DIE VERFLIXTE REISEKASSE
Die verflixte Reisekasse
2-4 Spieler
Von V.Diel und K. Wild
Das (vorgetäuschte) Thema dieses Spiels lautet: Urlaub
in Europa. Dementsprechend zeigt der Spielplan Europa und einige angrenzende
Länder sowie eine beschränkte Anzahl von Bahn- und Flugverbindungen. Jeder
Spieler startet mit einem "Urlaubsbudget" von 4000 "Euros",
sowie einem Vorrat von 20 Einheiten an guter Urlaubsstimmung,
"Prima-Punkte" genannt. Die
Aufgabenstellung: Innerhalb von 20 -Urlaubstagens (=
Spielrunden) ein mögglichst hohes Konto an "Urlaubsfreude" zu horten.
Und wie macht man das? Indem man kreuz und quer durch Europa hetzt und pünktlich
wieder am Arbeitsplatz nach Hause zurückkehrt. Nicht nur der Startplatz (=
Heimatstadt) wird ausgelost (was üblich und nicht weiter schlimm ist), sondern
auch die meisten der 7 - 10 Reiseziele, die man als eifriger Tourist zu
besuchen hat, werden mit Hilfe einer Zufallsscheibe ermittelt. Nur zweimal hat
man die Möglichkeit; Städte nach eigenem Ermessen zu besuchen.
Die Entscheidungsmöglichkeiten beschränken sich
daher darauf, ob man mit der Bahn oder mit dem Flugzeug anreist, einen
Sonderausflug bucht oder seinen Aufenthalt verlängert. Je nach Dauer der
Anreise erhält man für einen Stadtaufenthalt ein oder zwei (von 40)
Stadt-Ereigniskarten. Für längere Bahnfahrten und für Übernachtung im Zug
erhält man eine (von 20) Bahn-Ereigniskarten. Ereigniskarten können Euros
kosten oder bringen, natürlich das Konto an Urlaubsfreude erhöhen bzw.
verringern. Das sind die kleinen bzw. großen Freuden und Leiden, die ein Urlaub
eben mit sich bringt. Und die den Urlaub erst zum Urlaub machen! Die Palette
reicht vom ungenießbaren Frühstückskaffee (-2 Euros, -1 Prima-Punkt) über
Geldverluste, zufälligen Zusammentreffen (ein alter Freund lädt Dich ein: + 5
Primapunkte, ein langweiliges Tete-a- tete mit einem Filmstar: -200 Euros, -7
Prima-Punkte) oder den ärgerlichen Umstand, daß man Dich zum zweiten(!) Mal mit
einem Liftboy/Zimmermädchen verwechselt (-3 Prima- Punkte) bis zu der
erstaunlichen Tatsache, daß Dich eine berühmte gotische Kathadrale beeindruckt
( + 2 Prima- Punkte), obwohl Du Dich (zum Beispiel) gerade in Ankara aufhältst.
Übrigens: auch in der Bahn geht es ähnlich zu. Tja, und noch etwas ist wichtig:
Wird das Reisegeld zu knapp, so kannst Du arbeiten oder -notfalls-
Urlaubsfreude, sprich: Prima-Punkte, gegen Bargeld eintauschen.
Fazit! Jeder Teilnahmer nimmt demütig sein Schicksal
zur Kenntnis. Interaktion findet nicht statt. Freude am Spiel daher: gering bis
nicht vorhanden (kein Prima-Punkte!). Und eine Frage bleibt offen: Ist das
Spiel im Auftrag eines Reisebüros entstanden? Oder ist ein zeitgemäßer Urlaub wirklich
-umso erfolgreicher je mehr Städte man in ihm aufsucht? Raffiniert unzweckmäßig
ist die an sich ordentliche Ausstattung: Obwohl laut Spielregel auch ungerade
Euro-Beträge zu zahlen sind, gibt es nur Geldscheine zu 2, 10, 20, 100, 200 und
1000 Euros. Aber es ist olmehin praktischer, die vielen Geldtransaktionen bloß
schriftlich festzuhalten. Auch muß man darüber buchführen, welche Städte man
bereits aufgesucht hat, da man keine Stadt ein zweites Mal aufsuchen darf. Es
gibt nämlich nur Chips, mit denen die Anzahl der besuchten Städte festgehalten
wird. Es wäre daher praktischer gewesen, anstelle des Zufallsrades und der
Chips für jeden Spieler einen Satz Karten mit den Städtenamen vorzubereiten.
WIN-Wertung:
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