Die Geschichte des Chinesischen
Bollwerks
Chang Cheng
Mauerbau gegen die Mongolen
Wer kennt nicht dieses monumentale
Bauwerk, im Reich der Mitte, erbaut vor mehr als 2500 Jahren unter dem
Worum geht es im Spiel?
Die Spieler errichten Abschnitte der
Großen Mauer, um die chinesischen Provinzen zu schützen. Die Spieler versuchen die
Mehrheit an Mauern einer Provinz zu bekommen, um Prestigepunkte zu erhalten.
Das Spiel endet, wenn die Große Mauer in sämtlichen Provinzen vollständig
gebaut ist.
Spielmaterial
Zum Mauerbau erhält jeder Spieler 14 Einfachmauern, eine
Doppelmauer und einen Turm. Für ein
Spiel zu viert stehen vier beidseitig bedruckte Spielpläne zur Verfügung. Jeder Plan besteht aus jeweils
drei Provinzen, die wiederum jeweils drei bis sechs Mauerbauplätze beinhalten. Die
Mauer begrenzt die chinesischen Provinzen zu den mongolischen Gebieten. Eine Chinakarte
bestimmt die Seite für die chinesische Provinz. Pro chinesische Provinzen ist
jeweils ein Prestigemarker (mit dem Wert null bis vier) vorgesehen. In jedes der mongolischen Gebiete
wird ein Bedrohungsmarker, mit dem Wert 2 bis 4, gelegt. Im Spiel werden jedoch nur 12 Marker
benötigt. Zusätzlich zu den Mauern verfügen die Spieler noch über einen Satz
mit sechs Aktionskarten. Drei
Der Spielablauf
Die Spieler wählen aus fünf möglichen
Aktionen eine aus, ist dabei eine
Provinz vollendet worden (alle Bauplätze mit Mauern belegt), wird deren Wert
bestimmt und die Prestigepunkte verteilt. Die Aktionsmöglichkeiten sind:
- 2 Einfachmauern in verschiedene
chinesische Provinzen setzen
- 2 Aktionskarten in verschiedene
chinesische Provinzen legen
- 1 Aktionskarte und 1 Einfachmauer in
dieselbe chinesische Provinz spielen
- Die Doppelmauer setzen
- Den Turm setzen.
Nach jeweils drei Provinzwertungen
wird ein neuer Spielplan angelegt. Wenn alle Provinzen gewertet wurden endet
das Spiel und es beginnt der Mongolenangriff, bei dem Spieler noch
Prestigepunkte verlieren können. Dies ist dann der Fall, wenn sie zwar die
Mehrheit haben, jedoch in der Provinz keinen Turm gebaut haben.
Die Aktionskarten
Die Aktionskarten werden am Spielplan
verdeckt abgelegt. Wenn in einer Provinz alle Mauerbauplätze darin durch Mauern
besetzt sind, werden die Aktionskarten aufgedeckt und nach ihrer
Prioritätenreihenfolge (1 vor 2, 2 vor 3 usw.) ausgewertet. Einige Karten haben
zwei Auswirkungen. Werden diese aufgedeckt, muss ihr Besitzer eine der beiden Auswirkungen wählen. Es gibt
folgende Aktionskarten:
Karten mit einer Auswirkung
- Der Krieger (Priorität 1). Der
Spieler muss eine andere Aktionskarte aus dieser Provinz entfernen.
- Der Architekt (Priorität 5). Bei der
Bestimmung der Mehrheit zählt die Karte
wie zwei zusätzliche Einfachmauern.
- Der Beamte (Priorität 6). Diese
Karte erlaubt den Austausch einer Einfachmauer mit einer anderen beliebigen
Einfachmauer auf den Spielplänen.
Karte mit zwei Auswirkungen
- Der Verräter (Priorität 2). Eine
Einfachmauer wird in der Provinz zerstört oder der Bedrohungsmarker in einem
angrenzenden Mongolischen Gebiet wird entfernt.
- Die Überschwemmung (Priorität 3). Die
Provinz zählt um zwei Prestigepunkte mehr oder um zwei Prestigepunkte weniger.
- Der Baumeister (Priorität 4). Die
Provinz zählt um zwei Prestigepunkte mehr oder bei der Bestimmung der Mehrheit
zählt die Karte wie eine zusätzliche
Einfachmauer.
