Das kleine Gespenst

 

Das kleine Gespenst - das bekannte Buch von Otfried Preußler - animierte den Spieleautor Kai Haferkamp zu einer netten Spieleidee.

 

Ich nahm das Spiel wie üblich mit in den Kindergarten, in dem ich arbeite.

Für das erste Spiel wählte ich 2 Mädchen – Karin und Sabine – sowie 2 Buben – Klaus und Erich - für das Testspiel aus. Alle vier Kinder waren 5 Jahre alt und kannten auch das Kinderbuch „Das kleine Gespenst.

Die Kinder waren gleich zu Beginn so aufgeregt, weil sie das Buch kannten, dass ich zu Beginn etwas Mühe hatte ihnen die Spielregeln zu erklären.

Den Kindern gefiel das Titelbild auf der typischen Kosmosschachtel sehr gut. Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich neben der Spielregel folgender Inhalt:

 

1 kleines Gespenst

1 magnetische Folie

13 Kärtchen mit Motiven aus dem Kinderbuch

13 Schlosstüren

1 Rittersaal mit Kugelbahn

40 Kanonenkugeln

1 Geisterstundenuhr mit Zeiger

1 Uhrenstellstift

1 Uhrdrehachse

1 Metallring

1 Einsatz zum Spielen.

 

Wie in der Spielanleitung angeführt baute ich die Geisterstundenuhr zusammen. Ich steckte die Uhrdrehachse in das im Einsatz des Schachtelbodens vorgesehene Loch. Nun legte ich den Bilderring in die dafür bestimmte Ausbuchtung des Einsatzes und dann steckt eines der Kinder unter meiner Aufsicht den Zeiger auf die Uhrdrehachse. Danach legte ich noch den Uhrenring mit den Zahlen in den Einsatz.

Jetzt wird der Zeiger der Uhr auf die 12 gestellt. Die 13 Kärtchen mit Motiven werden in die dafür vorgesehenen Ausbuchtungen gelegt und auf jedes dieser Kärtchen wird eine Schlosstüre gelegt.

Um es den Kinder beim ersten Spiel einfacher zu machen, lasse ich ihnen die Kärtchen selbst legen und sage ihnen, dass sie versuchen sollen sich zu merken, wo jedes Kärtchen liegt. Danach lege ich wie eben beschrieben die 13 Schlosstüren auf die Kärtchen mit den Motiven.

Nun befestigte ich wie vorgesehen den Metallring an der Hand der Spielfigur „kleines Gespenst“ Die Schlosstüren haben kleine Magnetfolien und bleiben am Metallring des Gespenstes hängen, wenn man versucht sie anzuheben.

Nun gebe ich jedem Kind noch 8 Kanonenkugeln, die sie vor sich ablegen. Den Schachteldeckel lege ich ebenfalls bereit. Auf dem Boden des Schachteldeckels ist ein Plan – der Rittersaal – aufgeklebt. Dieser Plan enthält viele runde Vertiefungen, in denen die Kinder später mit Geschick versuchen müssen ihre Kanonenkugeln zu platzieren.

Das Ziel des Spiels besteht darin, entweder 6 Schlosstüren hintereinander zu öffnen oder alle seine 8 Kanonenkugeln abzugeben.

Die Spielregel bestimmt das jüngste Kind zum Startspieler. In unserem Testspiel war Erich der Jüngste.

Erich nahm sich den roten Uhrenstellstift und steckte diesen in das Loch des Zeigers und bewegte diesen auf die Position „1 Uhr“.

Durch diese Drehbewegung des Zeigers wurde auch der Bilderring bewegt und in der Ausnehmung der Geisterstundenuhr wurde das Motiv „Das kleine Gespenst mit dem Mond auf einer Burgzinne“ sichtbar.

Nun nahm er das kleine Gespenst in die Hand und hob mit diesem die Schlosstüre in der rechten unteren Ecke auf. Unter dieser Schlosstüre befand sich ein Kärtchen mit dem Motiv „Teilansicht einer Burg mit Turm“. Da das von Erich aufgedeckte Kärtchen nicht dem Motiv entsprach, das in der Geisterstundenuhr angezeigt wurde, musste er die Schlosstüre wieder auf das Kärtchen legen.

Dann stellte er den Zeiger der Uhr wieder auf 12 zurück und beendete somit seinen Spielzug. Als nächste war Karin an der Reihe. Auch sie drehte mittels Uhrenstellstift den Zeiger auf die Position für „1 Uhr“.

Nun zeigte die Geisterstundenuhr das Motiv „Stadt mit Burg“. Karin nahm nun das Gespenst in die Hand. Karin entschied sich die Schlosstüre in der linken oberen Ecke anzuheben und entdeckte darunter das Kärtchen mit dem gesuchten Motiv „Stadt mit Burg“.

Da Karin das gesuchte Motiv gefunden hatte, durfte sie das Kärtchen zunächst behalten und war weiter an der Reihe. Sie drehte nun die Geisterstundenuhr auf die Position „2 Uhr“.  Als gesuchtes Motiv wurde „Das kleine Gespenst mit Eule unter dem Mond“ angezeigt.

