flower power

 

flowerpower

Blühender Wildwuchs für Zwei

Autoren: Angelika Fassauer und Peter Haluszka

Verlag: KOSMOS 2001

 

2 Spieler ab 8 Jahren

Solovariante

 

WIN-Wertung:

* WWW S I UU A

 

flower power

Es hat sich in den letzten Jahren bei Kosmos eine neue Art von Zwei-Personen-Spiele entwickelt, die mir sehr gut gefällt, daher musste ich flower power auch sofort ausprobieren, als ich die Schachtel erblickte.

Mein erster Gedanke: Wer bekämpft heuer wen? Voriges Jahr jagten wir die Tiere des Waldes, wir haben auch schon Siedlungen und Städte gebaut, wir haben Senatoren bestochen und vieles mehr ... Aha, im engeren Sinn kämpfen wir diesmal gar nicht, nein wir bepflanzen in ganz friedlicher Art eine schöne große Blumenwiese. Das einzige, worauf man achten muss, ist, dass sich die schönen Blumen nicht zu sehr vermischen, sondern dass große zusammenhängende Bereiche der glei chen Sorte entstehen, allerdings nur bei sich selber; beim Gegner kann man diese Monokulturen schon mal zu unterbrechen versuchen

Nun aber alles der Reihe nach: Das Spielmaterial besteht aus einem Spiel plan (15x14 Felder) und aus 100 Legekärtchen mit jeweils 2 Blumen, welche auch identisch sein können. Ein kleiner Ausflug in die Botanik für alle jene, die die Blumen nicht sofort erkennen sollten: Es gibt Kornblumen, Rosen, Mohnblumen, Finger- kraut, Storchschnabel, Sonnenblumen, Astern, Nelken, Margeriten und Fantasieblumen, aber ich bin überzeugt, das Spiel ließe sich mit allen anderen Blumen dieser Welt ebenso gut spielen. Zurück zum Spielmaterial. Es gibt noch 2 Blütenköpfe als Zählscheiben, 1 Schmetterling als Markierungsstein und 1 Beutel.

Auf dem Spielplan lassen sich 3 Zonen erkennen. Auf jeder Seite eine und in der Mitte ein neutraler grüner Streifen. Der Plan wird so in die Tischmitte gelegt, dass der grüne Streifen parallel zu den Spielern verläuft. Die 100 Legeplättchen kommen in den Beutel, jeder Spieler erhält noch einen Blütenkopf für die Zählleiste - da man diesen Blüten kopf erst am Ende des Spiels braucht, kann man ihn umdre hen, und die dort abgebildete Punktetabelle als Hilfe verwenden- und los geht‘s!

Der Spielablauf ist denkbar einfach:

Plättchen ziehen, Plättchen legen, der andere ist dran, Plättchen ziehen, Plättchen legen, ... Tja, das kann doch nicht alles sein? Aha, es gibt Legeregeln! Erstens, zweitens, drittens, viertens: Erstens: Man darf das Plättchen irgendwohin, auch ohne einen Zusammenhang zu bereits gelegten Plättchen, auf leere Felder im eigenen Bereich legen. Zweitens: Man darf das Plättchen auf leere Felder im grünen Bereich legen. Drittens: Man darf das Plättchen zur Hälfte in den eigenen Bereich und zur Hälfte in den grünen Bereich legen. Viertens: Man darf das Plättchen aber nicht - wußt ich‘s doch - auch nicht nur zur Hälfte in den gegnerischen Bereich legen.

Schön und gut. Was ist das Ziel? Man soll möglichst große Blumenfelder bilden, d.h. nicht eine Kornblume neben einem Mohn und dann daneben wieder eine Sonnenblume - wäre aber optisch sicher auch schön -‚ sondern besser 2 Mohnblumen nebeneinander; noch besser wären 3, da würde es auch schon Punkte dafür geben, noch besser wären 4, 5 und mehr. Je größer das Blumenfeld ist, desto mehr Punkte gibt es dafür. Als zusammenhängend werden alle Blumen gleicher Sorte gesehen, die waagrecht oder senk recht aneinander grenzen. Blumenfelder im grünen Bereich werden dem Spieler zugeordnet, in dessen eigenen Bereich das Feld ragt, tut es das auf beiden Seiten, dann wird das Feld dem Spieler zugeordnet, in dessen Bereich es mehr vertreten ist, bei Gleichstand gehört es niemandem.

Ist ja ein wirklich liebes Spiel, nur so richtig boshaft kann man hier nicht werden, oder doch? Dreimal während des gesamten Spiels darf ich beim Gegner „Wildkraut“, ich würde es eher „Unkraut“ nennen, pflanzen, d.h. ich darf ein Plättchen, nachdem ich es mir angeschaut habe und es unter Umständen gar nicht brauchen kann, verkehrt ins gegnerische Feld legen, um damit vielleicht das Weiterwachsen des einen oder anderen Feldes beim Gegner zu verhindern ... Wirklich schade, dass das nur dreimal erlaubt ist.

Kann einer nicht mehr legen, ist das Spiel für ihn zu Ende, kann der andere irgendwann dann auch nicht mehr legen oder es gibt keine Plättchen mehr; ist es überhaupt aus, und es kommt zur Abrechnung. Damit auch bei der Abrechnung kein Durcheinander entsteht, kommt der liebe kleine Schmetterling zum Einsatz, der jeweils an der eben zu wertenden Blumenart Halt macht. Für Blumenfelder mit 0-2 Blumen erhält man 0 Punkte, bei 3-5 Blumen 1 Punkt, bei 6-9 Blumen 2 Punkte und ab 10 Blumen 4 Punkte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt, bei Gleichstand entscheidet das größte Blumenfeld.

Mit flower power ist es dem Verlag wieder einmal gelungen, ein sehr schnelles und einfaches 2-Personen- Spiel herauszubringen, das schon optisch farbenfrohe Frühlingsstimmung erzeugt. Es gibt auch eine Solovariante, bei der allerdings dann etwas anders gewertet wird. Ich glaube, dass man dieses Spiel durchaus schon mit 6- oder 7-jährigen Kindern spielen könnte, und sollte es doch noch nicht klappen, bleibt immer noch die Dominovariante, für die sich die Blumenplättchen ja auch optimal anbieten würden...