Spielstrategie
Den Chinesischen Mauerbau als
Spielidee umzusetzen, ist an und für sich schon eine Herausforderung. Das Spiel lebt von der Auswahl der
Spielaktionen und dem Zufallselement, welches durch das Legen der
Bedrohungsmarker und Prestigemarker, mit
ins Spiel kommt. Die Provinzen sind durch die Anzahl der Mauerbauplätze
begrenzt. Das schafft jedoch keinen wesentlichen Unterschied in der Bewertung.
Um sich einen sicheren Vorteil in einer Provinz mit mehr als drei Bauplätzen zu
verschaffen, muss man sowohl den Turm als auch eine Doppelmauer in derselben
Provinz bauen, um festzustellen, ob der
Bedrohungsmarker im mongolischen Gebiet einen hohen Wert aufweist. Wenn man die
Mehrheit der Mauern in einer wertvollen Provinz mit erreichen kann, sollte man
die Stärke des Turmes nicht übersehen. Für den Fall, dass nach dem
Mongolensturm ein „hoher“ Bedrohungsmarker ausgewertet wird, verliert man keine
Punkte, sofern man den Turm in die Mauer eingebaut hat. Die Aktionskarten
ermöglichen zumindest eine Reaktionsmöglichkeit, falls die Begrenzung der
Bauplätze oder Bauelemente keinen Mauerbau mehr zulassen. Mit der
Wahlmöglichkeit der Ereignisse bei den Aktionskarten hat der ausspielende
Spieler die Möglichkeit, die für ihn günstigste Variante auszuwählen. Diese
Karten sind vor allem in unklaren Situationen sinnvoll.
Zusammenfassend ergeben sich folgende
Varianten:
- Konzentration auf die wertvollen
Provinzen (Doppelmauer und Einfachmauer ohne Turm) oder
- Bedrohungsrisiko wird minimiert
(Turm wird mit Doppelmauer in derselben Provinz gebaut)
- Bedrohungsrisiko wird in Kauf
genommen (Doppelmauer wird ohne Turm und Verräter gespielt)
- Ausgewogene Reaktion (bei
annähernden Mauergleichstand den Beamten, Baumeister oder Überschwemmung spielen)
Der Spielplan mit den Bauelementen in
Verbindung mit den Aktionskarten bietet ausreichend Möglichkeiten, um das Spiel
interessant zu finden. Die Herausforderung des Spiels besteht in der richtigen
Spielstrategie, die aufgrund der Aktionen der Mitspieler erst herausgefunden
werden muss. Der Interaktionsfaktor ist spielbestimmend. Der Glücksfaktor ist
nicht spielbestimmend. Da der Gesamtwert der Provinzen annähernd gleich ist,
kommt den Aktionskarten mehr Bedeutung zu. Durch den Mongolensturm wird die
Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten.
Die Bedrohungsmarker stellen jedoch kein sehr anspruchsvolles
Spielelement dar. Eine gewisse
Aufwertung erhält das Spiel durch die Ereigniskarten. Damit kommen zusätzliche
Strategievarianten mit ins Spiel.
Auf jeden Fall bietet das Spiel mit
einer dritten neutralen Farbe im Zweipersonenspiel eine interessante Variante,
zum Spiel zu dritt oder zu viert.
Spieler : 2-4
Alter :
ab 10 Jahren
Dauer :
ca. 120 Minuten
Autor :
Walter Obert
Grafik: : Giuseppe Rava
Vertrieb : Piatnik
Verlag :
Tenkigames / Huch & friends 2008
Genre :
Taktisches Mehrheitenspiel
Zielgruppe : Familie und Freunde
Mechanismen: Mehrheiten für
Prestigepunkte erringen
Strategie : ***
Taktik :
****
Glück :
**
Interaktion : ****
Kommunikation : **
Atmosphäre : ****
Kommentar
Ansprechendes Spielmaterial
Verständliche Regeln
Wenig innovativ
Vergleichbar
Andere Mehrheitenspiele
Erwin Kocsan:
Ein mit anderen Mehrheitenspielen
vergleichbares Spiel mit interessantem Thema und geringem Glücksfaktor. Ein
gutes Übergangsspiel von Familienspielen zu anspruchsvollen Spielen.
Erwin Kocsan
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Family
Adult ein
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