ERZÄHL MIR NICHTS

 

 

Erzähl mir nichts

von Dietrich Hoof, 2-6 Spieler

Kalker Spiele-Verlag

 

Die Spielanleitung beschreibt ERZÄHL MIR NICHTS als ein lustiges und interessantes Spiel für Märchenerzähler, verhinderte Autoren, schlummernde Erzähltalente, Plaudertauschen, Lügenbarone, Literaturfreaks, Phantasten und Spürnasen. bei dem es um das geschickte Verstecken von Begriffen in Geschichten und deren Entdeckung geht.

 

Jeder Spieler erhält eine Karte (A5) mit seinem Arbeitszimmer, in dem sich ein Platz für die Begriffskarten findet. Die Begriffs- und Ereigniskarten werden gemischt und verdeckt in beliebiger Anzahl zu einem rechteckigen oder quadratischen Spielfeld aufgelegt. Rechts unten wird das Startfeld, links oben das Zielfeld aufgelegt. Die Spieler stellen ihre Figuren auf das Startfeld, würfeln reihum und setzen ihre Figuren entsprechend der gewürfelten Zahl weiter - es darf beliebig abgebogen werden. Sobald jeder Spieler eine Begriffskarte hat, beginnt der Startspieler mit dem Erzählen einer Geschichte, in der er seinen gezogenen Begriff versteckt. Danach müssen die Mitspieler der Reihe nach sagen, welcher Begriff ihrer Meinung

nach in der Geschichte versteckt war. Dann wird der Begriff allen Spielern gezeigt. Der Spieler, der den Begriff als erster richtig geraten hat, bekommt die Karte. Wird der Begriff nicht erraten, behält der Erzähler die Karte. Der nächste Spieler erzählt seine Geschichte usw. So wechseln sich Würfel- und Erzählrunden ab, wobei ein Spieler, alle Begriffe, die er besitzt, in seine Geschichte einbauen muß. Ertappt ein Spieler den Erzähler bei einer Vergeßlichkeit, erhält er die entsprechende Karte.

Das Spiel endet wenn ein Spieler 5 Karten gesammelt hat und damit das Ziel erreicht.

Zum Spiel gehören 150 Begriffskarten und 26 Ereigniskarten, außerdem eine Eieruhr, die die Erzählzeit auf 3 Minuten beschränken soll. Die Ereigniskarten können dem Spieler vorgeben, eine Geistergeschichte zu erzählen, nur den neuen Begriff in der Geschichte verwenden zu müssen, oder mit dem Raten als erster zu beginnen. Begriffe sind zum Beispiel Rohrkrepierer, Bärenfalle, Dackelbeine, Schleifspur, Bierbauch oder Lederhose - für uns weniger geeignete Begriffe wie etwa Dünnbrettbohrer, Heulsuse, Kalauer, Rollmops oder Pups sollten vor dem Spiel aussortiert werden.

ERZÄHL MIR NICHTS kann bei entsprechender Stimmung durchaus Spaß machen, obwohl gewiße Spieler dann nur mehr Geschichten wie etwa ''ein Dünnbrettbohrer mit Dackelbeinen durchbohrte den Rollmops in Lederhosen, der daraufhin wie eine Heulsuse zu schreien begann, worauf der Dicke mit dem Bierbauch einen Pups ließ und einen Kalauer erzählte .... ".

Damit will ich eigentlich nur sagen, daß sich zum einen die Begriffe abnutzen und zum anderen das Spiel sehr stark von den Mitspielern abhängig ist. Abgesehen davon erinnert mich ERZÄHL MIR NICHTS stark an ein Partyspiel namens PLAYING GAMES, das in

der EON-Hauszeitschrih COSMIC ENCOUNTER erschienen ist. Dort soll man die Zeitschrift mit einem Zettel versehen an einem beliebigen Ort verstecken. Auf den Zettel schreibt man einen Begriff, der das Versteck näher beschreibt. Wer das Heft findet, soll einen Zettel schreiben und demjenigen, der es zuvor versteckt hat, das Codewort sagen, ohne daß dieser es bemerkt. Gelingt ihm das, erhält er 2 Punkte. Wird er erwischt,

erhält er einen Punkt und der Verstecker ebenfalls.

Zusätzlich kann man sich gegen das Erwischtwerden versichern, indem man das Codewort auf einen Zettel schreibt und ihn an denienigem versteckt, der das Heft versteckt hat. Wenn man jetzt erwischt wird, bekommt man trotzdem 2 Punkte. Hat der andere den Zettel gefunden und zerrissen, erhält er zwei Punkte. Die Namen der Spieler und der Punktestand werden offen ausgehängt, der erste Spieler, der l0 Punkte erreicht, gewinnt.

Allen Spielern die in lustiger Runde ein Wort- und Erzählspiel spielen möchten, sei ERZÄHL MIR NICHTS trotzdem empfohlen.

Die Aufmachung ist für einen Kleinverlag gut, nur hätte man auf die Pöppel und das Auslegen der Karten zu einem Spielfeld getrost verzichten können - von einem Stapel abheben reicht auch.