Ballon Cup

 

Das Spiel:

Ballon Cup

Legespiel für 2 Spieler ab 10 Jahren

Von Stephen Glenn

Serie: Spiele für Zwei

Kosmos, 2003

 

Die Besprechung:

Bertram Deininger

betram@t-online.at

 

WIN-Wertung:

WW U A 2 m 

 

In der Reihe der Zweipersonenspiele bei Kosmos erschienen in den letzten Jahren immer wieder Spiele, die es zu hohen Auszeichnungen brachten, und auch Ballon Cup hat mit der Aufnahme in die Auswahlliste zum Spiel des Jahres erste Lorbeeren einsammeln können!

 

Das reizvolle Thema einer Ballonwettfahrt ist der Hintergrund zu einem flotten Kartenspiel, bei dem durch Ablegen von Karten Prämiensteine erobert werden, die wiederum zu den Siegerpokalen führen!

 

Nach dem Öffnen der stimmungsvoll gestalteten Schachtel entdeckt man neben der Spielanleitung einen kleinern Stapel mit 50 Karten und eine Handvoll winziger Holzwürfelchen in verschiedenen Farben  mit einem Leinensackerl, sowie eine Stanztafel mit vier doppelseitig bedruckten Kartonteilen die zwei Landschaftsformen  (Gebirge und Flachland) zeigen.  

 

Die Vorbereitungen zum Rennen sind einfach und schnell erledigt, denn es müssen lediglich die Landschaften in ansteigender Wertigkeit (1-4) und abwechselnd als Flachland und Gebirge in einer Reihe aufgelegt werden. Danach werden dem Wert entsprechend  Prämiensteine blind aus dem Sack genommen und auf die jeweiligen Karten gelegt. Pro Teilnehmer werden 8 Ballonkarten ausgeteilt und los geht’s!

 

Abwechselnd legen die Gegner nun Karten an die Gebiete an, um sich die Prämiensteine zu holen. Aber hier beginnen die Probleme: Die Karten haben Werte von 1-13 und es gibt fünf Farben. An jede Gebietskarte werden entsprechend der Farben der  Prämiensteine an den beiden Seiten der SpielerInnen abwechselnd Karten abgelegt. Und zwar für jede Person so viele Karten wie Prämiensteine im Gelände liegen.  Um nun aber diese Prämiensteine sein eigen nennen zu dürfen, muss man im Gebirge die höhere und im Flachland die niedrigere Summe anliegend haben. Daraus ergibt sich eine eigene Wertigkeit der Karten, denn 1er beispielsweise sind genauso wertvoll wie 13er aber 6er und 7er wiederum sind meist nicht gewinnbringend zu verwenden!

 

Zudem ist es durch die große Anzahl von verschiedenen Kartenfarben oft der Fall, das man keine Karte anlegen kann, Passen aber nicht gestattet ist. Was nun?

Nun auch für diesen Fall gibt es eine Regel die sogar recht häufig zum Einsatz kommt, nämlich dem Gegner die Karten zeigen, 4 Stück ausmustern und auf den Ablagestapel legen, und 4 neue Karten nachziehen und nun eine Karte ablegen.

Daher passiert es öfters dass man Ballone ablegen muss, die dem Gegner zu Prämiensteinen verhelfen.

Sobald nämlich die erforderliche Anzahl von Karten an ein Gelände abgelegt wurde, wird sofort abgerechnet,  die Prämiensteine werden vergeben und die Karten kommen auf den Ablagestapel.

 

Erschwerend für Strategen kommt hinzu, das die Geländekarte nach einer Wertung gewendet wird und somit aus einem Gebirge auf einmal Flachland wird und umgekehrt! Nach jeder Wertung werden natürlich auch wieder neue Prämiensteine blind gezogen und auf das Gelände gelegt.

Die gewonnenen Prämiensteine werden bei Erreichen einer gewissen Menge auf Siegerpokale eingetauscht und da hat sich mit der Stückelung des Materials der Autor etwas ganz gefinkeltes einfallen lassen, denn im Gegensatz zu den Karten sind die Mengen der Prämiensteine unterschiedlich. So sind zwar 13 rote Steine, aber nur 5 hellgraue im Spiel.

 

Daraus ergibt sich wiederum, dass man zum Erreichen der grauen Pokals nur 3 Steine benötigt, für den roten hingegen 7 Prämiensteine erobert werden müssen!

Und gewonnen hat die Partie wer als erstes 3 Pokalkarten sein eigen nennen kann!

Alles in allem, ein in 30 Minuten verlaufendes Spielchen, dem man als Kritikpunkte lediglich ankreiden kann, dass die Stimmung eines Ballonrennens sich nicht einstellen will und Kosmos in der eigenen Bewertung das Spiel auch für Planer empfiehlt, dafür aber die Glückskomponente zu hoch ist.

 

„Lockerleichtes Spielvergnügen“ steht auf der Packung und so wie es auch bei Light- Produkten ab und zu der Fall ist, kann manch einer dann einfach nicht mehr aufhören....