Hekla
ein Spiel von Martin Schlegel
erschienen bei
für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
mit einer Dauer von 30 – 50 Minuten
WIN Wertung:
* SS II U AA 3-4 (2-4) m
Die Hekla, wie die meisten isländischen Vulkane weiblich, gehört wohl zu
den bekanntesten Vulkanen der Welt. Im Südwesten Islands gelegen, war sie im
christlichen Mittelalter als das Tor zur Hölle und das Fegefeuer für die
verdammten Seelen bekannt. Ein wenig weltoffener betrachtet, ist die Hekla ein
Spaltenvulkan mit einer Länge von 40 km, wobei die Spalte, die über ihren Kamm
läuft, 5,5 km lang ist. Der Berg hat zur Zeit eine Höhe von 1491 m und wächst
alle Jahre weiter, je nach Häufigkeit der Ausbrüche. Der wohl größte Ausbruch
war vor 2800 Jahren, wo 80 % von Island mit Asche bedeckt waren. Kleinere
Eruptionen gibt es immer wieder, auch da war die letzte erwähnenswerte 1991. Aber
wenden wir uns dem Spiel zu.
Die Schachtel ist in orangen und braunen Tönen gehalten und vermittelt
so das feurige Ambiente eines Vulkanes. Die Hekla ist darauf aus einer
Südansicht abgebildet und so ist auch die markante Kegelform des Vulkans gut zu
erkennen. Wäre man mit der Ansicht von Westen an den Vulkan gekommen, dann hat
er nämlich eher die Form eines Ruderboots. Beim Öffnen der Schachtel fällt uns
sofort die Ausstattung auf für die der Verlag
Zu Beginn seines Zuges hat jeder Spieler die Möglichkeit, zwischen zwei
Aktionen zu wählen. Entweder setzt er einen Stein ein oder er versetzt einen
Stein. Das Einsetzen eines Steines der eigenen Farbe darf nur auf ein leeres
Feld erfolgen. Sollte auf einen der Setzfelder bereits ein Stein irgendeiner
Farbe, auch anthrazitfarben, vorhanden sein, dann darf man dort nicht einsetzen.
Der Spieler darf jeden seiner Steine um ein Feld horizontal oder vertikal
versetzen. Wenn der Spielstein auf der Zählleiste in einer Linie mit dem Stein
auf dem Setzfeld steht und diese Felder mit einer weissen Linie verbunden sind,
dann kann er auch beliebig weit horizontal oder vertikal ziehen. Um in eine
günstigere Position zu kommen darf man seinen Spielstein auch beliebig viele
Felder auf der Zählleiste zurückziehen. Auf dem Zielfeld muss allerdings noch
ein Setzfeld frei sein.
Wenn der Spieler seinen Zug beendet hat, kann er eine Wertung auslösen.
Dazu müssen auf drei nebeneinanderliegenden Feldern mindestens acht Rillen auf
die Steine verteilt sein. Es spielt dabei keine Rolle welche Farbe die Steine
haben, jedoch darf auf dem mittleren Feld nur ein anthrazitfarbener Stein
liegen. Für jeden an der Wertung beteiligten Stein darf der Spieler, dem der
Stein gehört, ein Feld auf der Zählleiste ziehen. Der Wertungsauslöser bekommt
noch zusätzliche Bonuspunkte. Wenn er die Wertung mit acht Rillen auslöst, dann
erhält er einen Punkt, bei neun zwei Punkte usw. Auf den Feldern mit den
orangen Ringen gibt es doppelte Punkte. Vom mittleren Feld werden alle den
Spielern gehörenden Steine zurückgegeben und ein anthrazitfarbener Stein,
zuerst ohne Rille, und wenn die aufgebraucht sind, einer mit Rille, dort
platziert. Diese Steine dürfen bei anderen Wertungen mitgerechnet werden, je
nachdem ob sie eine Rille haben oder nicht.
Daraus ergibt sich, dass jedes Feld maximal zweimal das mittlere Feld
einer Wertung sein kann, denn wenn zwei anthrazitfarbene Steine dort liegen,
kann man dieses Feld für eine Wertung nicht mehr verwenden. Sollten nach einer
Wertung noch immer acht oder mehr Rillen für eine weitere Wertung zur Verfügung
stehen, kann der nächste Spieler nicht sofort werten, sondern muss vorher etwas
verändern. Hier ist in der Regel die einzige Unstimmigkeit, denn etwas
verändern ist nicht klar definiert. Muss man in den zu wertenden Feldern etwas
verändern oder irgendwo auf dem Spielplan. Es kann auch noch der Fall
eintreten, dass man mit dem Setzen eines Steines mehrere Wertungen auslöst. In
diesem Fall entscheidet der sich am Zug befindliche Spieler, welche als erstes
abgehandelt wird, und so es danach möglich ist werden auch die nächsten
gewertet. Ich hatte auch an dieser Stelle das Gefühl, als ob sich die Regel der
Sonderfälle widerspricht. Wenn der letzte Lavastein gesetzt wurde, endet das
Spiel und der Spieler der auf der Zählleiste am weitesten vorne steht hat
gewonnen.
Mit Hekla ist Martin Schlegel ein taktisches Spiel gelungen, worin
einige Mechanismen althergebracht sind und andere wieder neu. Aber mit der
Variante der Kombination, Zählstein auf der gleichen Linie wie Setzstein, hat
er eine Möglichkeit hinzugefügt, die das Spiel äusserst reizvoll macht.
Interessant ist die Raumaufteilung im Krater. Mit dem Hinzufügen der
Verdopplungsfelder mögen die zuerst an die Reihe kommenden Spieler Vorteile
haben, jedoch habe ich in unseren Partien erlebt, dass - wenn die anderen klug
setzen - man Steine dieser Spieler in diesem Eck einsperren kann. Dieses Detail
und auch noch einige andere zeigen uns, dass Martin Schlegel ein ausgewogenes
Spiel erfunden hat. Zugegeben, die Spieler sollten schon ein wenig Gefühl für
Taktik haben und auch Zusammenhänge - was passiert in zwei Zügen wenn ich
meinen Stein hier hin setze - erkennen können. Wie bei allen Spielen aus dem
Verlag
Ich kann euch nur empfehlen dieses Spiel mehrere Male zu spielen, oder
ihm wie wir immer sagen eine zweite Chance geben, denn nach der ersten Partie
hatte ich auch gemischte Gefühle, aber danach habe ich die Möglichkeiten und
das Potential erkannt. Wenn man es rasch spielt, ist man in 30 Minuten fertig
und da kann man immer wieder eine zweite Partie anhängen. Nach unzähligen
Spielen gehört es mittlerweile zu meinen Lieblingen dieses Jahrgangs.