Karin wählte wieder eine Schlosstüre und hob diese mit dem Gespenst auf. Darunter lag neuerlich das richtige Motiv, daher durfte sie auch dieses Kärtchen vorübergehend behalten.

Nun drehte sie Geisterstundenuhr auf die Position „3 Uhr“. Als gesuchtes Motiv wurde eine „Uhr“ angezeigt. Karin nahm wieder das Gespenst und hob eine Schlosstüre auf, diesmal lag jedoch nicht das gesuchte Kärtchen darunter.

Deshalb durfte sie nicht weiterdrehen, sondern musste jetzt versuchen Kanonenkugeln loszuwerden. Sie hatte 2 Kärtchen gefunden, deshalb durfte sie 2 Kanonenkugeln in den Rittersaal legen. Jetzt legte sie die beiden gefunden Kärtchen mit den Motiven an ihre vorherigen Plätze zurück und deckte sie wieder mit den Schlosstüren ab.

Nun nahm sie den Schachteldeckel in die Hand und versuchte die beiden Kugeln in Vertiefungen im Rittersaal zu platzieren, in dem sie den Schachteldeckel in verschiedene Richtungen kippte. Dabei musste sie versuchen die Kanonenkugeln in solche Vertiefungen laufen zu lassen. Während sie dies versuchte musste sie von 1 bis 10 zählen. Dieser Teil im Spiel wird als „Im Rittersaal mit den Kanonenkugeln rumpeln“ bezeichnet.

Laut den Regeln hätten die Kinder hier von 5 oder 10 rückwärts bis 1 zählen müssen. Da mir dies für die 5-jährigen Kinder noch zu schwierig erschien, lies ich sie von 1 bis 10 zählen.

Das rückwärts zählen von 5 bis 1 hätten die Kinder vielleicht geschafft. Ob es ihnen dabei jedoch gelungen wäre sich so zu konzentrieren, dass sie auch eine oder mehrere Kanonenkugeln in den Vertiefungen hätten platzieren können. kann ich nicht sagen. Spätere Testspiele mit anderen Kindern zeigten, dass erst Kinder ab 6 Jahren, mit dem rückwärts zählen und gleichzeitigem Rumpeln zu Recht kamen.

Karin konnte in der Zeit in der sie zählte nur 1 Kugel in einer der Vertiefungen platzieren. Diese Kanonenkugel durfte sie abgeben, die andere Kanonenkugel musste sie wieder an sich nehmen. Nun stellte sie noch den Zeiger auf „12 Uhr“ zurück und beendete ihren Spielzug.

Nach Karin kam Sabine, sie konnte 1 Kärtchen finden und es gelang ihr die Kanonenkugel in einer Vertiefung zu platzieren. Als letzter in der ersten Spielrunde kam Klaus an die Reihe, ihm gelang es 3 Kärtchen zu finden und er konnte sogar 2 Kanonenkugeln in Vertiefungen platzieren.

Das Spiel ging nun einige Runden so weiter, am Ende gewann Sabine das Spiel, da sie alle 8 Kanonenkugeln in Löchern im Rittersaal platzieren konnte.

Weitere Testspiele ergaben, dass die Siegbedingung von 6 hintereinander aufgedeckten Schlosstüren nur sehr, sehr selten eintritt.

Das Spiel ist sehr nett gemacht, hat eine ansprechende kindergerechte Ausstattung und Grafik. Das Spiel macht den Kindern sehr viel Spaß. Durch den Memoryeffekt des Spiels werden die Merkfähigkeiten der Kinder trainiert. Das Rumpeln der Kanonenkugeln im Rittersaal hilft den Kindern ihre motorischen Fähigkeiten zu entwickeln. Aus diesem Grund kann man dem Verlag Kosmos und dem Spieleautor Kai Haferkamp nur zu einem gelungenem Spiel gratulieren.

 

Spieler         : 2-4

Alter            : ab 5 Jahren

Dauer          : cirka 15 Minuten

Verlag          : Kosmos 2005 

                     www.kosmos.de           

Autor           : Kai Haferkamp                 

Grafik          :  F. J. Tripp                 

Preis            : ca. € 22.-                     

 

Genre                    : Merk- und Geschicklichkeitsspiel

Zielgruppe             : Kinder im Alter von 5 bis 8                   

Mechanismus         : Memory, Kippen und Platzieren

Lerneffekt              : ****

Spielspaß               : ****                

Glück                    : **                            

Interaktion             : *                 

Kommunikation      : *       

Atmosphäre           : ****               

 

Kommentar:          

Nett gemachtes Kinderspiel

Ansprechende kindergerechte Ausstattung und Grafik

trainiert Merkfähigkeiten

hilft bei der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten

 

Maria Schranz:

Das Spiel macht den Kindern sehr viel Spaß. Durch den Memoryeffekt des Spiels werden die Merkfähigkeiten der Kinder trainiert. Das Rumpeln der Kanonenkugeln im Rittersaal hilft den Kindern ihre motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.

 

Wenn Ihr Kind Merkspiele mag und Spiele zu bekannten Charakteren aus Büchern oder Filmen, dann wird ihm Das kleine Gespenst gefallen.

 

Maria Schranz

m.schranz@gmx.at