Einfluss
auf Vestalinnen oder Gladiatoren
Tribun
Wer
erreicht am meisten Einfluss in den Fraktionen?
Essen
Scheinbar
lässt dieses Thema Karl Heinz Schmiel nicht wirklich los, denn auch in Tribun
geht es um den Machtkampf von Fraktionen, um Einfluss und Bildung von
Mehrheiten, nur spielt sich dies alles im alten Rom ab. Anstelle von politischen
Parteien versucht man in Tribun diesmal Einfluss und Mehrheiten bei den
Fraktionen „Gladiatoren“, „Legaten“, „Prätorianer“, „Plebejer“, „Patrizier“,
„Vestalinnen“ und „Senatoren“ zu erlangen.
Doch bevor
ich mit dem eigentlichen Spielablauf beginne, hier zunächst einmal eine kurze
Beschreibung des vorhandenen Spielmaterials: Die Spieleschachtel offeriert 1
großen Spielplan, 5 Familienbögen, 100 Fraktionskarten, 26
Siegbedingungskarten, 10 sonstige Karten, 6 Plättchen Tribun/Schriftrollen, 6
Plättchen Ewige Gunst der Götter, 2 Plättchen Temporäre Gunst der Götter, je 6
Fraktionsmarker für die 7 Fraktionen, 1 Prokonsulfigur, je 6 Spielfiguren in 5
Farben, 2 Streitwagen, 1 Startspielermünze, 30 Legionen, Lorbeeren(30 Stück
Wert 1 und 10 Stück Wert 5) sowie Sesterzen im Gesamtwert von 248.
Es gibt für jede der oben genannten Fraktion Fraktionskarten und diese haben Zahlenwerte
zwischen 0 und 10 und dazu Fähigkeiten, die bei der Übernahme einer Fraktion
von Bedeutung sind. Die Höhe der Zahlenwerte ist abhängig von der jeweiligen
Fraktion. Für jede Fraktion gibt es eine Fraktionskarte Anführer mit dem
Zahlenwert 0, der bei der Übernahme der Fraktion über spezielle Fähigkeiten
verfügt.
Der
Spielplan ist in die Bereiche „Thermen“, „Forum Romanum“, „Latrine“, „Curia“,
„Atrium Auctionorum“, „Katakomben“, „Pantheon“, „Siegessäulen“ sowie in eine
Münzschale und den Fraktionsbereich unterteilt. Im Fraktionsbereich hat jede
der sieben Fraktionen ihren eigenen Platz.
Vor
Spielbeginn wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler
erhält abhängig von der Spieleranzahl Spielfiguren in der von ihm gewählten
Spielfarbe, sowie den zu dieser Spielfarbe gehörenden Familienbogen. Weiters
werden die Fraktionskarten gemischt und an jeden Spieler verdeckt 6
Fraktionskarten verdeckt ausgegeben, die diese auf die Hand nehmen. Die
restlichen Fraktionskarten werden als Nachziehstapel neben den Spielplan
gelegt. Weiters wird in den Bereich jeder Fraktion 1 Lorbeer und 1
entsprechender Faktionsmarker gelegt. Die übrigen Lorbeeren werden in den
Bereich „Siegessäulen“ auf den Spielplan gelegt. Die weiteren Faktionsmarker
werden nach Fraktionen geordnet und ebenso wie die Legionen neben den Spielplan
bereit gelegt.
Es wird
ein Startspieler bestimmt und im Uhrzeigersinn gespielt. Der Startspieler
erhält die Startspielermünze und 12 Sesterzen. Der zweite Spieler erhält 13,
der dritte 14 Sesterzen, u.s.w.
Die
restlichen Sesterzen, die Plättchen Tribun/Schriftrolle, Ewige Gunst der
Götter, Temporäre Gunst der Götter die beiden Streitwagen werden bereitgelegt.
Nun werden
noch die Siegbedingungen durch Mischen und Ziehen festgelegt, oder die Spieler
einigen sich auf eine Siegbedingungskarte. Auf diesen Karten sind immer mehrere
Teilsiegbedingungen angegeben, wobei je nach Karte immer nur eine bestimmte
Anzahl dieser Teilsiegbedingungen erfüllt werden muss. Es gibt Karten, von
denen bestimmte Bedingungen zwingend zu erfüllen sind, die meisten Teilsiegbedingungen
sind jedoch nur Optionen und es genügt, die entsprechende Anzahl an Teilsiegbedingungen
zu erfüllen.
