TERRACE

 

TERRACE

Das Strategiespiel der Superlative

von Anton Dresden und Buzz Siler

Klee-Edition, 1994, 2-4 Spieler

 

Dieses Spiel ist 1994 im KLEE-Verlag erschienen, aber doch hat es so mancher von uns schon vorher gesehen. Nicht nur, daß es in Amerika bereits seit einigen Jahren auf dem Markt ist, hat es den Produzenten der Fernsehserie "Star Trek - Next Generation" so gut gefallen (offenbar wegen des futuristischen Aussehens), daß sie es in einigen Folgen von Crewmitgliedern der Enterprise spielen ließen.

 

Das Spiel zeigt ein 8 x 8 Felder großes Spielbrett, dessen Besonderheit der terrassenartige Aufbau ist. In der Zweipersonen-Variante hat jeder Spieler 16 Spielsteine, und zwar Halbkugeln in 4 verschiedenen Größen, die in zwei auf- und absteigenden Reihen auf seiner Seite des Spielbrettes aufgestellt werden. Die mit einem T-markierte kleinste Kugel muß dabei am tiefsten Eckfeld plaziert werden. Alles andere ergibt sich von selbst bzw. steht in der Spielregel. Der Gegner setzt ebenfalls seine Steine, wobei sein T-Stein genau diagonal gegenüber liegen muß, und schon kann's losgehen.

 

Gezogen wird auf einer Terrasse beliebig weit, auch um's Eck, eigene Steine dürfen übersprungen werden, gegnerische blockieren die freie Fahrt. Bergauf kann eine Kugel nur an ein angrenzendes Feld, waagrecht, oder diagonal 1 Schritt weit. Bergab wiederum geht es nur waagrecht oder horizontal. Geschlagen wird nur diagonal und abwärts (!) und zwar nur gleich große oder kleinere Kugeln, egal ob es gegnerische oder eigene Kugeln sind - laut Spielregel kann es sich als taktisch klug erweisen, eine eigene Kugel aus dem Weg zu räumen.

Sieger ist, wer mit seiner kleinen T-Kugel das diagonal gegenüber liegende Eckfeld erreicht, bzw. wem es gelingt, die gegnerische T-Kugel zu schlagen. Das sollte ja nicht so schwer sein, wenn es nicht die vielen größeren Steine gäbe...

 

In der Drei- und Vier-Personen-Variante bekommt jeder Spieler 6 verschieden große Steine einer Farbe, die er mit der kleinsten T-Kugel vom zweittiefsten Feld aus beginnend, aufsteigend auf seiner Seite aufbaut.

Die Zug- und Schlagregeln bleiben gleich, nur das Zielfeld ist das wiederum zweitniedrigste Feld auf der gegenüber liegenden Seite.

 

Ich muß gestehen, daß ich Terrace nur zu zweit gespielt habe, habe mir aber von einigen Spielern über ihre Erfahrungen sowohl mit der Zwei- als auch der Mehrpersonenvariante berichten lassen. Dabei wurde von allen bemängelt, daß die Dreipersonenvariante schon aufgrund der Aufstellung etwas unausgewogen sei. Die Regeln erscheinen etwas konstruiert und es müßte möglich sein, dieses Spiel mit folgender Taktik zumindestens nicht zu verlieren: Da nur abwärts, und auch nur diagonal geschlagen werden kann, ist der kleine T-Stein auf dem obersten Eckfeld und den beiden horizontal und waagrecht darunter liegenden Stufenfeldern völlig sicher. Man muß nurmehr eines dieser drei Felder mit seinem T-Stein erreichen und kann schon nicht mehr durch Schlagen desselben besiegt werden. Zwar kann der Gegner noch durch Erreichen seines Zielfeldes (Startfeld des eigenen T-Steines) gewinnen, aber das wird man ja noch zu verhindern wissen. Außerdem hat man von diesen 3 oben genannten Feldern eine ausgezeichnete Position, das eigene Zielfeld rasch und direkt zu erreichen.

 

Nicht, daß man mit dieser Strategie immer gewinnen könnte, bzw. nie verlieren würde, aber so zieht sich die ganze Angelegenheit ein wenig in die Länge und eine Spieldauer von 120 Minuten (und mehr) wird wahrscheinlich.

 

Schach- und Hardcore-Strategie-Freunde, die besonders das Stellungsspiel lieben, werden mit Terrace ihre helle Freude haben. Uns (und allen von mir befragten Spielern) war es doch ein wenig zu statisch für diese lange Spieldauer. Das Material ist wunderhübsch und die Spielregel ist übersichtlich und gut aufgebaut. Man kann eigentlich sofort nach dem Lesen losspielen.

 

Sollten Sie zufällig eine Star Trek-Kostüm besitzen und ein waschechter Trekker sein, kann ich mir vorstellen, daß Terrace in Ihrer Sammlung noch fehlt.

 

WIN-Wertung

TERRACE SS III AAA U 2+4 (2-4) H