UNSERE REZENSION

 

Fisch auf Steak!

 

Feuer & Flamme

 

Grillen im Stapel

 

Manche Themen liegen eigentlich auf der Hand und trotzdem greift sie lange niemand auf – wir haben schon Villen gebaut, Sesseln gestapelt, Holzquader in allen Varianten herausgezogen und wieder aufgelegt, aber auf die Idee, das Auflegen von Grillgut zu simulieren ist bisher noch niemand gekommen.

Nun hat es ein deutsch/österreichisches Autorenduo, Stefan Dorra und Manfred Reindl, doch versucht und das Thema in ein Spiel umgewandelt, und sie bekamen dabei auch gleich Unterstützung von einem Star des kulinarischen Geschehens, von Promi- und Fernsehkoch Johann Lafer, auch aus Österreich. Er war Feuer & Flamme für die Idee, und so heißt auch das Spiel um Pilze, Würstchen und Paprika.

Also, ran an den Grill mit verlockendem Grillgut - Würstchen, Auberginen, Burger, Maiskolben, Pilze und Fische sollen mit der Zange auf den Grill gelegt werden. Aber so wie für jeden Grillabend bedarf es auch hier einiger Vorbereitungen – das Grillgut wird bereitgelegt, der Grill aus zwei Standbeinen und einem Rost, das heißt, eigentlich einer Kartontafel, zusammengesetzt und die Aufgabenkarten werden gemischt und verdeckt gestapelt. Nun bekommt noch jeder seine drei Bonuskärtchen als Hilfe und drei Grillchips in seiner Farbe und nun kann es endgültig losgehen.

 

Aber Grillen will gelernt sein und das gilt auch für diese Variante: Wer dran ist, muss ein Aufgabenkärtchen aufdecken und das darauf abgebildete Grillteil platzieren ohne dass etwas herunterfällt. Und hier unterscheidet sich unser Grill von der Realität: Über echten Holzkohlen ist es wohl nicht ganz so optimal, einen Maiskolben aufrecht auf das Steak zu stellen oder das Steak auf einen Fisch zu legen, aber auf diesem Grill hier darf man das, Stapeln ist erlaubt, erwünscht und auch notwendig, denn wie gesagt, herunterfallen darf nichts! Passiert es doch, gibt man einen seiner Chips ab.

Natürlich gibt es auch noch weitere Regeln fürs Grillen: Die Zange darf man mit einer Hand oder beiden Händen bedienen, Grillteile dürfen nur mit der Zange angefasst werden, niemals mit der Hand und man darf Grillteile, die schon am Grill liegen, verschieben, auch wieder nur mit der Zange. Verliert man auf dem Weg vom allgemeinen Vorrat zum Grill sein Grillteil aus der Zange, darf man es mit der Zange aufheben und einen neuen Versuch starten. Erscheint das Stapel-Unterfangen absolut aussichtslos, darf man eines seiner Bonuskärtchen einsetzen, aber jedes leider nur einmal. Eines der Kärtchen namens „Pause“ erlaubt Schwänzen, man darf die Grillzange an den Nachbarn weitergeben und der darf sich nun mit dem rutschigen Würstchen plagen. Ganz raffiniert kann man das Kärtchen „Lehrling“ einsetzen mit dem man zwei Grillteile straflos purzeln lassen kann und genauso hilfreich ist das dritte Kärtchen „Gar!“, mit dem man vor dem Auflegen des aufgedeckten Grillguts zwei beliebige Teile vom Grill nehmen darf.

So geht es reihum weiter, wenn nötig mischt man den Ablagestapel der Aufgabenkärtchen für den neuen Aufgabenstapel. Wer seinen letzten Chip abgeben muss, scheidet aus und es gewinnt der Letzte im Spiel. Sollte es jemand schaffen, das letzte Teil aus dem Vorrat auf den Grill zu legen, ohne dass etwas herunterfällt, gewinnt dieser Meistergriller sofort, allerdings habe ich dieses Spielende zugegebenermaßen noch nicht erlebt.

 

Spaß macht die lustige Grillerei allemal, und ist auch etwas realitätsbezogener als so manch anderes Geschicklichkeitsspiel und appetitanregend sind die hübschen Holzteile auch noch! Gutes Gelingen und rauchfreies Feuer unterm Rost!

 

Spieler: 2-5

Alter: 5+

Dauer: 20+

Autor: Stefan Dorra, Manfred Reindl

Grafiker: Christian Opperer

Preis: ca. 30 Euro

Verlag: Huch! & friends 2013

Web: www.huchandfriends.de

Genre: Geschicklichkeitsspiel

Zielgruppe: Für Familien

Version: de

Regeln: de

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Mitarbeit von Fernsehkoch Johann Lafer

Sehr hübsche Ausstattung

Gelungene Adaption eines bekannten Mechanismus

Einfache Grundregeln

Vergleichbar:

Alle Geschicklichkeitsspiele mit Stapelmechanismus, von Jenga bis Villa Paletti

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 6

 

Dagmar de Cassan:

Geschicklichkeit verknüpft mit Realität – wer hat nicht schon mal mit Würstchen auf dem Grillrost gekämpft – eine witzige Simulation ohne Rauchentwicklung, bei der man trotzdem ins Schwitzen kommen kann.

 

Zufall (rosa): 3

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 3

Geschicklichkeit (grün): 3

Action (dunkelgrün): 3