Solche
Teilsiegbedingungen können unter anderem sein: Besitz einer bestimmten Anzahl
von Sesterzen, Legionen oder Lorbeeren oder der Erwerb eines Plättchens Tribun,
1 Schriftrolle oder 1 Gunst der Götter (wobei es egal ist ob es Temporäre Gunst
oder Ewige Gunst der Götter).
Ziel des
Spiels ist, als Erster die auf der gültigen Siegbedingungskarte aufgedruckten
Siegbedingungen zu erfüllen, wobei jedoch die aktuelle Spielrunde noch fertig
gespielt würde. Wenn danach mehrere Spieler die Siegbedingungen erfüllen,
gewinnt der Spieler mit mehr Siegpunkten. Siegpunkte erzielt man durch Tribune,
Schriftrollen, Ewige Gunst der Götter, Temporäre Gunst der Götter, Legionen,
Lorbeeren, Fraktionsmarker, das Einleiten des Spielendes und Sesterzen.
Nun aber
zum eigentlichen Spielablauf. Das Spiel wird in Runden gespielt und jede Runde
unterteilt sich in sechs Phasen: Phase 1 – Karten auslegen, Phase 2 –
Spielfiguren setzen, Phase 3 – Gebiete auswerten, Phase 4 – Fraktionen
übernehmen, Phase 5 – Fraktionsfähigkeiten nutzen, Phase 6 – Versteigerung des
Streitwagens.
In Phase 1
- Karten auslegen, werden in den Bereichen „Thermen“, „Forum Romanum“,
„Latrine“, „Curia“, „Atrium Auctionorum“, „Katakomben“ und „Pantheon“ offen
oder verdeckt Fraktionskarten gelegt.
In „I Thermen“
werden 2 Fraktionskarten offen ausgelegt. Neben den Ablagefeldern für die
Fraktionskarten befindet sich jeweils 1 Feld auf das Spieler ihre Spielfigur
platzieren können. Gegen Bezahlung 1 Sesterze erhält der Spieler dann die ausliegende
Fraktionskarte.
Im „II Forum
Romanum“ werden 4 Fraktionskarten offen ausgelegt, die Kosten für diese Karten
betragen jedoch für jede hier ausliegende Fraktionskarte 3 Sesterzen. In die „III
Latrine“ wird eine Fraktionskarte verdeckt gelegt. Ein Spieler der hier eine
seiner Spielfiguren platziert hat in Phase 3 zwei Möglichkeiten. Er kann diese
Karte erwerben oder sich dafür Sesterzen aus dem allgemeinen Vorrat geben
lassen.
Im Bereich
„ IV Curia“ sind 3 Ablagefelder für Fraktionskarten vorhanden. Die
Fraktionskarten werden hier auch offen ausgelegt. Ins erste Feld der „Curia“
werden solange Karten gelegt, bis die Addition der Zahlenwerte der
Fraktionskarten den Wert von 5 oder mehr ergibt. Wenn eine Anführerkarte
aufgedeckt wird, wird auch keine weitere Fraktionskarte mehr in dieses Feld
gelegt. So wird bei allen 3 Feldern in der „Curia“ verfahren. Für jedes Feld in
der „Curia“ gibt es auch ein Feld für 1 Spielfigur eines Spielers.
In den
Bereich „V Atrium Auctionorum“ sind 3 Ablagefelder, in jedes dieser Felder wird
verdeckt 1 Fraktionskarte gelegt. In diesem Bereich gibt es 2 Felder für
Spielfiguren von Spielern. Diese beiden Felder sind mit den Zahlen 1 und 2
beschriftet. Der erste Spieler der eine Spielfigur in diesem Bereich platzieren
will, stellt diese auf das Feld mit der 1. Nun werden sofort 2 der drei
verdeckten Karten in diesem Bereich aufgedeckt. Wenn nun ein weiterer Spieler
seine Figur in diesem Bereich platzieren will, stellt er diese auf das Feld mit
der 2 und auch die dritte verdeckt liegende Fraktionskarte wird aufgedeckt.
