UNSERE REZENSION

 

TURM, BRÜCKE UND PEST

 

Die Tore der Welt

Das Kartenspiel

 

In zwei Kapiteln versuchen die Spieler Gebäude zu bauen und die Pest zu überleben. Ziel ist es am Ende des zweiten Kapitels die meisten Siegpunkte zu haben. Um ans Ziel zu kommen müssen die Spieler Güter sammeln, diese können sie dann bei den verschiedenen Ereignissen in Siegpunkte umwandeln. Durch den geschickten Einsatz der Aktionskarten und des Nutzen der Gunst des König haben die Spieler es selbst in der Hand welche Güter sie bekommen.

 

Hintergrund:

Das Spiel basiert auf dem Roman „Die Tore der Welt“ von Ken Follett, dem zweiten Teil der Saga um Kingsbridge und seine Kathedrale, und auf dem gleichnamigen Brettspiel. Noch immer wird an der Kathedrale gebaut, denn der Turm muss erneuert werden und noch dazu stürzt die wichtigste Brücke im Ort ein, die Pest bricht aus und wir erleben die ersten Vorboten einer neuen Ordnung und neuer Techniken in Baukunst und Heilkunst, Feudalstrukturen werden in Frage gestellt und die Macht des Klerus angegriffen.

 

Das Spiel:

Die Gunstkarten für Tuch, Baumaterial, Frömmigkeit und Medizinisches Wissen werden im Viereck ausgelegt, jeder Spieler bekommt die Aktionskarten und die Güterkarten einer Farbe, sie liegen mit dem Wert 0 als oberste Karte aus, die Siegpunktkarte eines Spielers zeigt zu Beginn 10 Punkte an. Die Ereigniskarten werden nach Kapiteln getrennt verdeckt gemischt und gestapelt, daneben kommt die Abgabekarte. Der älteste Spieler wird Startspieler.

 

Nun geht jede Runde wie folgt voran:

Der Startspieler zieht die oberste Karte des aktuellen Kapitels und liest vor. Ist es eine braune Karte wird sie sofort ausgeführt, eine blaue Karte wird erst am Ende der Runde ausgeführt, zum Beispiel „Jeder Spieler kann 2 Baumaterialien in 3 Siegpunkte umtauschen“. Als nächstes platziert er die Ereigniskarte so zwischen die Gunstkarten wie es für ihn am besten passt, jede Ecke der Ereigniskarte zeigt auf einen Spieler und damit auf eine Gunstkarte, der Spieler bekommt dieses Gut, der Startspieler bekommt zusätzlich noch das Gut, auf das der Gunstpfeil zeigt. Verzichtet man auf das Gut, kann man eine Aktion der eigenen Karten nutzen, um so Siegpunkte zu erhalten. Doch Vorsicht, am Ende der Runde kann man auch wertvolle Siegpunkte erhalten, dazu braucht man immer mehr Güter!

Wenn alle Aktionskarten durchgespielt wurden, kann man sie wieder auf die Hand nehmen.

Nachdem jeder der Reihe nach die blaue Karte ausgeführt oder gepasst hat, geht es wieder von vorne los und der nächste Startspieler zieht eine Karte.

Passen geht immer, es sei denn "Bischof Henry wird König", dann muss jeder seinen Teil bezahlen, so oder so.

Nach 12 Runden endet das 1. Kapitel, dann muss jeder seine Steuern bezahlen, wer das nicht kann muss dafür teuer mit seinen Siegpunkten bezahlen.

Wer nach den Steuerabgaben des 2. Kapitels noch die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand zählen die noch übrigen Güter, wer mehr davon hat, gewinnt das Spiel.

 

Vergleich zum Brettspiel:

Im Brettspiel geht es darum, das man gemeinsam den Turm der Kathedrale, nebst anderen Gebäuden, fertigstellt. Man nutzt die Gunst des Königs und versucht in der sowohl in der Wissenschaft als auch in der Gewinnung von Gütern die Nase vorn zu behalten um möglichst viele Siegpunkte zu erreichen. Man sollte aber auch immer genügend Gold im Vorrat haben, da es Mangelware ist und man es spätestens bei den Steuern braucht. Sonst bekommt man nicht nur Punkteabzug sondern auch Strafen für die nächste Runde.

Wo im Brettspiel der gemeinsame Bau im Vordergrund steht, geht es im Kartenspiel darum, Güter zu sammeln, um die Ereignisse der blauen Karten erfüllen zu können um möglichst viele Punkte abstauben. Diese Karten mit den Erträgen, Ereignissen und der Gunst des Königs in blau und braun sind im Brett- und im Kartenspiel vorhanden.

Das Kartenspiel gefällt mir persönlich besser, wobei man allerdings sagen muss, dass die Strafen für die Steuern im Brettspiel wesentlich höher sind und es auch im Prototyp des Kartenspiels waren, den ich auch gespielt hatte, und damit das Spiel um einiges spannender machen.

 

Aber im Großen und Ganzen ist Die Tore der Welt Das Kartenspiel ein sehr nettes, flottes Spiel für Freunde und auch Familien mit älteren Kindern, das kaum langweilig wird. Eine Strategie zu verfolgen ist kaum möglich, doch wer eine gute Taktik an den Tag legt, kann es gewinnen. Aber Vorsicht, denn die Gunst wechselt ständig, daher kann es schnell passieren das ein Niemand von unten auf einmal ganz oben steht.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß und Freude bei einem meiner Lieblingsspiele.

 

Katharina Knoll

 

Spieler: 2-4

Alter: 10+

Dauer: 45+

Autor: Walter Schranz

Grafik: Michael Menzel

Preis: ca. 7 Euro

Verlag: Kosmos 2012

Web: www.kosmos.de

Genre: Kartenspiel

Zielgruppe: Mit Freunden

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Kartenspiel zum gleichnamigen Brettspiel

Flair genial auf das Kartenspiel übertragen

Sehr attraktive Illustration

Sehr guter Mechanismus

 

Vergleichbar:

Die Tore der Welt Brettspiel, alle Kartenspiel-Versionen von Brettspielen

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 6

 

Katharina Knoll

Ein sehr gelungenes Kartenspiel, das dem Brettspiel in nichts nachsteht. Mir persönlich gefällt es sogar besser!

 

Zufall (rosa): 2

Taktik (türkis): 3

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 3

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0