Dos Rios
„DOS RIOS von
Nach der Jause geht Ferdinand das
Spiel holen, währenddessen räumen Maria und ich den Tisch ab. Als wir damit
fertig sind setzten wir uns wieder zu den anderen und warten.
Ferdinand stellt unser aller Geduld
auf eine harte Probe. Erst nach zehn Minuten taucht er auf, das Spiel in der
Hand, und meint: „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich musste noch
schnell etwas am Computer erledigen.“
Er stellt das Spiel auf den Tisch
murmelt ein „Bin gleich wieder da“ und verschwindet. Was nichts anderes bedeutet,
als dass wir inzwischen die Regeln ohne ihn studieren sollen.
Als erstes bewundern wir einmal die
Schachtel. Denn auf dem Deckel ist ein wunderschönes Bild von einer Ranch im
spanischem Stil inmitten eines Flussdeltas mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Als sich alle daran satt gesehen haben öffne ich die Schachtel und überreiche
Dagmar die Spielregeln. Während sie vorzulesen beginnt, versuchen wir das Spiel
aufzubauen. Was für Leute mit unserer Spielerfahrung ein leichtes ist. Einfach
den Rahmen zusammenstecken und die freie Fläche mit den Plättchen auffüllen.
Dann bekommt jeder 6 Campesinos, 4 Fincas und 1 Hazienda in seiner Farbe, sowie
zwei Dammhölzer. Zuletzt legen wir noch das Geld, die Flussteile und die gut
gemischten Erntekarten neben dem Spielplan bereit. Inzwischen ist auch Dagmar
mit dem Vorlesen der Spielregel fertig und wir warten erneut auf Ferdinand.
Doch diesmal scheint er es geahnt
zu haben, er ist wenig später wieder da und wir können die letzten
Vorbereitungen treffen.
Während Walter die Flüsse auslegt
und Maria drei Erntekarten offen neben den Erntekartenstapel legt, versuche ich
Ferdinand das Spiel zu erklären. Doch ich habe noch keine zwei Sätze gesagt, da
unterbricht mich Ferdinand auch schon: „Ich hab im Internet schon etwas darüber
gelesen. Fangen wir einfach an zu spielen.“
„Zuerst darf jeder drei seiner
Campesinos einsetzten, pro Feld nur eine Farbe und höchstens zwei Stück, die
restlichen kommen in die Stadt.“, versucht uns Dagmar zu helfen.
Maria will sofort wissen: „Warum sollte ich zwei
Campesinos auf ein Feld setzen?“
„Weil du vertrieben werden kannst,
wenn der andere mit mehr Leuten angreift oder von einem höher gelegenen Feld
kommt“, erkläre ich ihr.
Und Walter fügt hinzu: „Hügel ist
das Höchste, dann kommt Wald und als Unterstes die Ernteflächen, genauso wie
beim Flussverlauf.“
Nachdem das geklärt ist, setzen
alle ihre Campesinos.
Während sich Walter und Maria an
den Flussverlauf halten, setze ich nur meinen ersten Campesino auf ein
Flussfeld, und zwar auf das oberste Waldfeld am Rio Verde. Die anderen beiden
Campesinos setze ich auf zwei Erntefelder in der Mitte der Karte.
Nachdem jeder drei seiner Figuren eingesetzt
hat, darf Ferdinand seinen ersten Zug machen.
Er benutzt die 6 Bewegungspunkte um
seinen vierten Campesino aus der Stadt hinauszuziehen und so die anderen drei
zu unterstützen. Danach will er die erste Erntekarte werten.
Sofort stoppen ihn Walter und
Dagmar.
„Die Erntekarten kommen erst ab der
zweiten Runde ins Spiel“, klärt ihn Dagmar auf, „in der ersten Runde werden nur
die Campesinos bewegt.“
Dann bin ich an der Reihe. Ich benutze meine 6 Bewegungspunkte um zwei
Campesinos über die Straße an den Rio Moreno zu ziehen.
Danach sind Maria und Walter am Zug.
Maria macht es mir nach, nur am Rio Verde. Auch Walter zieht zwei Campesinos,
allerdings nimmt er den direkten Weg von der Stadt hoch, und legt danach noch
ein Dammholz und lenkt damit den Rio Verde auf sein Gebiet.
Nun ist wieder Ferdinand dran. Er zieht seine letzten beiden Campesinos ebenfalls an
den Rio Verde, danach kommt die erste Erntekarte ins Spiel, sie wertet alle
Gebiete, die am Rio Verde liegen. Damit bekommt jeder, der Erntefelder am Rio
Verde hat, pro Feld 100 Rio und für jedes Waldfeld am Rio Verde gibt es ein
Dammholz.