In die „VI
Katakomben“ werden immer 5 Fraktionskarten verdeckt gelegt. Hier gibt es 3
Felder für Spielfiguren mit den Werten 2, 3 oder 4 Sesterzen.
Ins „VII Pantheon“
wird verdeckt 1 Fraktionskarte gelegt. Im Pantheon sind 2 Felder für das
Platzieren von Spielfiguren vorhanden.
Hier darf
man erst eine Spielfigur platzieren, wenn man bereits einen Fraktionsmarker der
Vestalinnen besitzt. Da man Fraktionsmarker frühestens in Phase 4 – Fraktionen
übernehmen, erhalten kann, ist somit in der ersten Runde dieses Feld nicht
nutzbar. Ein Spieler der hier seine Spielfigur platziert, darf sich sofort nach
dem Platzieren der Spielfigur die verdeckt dort ausliegende Fraktionskarte
ansehen.
Im Bereich
„VIII Siegessäulen“ liegen nur Lorbeeren und es gibt dort 3 Felder für das
Abstellen von Spielfiguren.
Nach dem
alle Fraktionskarten wie vorgesehen ausgelegt wurden endet Phase 1 und Phase 2
- Spielfiguren setzen beginnt.
Neben den
bereits vorgestellten Bereichen können die Spieler Spielfiguren auch in die
Bereiche „Siegessäulen“, „Münzschale“ und/oder auf eine der sieben Fraktionen
im Fraktionsbereich setzen.
Abhängig
von der Spieleranzahl – bei 2 oder 3 Spielern 6 Spielfiguren, bei 4 Spielern 5
Spielfiguren bzw. bei 5 Spielern 4 Spielfiguren – stehen den Spielern in einer
Runde somit mehrere Aktionen zur Verfügung.
Das Setzen
der Spielfiguren beginnt der Startspieler und erfolgt im Uhrzeigersinn, wobei
jeder Spieler immer nur 1 Spielfigur setzen kann und dies solange wiederholt
wird, bis kein Spieler mehr Spielfiguren über hat.
Das
Auswerten des Setzvorgangs erfolgt erst in Phase 3 – Gebiete auswerten. Eine
Ausnahme besteht jedoch beim Setzen auf die „Münzschale“ in diesem Fall erhält
jeder Spieler sofort die im zustehenden Sesterzen. Der erste Spieler der eine
Spielfigur in die Münzschale stellt – erhält 7 Sesterzen, für jede weitere
erhält der jeweilige Spieler 5 Sesterzen. In die Münzschale können beliebige
Spielfiguren gestellt werden, wobei theoretisch alle Spieler alle ihre
Spielfiguren in die Münzschale stellen könnten.
Im
Fraktionsbereich gibt es für jede Fraktion einen eigenen Setzbereich. Wobei für
jede Fraktion jeweils 2 Felder für Spielfiguren von Spielern vorhanden sind.
Diese sind bei jeder Fraktion mit den Zahlen 1 und 2 beschriftet, wobei der
erste Spieler der in einer Fraktion eine Spielfigur setzen will, seine
Spielfigur auf das Feld mit der 1 setzt. Im Fraktionsbereich liegt auch immer 1
Fraktionsmarker der jeweiligen Fraktion.
Wenn alle
Spieler alle ihre Spielfiguren gesetzt haben, endet Phase 2 und Phase 3 -
Gebiete auswerten beginnt. Die Auswertung wird mit „I Thermen“ begonnen und
entsprechend der römischen Ziffer des Bereichs bis zu „VIII Siegessäulen“
abgearbeitet.
Spieler
die ihre Spielfigur in die „Thermen“ gestellt haben, zahlen 1 Sesterze und
erhalten die ausliegende Fraktionskarte. Wenn neben einer ausliegenden
Fraktionskarte in diesem Bereich keine Spielfigur steht, wird diese auf einen
Ablagestapel neben den Spielplan gelegt.
Genauso
wird im Bereich „Forum Romanum“ verfahren, nur dass hier jeder Spieler eben 3
Sesterzen für die ausliegende Fraktionskarte bezahlen muss.
