TRINITY
Trinity.
Für 2 bzw. 3 Spieler.
Von Jeremy Shaw.
Intellectual Pursuits
Limited 1986.
1. Spielmaterial.
(a) Das Spielbrett ist ein (gleichseitiges) Dreieck,
das in 16 kleine dreieckige Felder geteilt ist.
(b) Spielsteine in vier Farben, und zwar:
(b1) bei zwei Spielern: je 6 Stück,
(b2) bei drei Spielern: je 7 Stück.
2. Ausgangsstellung.
(a) Jeder Spieler erhält von jeder Farbe einen Stein
(also 4 Steine) für seine "Spielbank".
(b) Neben der "Spielbank" verfügt jeder
Spieler noch über eine'Zielbank', die zu Beginn leer ist.
(c) Die Felder des Spielbrettes werden der
Anfangsstellung entsprechend mit den Spielsteinen (je 4 jeder Farbe) belegt.
[Beachte: Drei Farben sind gleichwertig die vierte Farbe jedoch hat eine
wesentlich andere Ausgangslage!]
(3) Spielverlauf.
(G) Grundregel: (G1) Auf dem Spielbrett müssen
benachbarte Steine (das sind Steine auf Feldern mit gemeinsamer Kante)
verschiedene Farben haben.
(G2) In der Zielbank eines Spielers dürfen sich
niemals Steine verschiedener Farbe befinden.
Es wird abwechselnd gezogen (bzw. bei drei Spielern:
reihum).
Ein Zug besteht darin, - unter Beachtung der
Grundregel - (genau) eine der folgenden Aktionen durchzuführen:
(a) Ersetzen eines Steines auf dem Spielbrett durch
einen Stein aus der Spielbank. Der ersetzte Stein kann (a1 ) in die Spielbank
oder (a2) in die Zielbank gelegt werden.
(a3) Zusatzregel [vgl. 4!]: Der letzte Stein (auf
dem Spielbrett) einer Farbe darf nur von einem Spieler ausgetauscht
werden, der bereits drei Steine dieser Farbe besitzt
(in Spiel- und Zielbank).
(b) Vertauschen zweier benachbarter Steine (Steine
mit gemeinsamer Kante) auf denn Spielbrett.
(b1) Zusatzregel: Der nachfolgende Spieler (bzw. bei
drei Spielern. die beiden nachfolgenden Spieler) dürfen diesen Tausch nicht rückgängig
machen.
[In späteren Zügen ist dies jedoch erlaubt!]
(c) Transfer eines Steins (c1) aus der Spielbank in
die Zielbank, oder (c2) (umgekehrt) von der Ziel- in die Spielbank.
(4) Spielende.
Es gewinnt jener Spieler der zuerst vier Steine
(einer Farbe) in seiner Zielbank vereinigt.
Kommentar:
Es gibt viele Zwei-Personen-Spiele. Sehr viele
sogar. Und viele dieser Spiele sind gut und beachtenswert. Erstaunlicherweise
gibt es trotzdem immer wieder gute und originelle neue Ideen: TRINITY zum
Beispiel. Noch bemerkenswerter: TRINITY ist außerdem auch sehr gut zu dritt
spielbar (ohne daß dafür eine gekünstelte Regelung getroffen werden müßte),
auch wenn es in dieser Version natürlich nicht mehr so berechenbar ist wie das
Spiel zu zweit. An TRINITY gefällt mir zunächst einmal, daß es auf einem
einfachen, logisch stimmigen Spielprinzip beruht. Das allein wäre jedoch nicht
genug: Auch die Spieldurchführung muß interessant sein: Natürlich kann ich nach
einigen Probepartien dazu nichts Endgültiges sagen. Aber während ich nach den
ersten zwei Partien - die blitzschnell, schon nach wenigen Zügen, entschieden
waren - schon geneigt war, das Spiel als "nett, aber leider
unergiebig" einzustufen, zeigten die nächsten Partien, daß dieses Urteil
vorschnell war:
Mit der Erfahrung sieht man, wie sich das schnelle
Ende vermeiden läßt. Man beginnt, zu kombinieren, und einige Züge
vorauszudenken Kurz: Man beginnt, - langsam, aber doch - das (neuartige)
Spielprinzip besser zu verstehen. Wie komplex TRINITY wirklich ist, kann ich -
wie gesagt - noch nicht sagen. ich glaube jedoch, daß es mindestens ebenso
variantenreich ist wie zum Beispiel DAME oder OTHELLO. Vielleicht ist es sogar
reichhaltiger. Vielleicht läßt es sich auch auf einem größerem Spielbrett
spielen.
TRINITY hinterläßt jedoch nicht nur von der Idee her
einen guten Eindruck: Auch die Ausführung ist gut gelungen. Zwar sind
Spielbrett und Steine aus Kunststoff - aber aus einem hochwertigen, festen
Kunststoff in schönen, leuchtenden Farben. Das Spielbrett ist durchsichtig
(glasklar), die Steine sind dreieckig, für Ziel- und Spielbänke gibt es größere
Dreiecke, und einige weitere Dreiecke sind als "Glas-Untersetzer"
beigegeben: Das alles kommt in einem flachen dreieckigen Karton, von dem völlig
zu Recht behauptet wird: "This box contains ... (and no wasted space
whatsoever)." Allerdings ist dieser Karton für die Aufbewahrung nicht
ideal geeignet (- er kann recht leicht aufgehen). Aber vielleicht will er das
auch gar nicht sein? Denn: "TRINITY should be kept lying on the table - as
occasional furniture" - meint jedenfalls der Autor.
P.S.: Es wäre interessant zu hören, ob die Erfahrung
mit TRINITY diesen ersten Eindruck bestätigt!
WlN-Wertung:
** TRINITY SSS 111 UU AAA 2,3