Cross-City oder Rauchende Socken

 

Dieses Spiel ist eine weitere Bestätigung des höchst erfreulichen Trends im heurigen Spielejahrgang, daß Spiele aus Klein- und Eigenverlagen in die Produktpalette großer Verlage übernommen werden.

 

Cross City oder Rauchende Socken, so sein voller Titel, stammt ursprünglich aus dem Kleinst- und Eigenverlag Jojo-Spiele von Rudolf Ehm und war schon in seiner damaligen Ausgabe ein höchst vergnügliches Kleinod, und das ist es auch in dieser Ausgabe geblieben.

 

Die Spieler sind in einer typischen Kleinstadt im Wilden Westen und dürfen nach Herzenslust all das tun, was damals dazugehört hat: Gold waschen, die Pferde versorgen, sich beim Barbier wieder auf Hochglanz bringen lassen, im Saloon die Mädchen hochleben lassen oder ein paar Nuggets beim Poker riskieren oder seßhaft werden und selber ein Geschäft aufmachen. Und all das wechselt so schnell wie die Kugeln in einem Duell, die Regeln sind ein sehr komplexes Gemisch aus Lauf-Würfel-Spiel, Wirtschaftsspiel und Taktikspiel, mit einigen Elementen wie Bluff und Strategie und sie sind gleichzeitig das Herzstück und der Pferdefuß dieses Spiels.

 

Dieses Spiel ist komplex und erfordert einiges an Regelstudium und auch Spielerfahrung, denn es gibt einige Lücken in den Regeln. Aber es lohnt die Beschäftigung auf jeden Fall, es macht Spaß und die Pionieratmosphäre kommt sehr gut herüber, vor allem weil man manchmal wie die Haudegen des Westens einfach improvisieren muß, wenn sich einem die Regel in den Weg stellt.

 

Ein ungeschliffener Spiele-Diamant, der Engagement erfordert, aber dieses Engagement mit viel viel Spießspaß lohnt und einen vergnüglichen Abend garantiert.

 

Spielautor: Rudolf Ehm

Spieleverlag: Hermes Spiele

Vertrieb: Im guten Fachgeschäft

Anzahl der Spieler: 3-6

Alter: ab 10 Jahren

Dauer: 2 Stunden

Art: Western-Simulation

Positives/Negatives:

Gut umgesetztes Thema

Relativ komplexe Regel

Spielerfahrung erforderlich