QUICK WIT
Quick Wit
Kluge Fragen - Helle Köpfe
2 oder mehr Spieler
1991, Huki
Als ich in Nürnberg die schwarze Schachtel erstmals
sah, dachte ich:
"Schon wieder ein Kommunikationsspiel - langsam
wird's fad". Daß sich auch Kritiker, die auf jahrelange Erfahnung zurückblicken
können, manchmal kräftig irren, sei unumwunden zugegeben.
Wie schon erwähnt, ist "Quick Wit" in eine
schwarze ''Hase & Igel'~-kompatible Schachtel verpackt und liefert beim Öffnen
gleich die erste Überraschung: Die Schachtel ist tatsächlich ziemlich voll. Der
Käufer erhält für sein Geld einen großen, graphisch eher unattraktiv
gestalteten Spielplan mit vielen Farbfeldern, sechs große Spielfiguren aus
Holz, 600 Fragekarten, 1 Wertungsblock, 1 Würfel sowie eine Sanduhr. Diese
Sanduhr hat es allerdings in sich: Es wird gefordert, daß man eine 20-
Sekunden-Marke auf derselben anbringt - leider fallt dem scharfäugigen
Beobachter sofort auf, daß die gesamte Sandmenge nur für 20 Sekunden reicht. Für
das Spiel ist das zwar egal, jedoch lästig ist dieser redaktionelle Fehler
schon.
Die Spielregeln sind angenehm kurz und bündig. Jeder
Spieler (bzw. jede Gruppe) erhält eine Spielfigur, die in der Mitte des
Spielplanes aufgestellt wird. Der Spieler am Zug würfelt und zieht seine Figur
entlang beliebiger Linien um die gewürfelte Augenzahl weiter. Je nach Farbe des
Zielfeldes erhält er dann eine Rätselaufgabe aus den Bereichen Logik, visuelles
Erkennen, Wortschatz, Allgemeinwissen, oder Problemlösen. Für die Lösung der
Aufgabe hat man 60 Sekunden Zeit. Solde man jedoch bereits nach 20 Sekunden die
Antwort wissen, so ist man nochmals an der Reihe, schafft man innerhalb von
weiteren 20 Sekunden die neuerliche Lösung, so erhält man sogar noch eine
dritte Frage gestellt. Für jede richtige Antwort erhält man einen halben, auf
manchen Feldern sogar einen ganzen Punkt. Diese äußern sich darin, daß man
Buchstaben des Wortes ''Quick Wit", die mit den Fragekategorien
korrespondieren, abstreichen darf. Welcher Spieler (oder welche Gruppe) zuerst
das ganze Wort abgestrichen hat, gewinnt.
Wie der geneigte Leser und die schöne Leserin
bereits festgestellt haben, handelt es sich bei "Quick Wit"
keineswegs um ein Kommunikationsspiel, auch wenn das Marketing es der Mode
wegen gerne dort sähe, sondern es ist schlicht und einfach ein Quizspiel -
allerdings ein gutes. Die Spieldauer ist mit ca. 30- 45 Minuten angenehm kurz
und das Spiel funktioniert - abgesehen von der Panne mit der Sanduhr - sehr
gut. Dieser Fehler deutet wieder auf eine schlampige Redaktion hin - "Code
Casablancat' mit seiner Unausgewogenheit war ja schon der erste Hinweis.
Weiters ist der Wertungsblock nicht optimal gestaltet - es wäre kein Problem
gewesen, die Wertungsleisten für sechs Gnuppen auf einen Zettel zu bringen,
statt jedem Spieler/jeder Gtuppe einen geben zu müssen.
Eine Einschränkung für die österreichischen Spieler
muß ich allerdings machen: Viele Fragen sind schwer deutschlandlastig. Dies ist
aber - ausnahmsweise - kein Grund für mich, chauvinistische Anfalle zu
bekommen, denn das Spiel ist
rein für den deutschen Markt konzipiert und in Österreich
gar nicht erhältlich. "Quick Wit" ist zwar kein Meilenstein in der
Geschichte des Gesellschaftsspieles, aber ein gnundsolides, funktionierendes
Quizspiel für Erwachsene.
WlN-Wertung:
* Quick Wit W A UUU 2-8 (2+) m