Nachdem alles gewertet ist kommt
die Erntekarte auf den Ablagestapel und eine neue Erntekarte wird am Ende der
Reihe nachgelegt.
Damit ist alles abgewickelt und ich
habe erneut 6 Bewegungspunkte zum Ausgeben.
Fix ziehe ich die beiden letzte
Runde eingesetzten Campesinos ins Zentrum des Plans und leite mittels zweier
Dammhölzer beide Flüsse über die von mir besetzten Felder.
Jetzt muss ich nur noch die nächste
Erntekarte werten, eine Tabakwertung das heißt ich bekomme für meine drei
Tabakfelder insgesamt 300 Rio, und der nächste
ist dran.
Maria vertreibt einen meiner
Campesinos indem sie von oben, dass heißt von einem Hügelfeld, auf mein Feld
zieht. Dann legt sie noch ein Dammholz in den Rio Verde und lenkt ihn so wieder
zu ihren eigenen Feldern.
Jetzt würde eigentlich die nächste
Erntekarte gewertet. Da ihr die Rio Moreno aber nichts bringt entscheidet sie
sich dafür sie einfach an das Ende der offenen Wertungskarten zu verschieben
und ihren Zug damit ohne Wertung zu beenden.
Auch Walter kann nicht viel mehr
machen als ein Dammholz zu legen und damit den Rio Moreno umzulenken und eine
Erntekarte zu werten.
Nun ist wieder Ferdinand am Zug,
der hat durch die letzte Wertung nun die fünfhundert Rio zusammen um seine
erste Finca zu bauen.
„Darf man das Feld jetzt nicht mehr
betreten?“, will Maria sofort wissen.
Dagmar sieht kurz in die Regel und
beruhigt sie dann: „Nein, du kannst durch das Feld jetzt durchziehen solange
kein Campesino darauf steht, aber du darfst deinen Zug nicht auf diesem Feld
beenden.“
Jetzt deckt Ferdinand noch eine
neue Erntekarte auf und ich bin wieder an der Reihe. Doch halt, es ist ein “Desperado”,
der wird zuerst abgewickelt. Er ist auf dem Rio Moreno unterwegs, er fährt
flussabwärts und vertreibt auf den ersten drei Gebieten die besetzt sind, je
einen Campesino. Nur eine Hazienda kann die Campesinos davor retten, vertrieben
zu werden.
Nachdem das abgewickelt ist deckt
Ferdinand eine neue Erntekarte auf und das Spiel geht normal weiter.
Einige Runden später endet das
Spiel überraschend durch einen genialen Schachzug von Maria. Sie baut ihre
Hazienda und eine dritte Finca, dann lenkt sie mit ihren fünf Dammhölzern den
Rio Verde über jedes von ihr bebaute Grundstück und erfüllt damit die
Siegbedingung.
„Jetzt bringt dir die Hazienda doch
keine Vorteile mehr“, meint Walter sofort.
Doch Maria lässt sich nicht
irritieren. „Doch, jetzt habe ich gewonnen. Denn wenn alle meine Gebäude
bewässert sind, brauche ich die vierte Finca nicht mehr zu bauen um zu
gewinnen.“
Eine Feststellung der man nicht
widersprechen kann.
DOS RIOS ist ein nettes Spiel für
zwischendurch, das auch ungeübte Spieler schnell beherschen können. Man muss
nur darauf achten, immer mindestens ein Dammholz in Reserve zu haben um einen
der beiden Flüsse umleiten zu können.
Christoph Vavru
(g.vavru@aon.at)
Spieler : 2 - 4
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 70 Minuten
Verlag :
www.kosmos.de
Vertrieb :
Autor : Franz-Benno
Delonge
Grafiker : Franz Vohwinkel
Preis : ca. € 32
Genre : Entwicklungsspiel
Zielgruppe : Freunde
Mechanismus : bauen und ernten
Strategie :
****
Taktik : **
Glück : ***
Interaktion :
*****
Kommunikation : **
Atmosphäre :
****
Kommentar:
Nettes Thema
Gute Ausstattung
für 2 Spieler zuviel Gebiet,
keine Konflikte
läuft sehr langsam an
Christoph Vavru: „DOS RIOS ist
ein nettes Spiel für zwischendurch, dass auch ungeübte Spieler schnell
beherschen können.“
Wenn sie gerne Siedler und Die
neuen Entdecker spielen, könnte Ihnen auch Dos Rios gefallen.