Die Siedler
von Catan
SIEDLUNGSPOLITIK
IN CATAN
Meinen
heurigen Sommerurlaub verbrachte ich als Siedler von Catan. Wie das kam? Ich
nahm in unser Sommerdomizil wie alle Jahre neue Spiele mit, darunter auch
"Die Siedler von Catan". Des weiteren machte ich auch noch den
Fehler, es mit verschiedenen Leuten und Altergruppen zu spielen. Darauf brach
in unserer Siedlung eine wahre Siedlermanie aus. Vielleicht, so muss man
fairerweise sagen, hat auch dieses "Sommerwetter" es begünstigt. Es
verging nicht ein Tag an dem nicht irgendwo eine oder mehrere Partien gespielt
wurden. Sehr bald wurde es uns mit den normalen Regeln und zu erreichenden
Punkten zu eng. Als erstes setzen wir die Punktezahl höher und schließlich
entwickelten wir den Sommer über ein paar Variationen von dem Spiel die ich
ihnen nicht Vorenthalten möchte. Einige dieser Varianten kann man auch
miteinander kombinieren.
Zur
Erinnerung, oder für alle die das Basispiel von "Die Siedler von
Catan" nicht kennen:
Das ganze
Spiel handelt von einer Insel und seiner Besiedelung. Das erklärte Spielziel
ist es, als erster Spieler 10 Siegpunkte zu erreichen. Siegpunkte sind:
Siedlung = 1 Punkt, Stadt = 2 Punkte. Sonderpunkte für längste Straße, größte
Rittermacht und Entwicklungskarten. Die Insel besteht aus 19 sechseckigen Landfeldern
die sich in fünf verschiedene Kulturlandschaften und eine Wüste unterteilen. 18
Wasserfelder umgeben die Insel, davon sind 9 sogenannte Handelshäfen. Auf die
Landschaften (ausgenommen Wüste) werden Zahlenplättchen gelegt. Jeder Spieler
darf zu Beginn des Spieles zwei Siedlungen und zwei Straßen bauen (sein
Startkapital). Zwei Würfel, am Anfang der Runde geworfen, bestimmen die Erträge
der Landschaften in Form von Rohstoffkarten. Wird eine Sieben gewürfelt, so
wird der Räuber aktiv und darf von dem Spieler versetzt werden. Dasselbe
passiert, wenn eine Ritterkarte gespielt wurde. Beide haben den Effekt, dass
der Räuber versetzt wird, also ein Feld sperrt und von einem dem gesperrten
Feld angrenzenden Siedlungen (Spielern) eine Rohstoffkarte geklaut werden darf.
Danach folgt die Handelsphase für den Spieler, der gewürfelt hat.
Das heißt
nur er darf mit Spielern oder der Bank handeln und anschießend, wenn es ihm
möglich ist, auch bauen. Vier Dinge kann man bauen: Straßen, Siedlungen,
Städte, und der Kauf von Entwicklungskarten gilt als Bau. Gebaut werden darf
man nur auf den Ecken und Begrenzungen der Sechseckplättchen und natürlich nur
von seinen Siedlungen und Straßen weiterführend. Für jeden Kauf werden die
dementsprechenden Rohstoffkarten an die Bank bezahlt. Danach ist der nächste
Spieler an der Reihe. Sieger ist wie eingangs erwähnt derjenige Spieler, der
als erstes 10 Punkte erreicht hat.