Nun wird
die Karte in der „Latrine“ aufgedeckt und der Spieler, dessen Spielfigur dort
steht, entscheidet ob er diese Karte auf die Hand nehmen möchte oder stattdessen
Sesterzen aus dem Vorrat nimmt. Wenn er sich für die Karte entscheidet, bezahlt
er so viele Sesterzen, wie der Zahlenwert auf der Fraktionskarte angibt. Wenn
er sich für das Geld entscheidet, erhält er den Zahlenwert in Sesterzen aus dem
allgemeinen Vorrat.
Als
nächstes erfolgt die Auswertung der „Curia“. Ein Spieler, der dorthin eine
Spielfigur gestellt hat, gibt eine seiner Fraktionskarten aus der Hand ab und
nimmt alle Fraktionskarten aus diesem Feld auf die Hand.
Nun kommt
die Versteigerung der Karten im „V Atrium Auctionorum“. Hat nur 1 Spieler eine
Spielfigur in diesen Bereich gestellt, erhält er die beiden offen ausliegenden
Fraktionskarten und bezahlt dafür 1 Sesterze. Sollten 2 Spieler in diesem
Bereich Spielfiguren platziert haben, so bieten die beiden Spieler verdeckt für
die 3 ausliegenden Karten. Der Spieler mit dem höheren Gebot erhält die Karten,
der andere Spieler die gebotenen Sesterzen. Bei Gleichstand bekommt der Spieler
mit der Figur auf Feld 1 die Karten.
Die
„Katakomben“ werden wie folgt ausgewertet: Der Spieler dessen Spielfigur auf
dem Feld mit dem höchsten Wert steht, bezahlt so viele Sesterzen in das neben
den Katakomben abgebildete Münzfeld. Nun durchsucht er die 5 Fraktionskarten in
den Katakomben und nimmt sich 1 dieser Fraktionskarten. Dann dürfen auch die
anderen Spieler die in diesem Bereich Spielfiguren stehen haben, entsprechend
dem von ihnen gebotenen Wert die Katakomben durchsuchen und 1 Fraktionskarte
nehmen, Achtung: jeder Spieler kann hier nur 1 Fraktionskarte erhalten.
Als
nächstes wird das „Pantheon“ ausgewertet. Die Fraktionskarte im „Pantheon“ wird
aufgedeckt. Wenn ein Spieler hier eine Spielfigur stehen hat, kann er den
Göttern ein Opfer bringen. Dazu muss er eine Fraktionskarte – mit beliebigem
Zahlenwert - der gleichen Fraktion wie die im Pantheon liegende abgeben und
erhält dafür das Plättchen „Ewige Gunst der Götter“.
Danach
wird noch der Bereich „VIII Siegessäulen“ ausgewertet. Alle Spieler, die hier
Spielfiguren stehen haben, wählen wenn möglich nun 2 Karten der gleichen
Fraktion au, decken sie auf und bekommen dafür 1 Lorbeer. Wer das Paar mit dem
höchsten Zahlenwert gespielt hat, bekommt einen weiteren Lorbeer als Bonus.
Damit
endet Phase 3 – Gebiete auswerten und es beginnt Phase 4 – Fraktionen übernehmen.
Die Fraktionen werden in der Reihenfolge beginnend mit den „Gladiatoren“,
„Legaten“, „Prätorianer“, „Plebejer“, „Patrizier“ „Vestalinnen“ und zuletzt
„Senatoren“ abgearbeitet. Damit in dieser Phase eine Fraktion von einem Spieler
übernommen werden kann, muss er in Phase 2 – Spielfiguren setzen im Bereich
dieser Fraktion eine Spielfigur platziert haben.
Um in der
ersten Spielrunde eine Fraktion zu übernehmen, genügt es 2 Fraktionskarten
dieser Fraktion vor sich abzulegen. Sollten jedoch bereits 2 Spieler in der
ersten Spielrune die gleiche Fraktion übernehmen wollen bzw. wenn ein Spieler
längere Zeit eine Fraktion führen will, sollte er mehr und hohe Fraktionskarten
verwenden.
