiel als Prototyp hatte und einfach nicht wusste wie das Ende aussehen
sollte und deswegen hat man irgendwas gemacht. Aber davon gibt es ja schon
einige Spiele und die haben es zu Klassikern gebracht, wenn ich da einmal an
„Dune“ denke. In der Anleitung steht auch, dass man sich die Texte der Karten
kurz ansehen sollte. Das möchte ich relativieren, man sollte sie auswendig
lernen, denn es ist absolut wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten die Karten
bieten. Ich denke sogar, dass der Spieler Erfolg haben wird der die Karten
besser kennt und einsetzen kann. Für meine Bedürfnisse ist zu viel Unruhe in
diesem Spiel und selbst die beste Taktik wird durch zuviel Glück und Willkür
zerstört. Aber wie ich schon oben erwähnte, es gibt genug Spieler die schwärmen
von diesem Spiel. Ich gehöre nicht dazu.