Ergänzungsset
für 5 und 6 Spieler
Zunächst
etwas Enttäuschung, wenn man die große Schachtel kauft und aufmacht. Es sind
nur die Figuren (Häuser, Dörfer und Straßen) für zwei weitere Spieler, ein Satz
neuer Zahlenplättchen und 15 Sechseckfelder und ein paar Karten drinnen. Die
Spielregel, sofern man diesen Zettel als solche bezeichnet, ist eigentlich an
Anfang in dem Berg Werbematerial nicht gleich zu finden. Das heißt große
Schachtel - ein bisschen Inhalt. Aber der Inhalt bzw. die Zusatzregel haben es
in sich. Sie besagt, dass sich an jede normale Runde eine außerordentliche
Bauphase anschließt, in der reihum alle Spieler bauen dürfen. Dadurch
verbessert sich der taktische Faktor gegenüber dem Grundspiel schon sehr. Man
kann nun, wenn man es schafft und immer auf Teufel komm raus handelt, sozusagen
bis zu fünfmal bauen, bevor man wieder an der Reihe ist. Allerdings sollte man
es nicht zu oft machen, da man sonst in weiterer Folge vom Handel
ausgeschlossen wird. Weiters ist es natürlich nicht mehr so leicht,
zusammenhängend zu bauen mit sechs Spielern. Man muss viel mehr aufpassen.
Variationen:
Der Entwicklungskartenklau:
Eine
unserer ersten Abänderungen zur Originalregel war, dass man auch die
Entwicklungskarten klauen durfte. Das brachte so richtig Schwung in die Runde,
hatte aber auch den Nachteil beim Spiel zu fünft oder sechst das sich viele Spieler
ihre Entwicklungskarten erst in der Zwischenbaurunde kauften, bevor sie an die
Reihe kamen und sie dann sofort ablegten.
Blinder
Anfang:
Da wir uns
sehr selten an die vorgegebene Aufteilung von Landelementen bzw.
Zahlenplättchen hielten, sondern sie irgendwie auflegten, kam es manchmal zu
einer Klumpung von roten Zahlen und zu einem Vorteil der Startspieler. So
entwickelte sich die Variante, die erste Siedlung zu setzen bevor die
Zahlenplättchen gelegt werden. Besonders unberechenbar wird es, wenn alle
Siedlungen gesetzt werden bevor man die Zahlenplättchen legt. Ich gebe gerne
zu: nicht ganz mein Geschmack aber durchaus spielbar.
Taktisch:
Diese
Variante liegt mir besonders. Am besten ist sie zu viert spielbar. Zu fünft
oder sechst ist sie aber auch nicht übel, wird aber unberechenbarer.
Es wird bis
auf eine Ausnahme mit den Standardregeln gespielt. Die Ausnahme: Es wird nicht
gewürfelt, sondern die Würfelergebnisse stehen auf Karten, die aufgenommen
werden. (17 Karten mit der Verteilung 1x 1,2,11und 12; 2x 4 und 10; 3 x 5 und
9; 4 x 6 und 8; 5 x die 7. Die Karten liegen offen auf, so dass sie jeder sehen
kann. Der Spieler der am Zug ist, nimmt nun eine Karte und handelt entsprechend
der Zahl. Es müssen alle Karten aufgenommen werden, daher herrscht manchmal
unangenehmer Zugzwang, bevor sie neu aufgelegt werden. Kleiner Tipp: Man soll
sie nicht zu oft mit gleichen Leuten spielen, da eventuell doch Aggressionen
aufkommen.
Expansion:
Eine
Variation für fünf oder sechs Spieler. Gespielt wird mit zwei Grundspielen
(Inseln) die sich gegenüber liegen. Regel wie im Ausbauset. Begonnen wird auf
einer Insel. Sobald ein Spieler einen Hafen gebaut hat, kann er ab der nächsten
Runde bei einen gleichen Hafen (bei Fragezeichen freie Wahl zwischen allen
Fragezeichenhäfen) auf der Nachbarinsel eine Siedlung bauen. Von da an steht
ihm sozusagen neues Land zur Verfügung. Eine zugegeben am Anfang etwas zähe
Variante, da sich alles ein bisschen drängt. Aber im späteren Spiel durchaus
eine reizvolle Sache. Übrigens die längste durchgehende Straße gilt nur auf
Land ohne Häfen dazwischen.