Wer in
späteren Spielrunden eine von einem anderen Spieler kontrollierte Fraktion
übernehmen will, muss entweder mehr Fraktionskarten dieser Fraktion vor sich
ablegen, wobei in diesem Fall der Zahlenwert der Fraktionskarten ohne Bedeutung
ist, oder er legt Fraktionskarten mit einem höheren Gesamtwert ab, als der die
Fraktion kontrollierende Spieler ausliegen hat. Das Besondere an der Übernahme
einer Fraktion liegt darin, dass sich der die Fraktion aktuell kontrollierende Spieler
gegen eine solche Übernahme nicht zur Wehr setzen kann. Außerdem muss er die
vor ihm ausliegenden Fraktionskarten auf dem Ablagestapel legen. Will er warum
auch immer die Fraktion zu einem späteren Zeitpunkt wieder übernehmen, muss
er alle dafür nötigen Karten aus der
Hand spielen.
Wenn 2
Spieler im Bereich einer Fraktion Spielfiguren platziert haben, muss der
Spieler auf dem Feld mit der 2 als Erster versuchen die Fraktion zu übernehmen.
Erfüllt er dabei eine der beiden geforderten Bedingungen, genügt es dem Spieler
auf Feld 1, eine der beiden Bedingungen gegenüber diesem eigentlichen noch
nicht gültigen Fraktionsführer zu erfüllen, um die Fraktion zu übernehmen.
Jeder der
beiden Spieler kann jedoch bevor er Fraktionskarten spielt auf die Übernahme
verzichten. Wenn es jedoch dem Spieler auf dem Feld 2 nicht gelingt, die
Fraktion zu übernehmen, muss er eine seiner ausgelegten abwerfen.
Der
Spieler dem die Fraktionsübernahme gelingt, erhält den entsprechenden
Fraktionsmarker, sofern er diesen noch nicht besitzt. In der ersten Spielrunde
erhält der Spieler bei der Fraktionsübernahme zusätzlich den in diesem Fraktionsbereich
ausliegenden Lorbeer. Weiters wird durch die Fraktionsübernahme die
Sonderfähigkeit der jeweiligen Fraktion ausgelöst. Diese Sonderfähigkeit ist
innerhalb der Fraktion auf allen Fraktionskarten gleich. Jedoch verfügt jede
Fraktion über andere Sonderfähigkeiten.
Außerdem
ist es egal wie viele Fraktionskarten der Spieler für die Übernahme verwendet,
er kann diese Sonderfähigkeit nur 1x während dieser Übernahme nutzen.
Sollte der
Spieler bei der Übernahme eine Anführerkarte gespielt haben, nutzt er sofort
einmalig auch die Spezialfähigkeit dieses Anführers.
Durch die
Übernahme von Fraktionen können die Spieler unter anderem Lorbeeren, Sesterzen,
Legionen oder Fraktionskarten erhalten.
Es kann
immer nur ein Spieler Fraktionskarten einer Fraktion vor sich liegen haben.
Sofort wenn die Fraktion von einem anderen Spieler übernommen wird, müssen alle
anderen Spieler die vor ihnen ausliegenden Fraktionskarten dieser Fraktion auf
den Ablagestapel legen.
Nach dem
Übernehmen der Fraktionen kommt es zu Phase 5 – Fraktionsfähigkeiten nutzen: Die
Fraktionen haben unterschiedliche Fähigkeiten und bringen den Spielern
ebenfalls Sesterzen, Lorbeeren, Legionen oder Fraktionskarten, aber auch
eventuell die Plättchen Tribun, Schriftrolle, Ewige Gunst der Götter, Temporäre
Gunst der Götter oder die Prokonsul-Figur – welche eine zusätzliche Spielfigur
für das Setzen in der nächsten Spielrunde bedeutet. Auch das Nutzen der
Fähigkeiten der Fraktionen erfolgt in der gleichen Reihenfolge wie die
Übernahme der Fraktionen.
Nach dem
alle Fraktionsfähigkeiten genutzt wurden, beginnt die letzte Phase der
Spielrunde – das Versteigern des Streitwagens.
Alle
Spieler können an dieser Versteigerung teilnehmen, wobei jedoch ein Spieler der
keine Fraktion kontrolliert dadurch nur verhindert, dass ein anderer Spieler
den Streitwagen nutzen kann.
Geboten
wird geheim, wobei jeder Spieler den zu bietenden Betrag in die Hand nimmt und
alle Spieler zugleich ihre Hände öffnen. Der Spieler mit den Höchstgebot erhält
den Streitwagen und gibt sein Gebot in den allgemeinen Sesterzenvorrat. Die
übrigen Spieler dürfen ihre Sesterzen behalten.
Der Sieger
der Versteigerung nimmt den Streitwagen und stellt diesen auf eine der von ihm
kontrollierten Fraktionen. Diese kann somit in der nächsten Spielrunde von
keinem Spieler übernommen werden. Kontrolliert der Sieger der Versteigerung
keine Fraktion, muss er den Streitwagen neben den Spielplan legen, er kann
keine fremde Fraktion vor der Übernahme schützen.
Sobald ein
Spieler die Anzahl der erforderlichen Siegbedingungen erfüllt hat, kündigt er
das Spielende an, die Spielrunde wird zu Ende gespielt, gelingt es keinem anderen
Spieler mehr, die erforderliche Anzahl an Teilsiegbedingungen zu erfüllen,
gewinnt er. Haben ein oder mehrere andere Spieler am Ende des Spiels die
erforderliche Anzahl an Teilsiegbedingungen erfüllt, müssen diese Spieler ihre
Siegpunkte errechnen und gewonnen hat dann der Spieler mit den meisten
Siegpunkten.
Das Spiel
verläuft zwar in manchen Abschnitten sehr gleichläufig, jedoch ist es trotz
allem meistens unheimlich spannend. Das Spiel erlaubt einem Spieler bereits
sehr frühzeitig, sich auf eine Strategie festzulegen, bietet jedoch genügend
taktischen Spielraum, diese auch jederzeit wieder zu wechseln. Tribun ist
gerade noch für die Zielgruppe Spiele mit Freunden geeignet, wird aber auch
Experten sehr viel Spielspass bieten. Die vielen taktischen und strategischen
Möglichkeiten sorgen für ein unterhaltsames Spiel.
Die
Spielregel ist zwar etwas umständlich, aber dafür sehr ausführlich geschrieben
und lässt kaum Streitfragen offen, das Problem liegt lediglich darin, die
entsprechend erforderliche Textstelle in der Spielregel zu finden.
Die
grafische Gestaltung des Spielplans und der Fraktionskarten ist ansprechend
ohne jedoch herausragendes zu bieten, die Titelgrafik der Schachtel hingegen
ist gelungen und gefällt mir ausgesprochen gut.
Die
Spieldauer ist stark von der Anzahl der Spieler abhängig und bewegt sich bei 2
Spielern ungefähr bei 60 Minuten und man muss dann pro zusätzlichen Spieler
mindestens eine halbe Stunde hinzurechnen, 4 oder 5 Spieler können aber
durchaus länger als die damit ermittelte Zeit von 21/2 Stunden brauchen.
Mein Fazit
zu dieser Koproduktion von Heidelberger und Moskito: Tribun ist ein anspruchsvolles
Spiel mit politischem Hintergrund, das allen Liebhabern aufwendiger Taktik-
bzw. Strategiespiele empfohlen werden kann.
Maria
Schranz
Spieler : 2 bis 5 Spieler
Alter : ab 12 Jahre
Dauer : 60 bis 150 Minuten oder mehr
Autor : Karl Heinz Schmiel
Grafik : Jochen Eeuwyk
Vertrieb : Heidelberger Spieleverlag
Preis : ca. € 35.-
Verlag : Heidelberger Spieleverlag
www.heidelberger-spieleverlag.de
Genre : Setz-/Positionsspiel
Zielgruppe : Spiel mit Freunden
Mechanismen : Spielfiguren setzen, Karten erwerben,
Mehrheiten bilden
Strategie : ******
Taktik : ******
Glück : ****
Interaktion : ****
Kommunikation : ****
Atmosphäre : *****
Kommentar :
viele
taktische und strategische Möglichkeiten
in manchen
Abschnitten sehr gleichläufig
trotzdem
meistens unheimlich spannend
umständliche,
aber ausführliche Spielanleitung
Vergleichbar:
Die
Macher, Moskito
Maria
Schranz:
Politik im
Alten Rom, eine streckenweise realistische Simulation von Einflussnahme und
Machtspielchen mit Geld im Hintergrund.