Chitinier gegen Flyborgs
Micro Mutants Evolution
Ein mikroskopischer Krieg steht kurz bevor!
Kid
Family ein
Adult
Expert
Alter 10
Spezial
Im Mikroversum tummelt sich so einiges von dem wir nichts wissen, Insektenarmeen kämpfen um Weltherrschaft im Mikrokosmos. Egal ob USArthropoden, Flyborgs, Sowjetopter oder Chitinier, jede dieser Rassen verfügt über Stützpunkte, Aktionswürfel, Insekten, Schnippser, Geschoss-Chips sowie Typ- und Geschosskarten, die die Eigenschaften auflisten. Sollte sich jemand ins Expertengetümmel stürzen wollen, gibt es dafür noch kleine Stützpunkte, Vorräte und Evolutionskarten.
Der Kampf wird auf einer Filzmatte ausgetragen, jeder Spieler bewegt seine Armeen mit Hilfe seines Schnippsers analog zum altbekannten Flohhüpfen. Eigene Insekten sollten möglichst gegnerische Insekten treffen und dadurch ausschalten. Getroffen ist ein Insekt, wenn es durch den geschnippten Insektenchip überlappt wird. Gegnerische Stützpunkte müssen ebenfalls getroffen werden und natürlich muss man die eigenen beschützen. Die Insekten selbst haben je nach Typ, es gibt fünf davon, unterschiedliche Spezialeigenschaften und bieten damit spezielle Spielmöglichkeiten. Die Armeen werden auf der Spielmatte ausgelegt. Wer dran ist würfelt und legt damit die Insektentypen fest, die in dieser Runde bewegt sprich geschnippt werden dürfen. Eigene überlappte Insekten werden nicht ausgeschaltet, landet der Chip im Out, geht er zurück zur Startposition. Man kann Würfelergebnisse auf für Verstärkung einsetzen und bekommt Extraschüsse wenn man ein Insekt oder einen Stützpunkt ausschaltet. Spezialfähigkeiten, Fernattacken, Geschosse und doppelseitige Insekten sind weitere Finessen in dieser gelungenen Mischung aus Action und Taktik. Man kann nämlich das Schnippsen auch nutzen, um das eigene Insekt in eine bessere Ausgangsposition für die nächste Salve zu bringen. Die Spezialfähigkeiten einiger Insekten sind zur Verteidigung sehr nützlich, entweder sind
sie immun gegen manche Angriffsarten oder können eine Aktion zur Verteidigung ausführen, zum Beispiel sich sofort zu bewegen, wenn ein Insekt in der Nähe ausgeschaltet wurde. In solchen Situationen kommt sehr oft das Mess-Lineal zum Einsatz.
Es gewinnt, wer zwei der drei gegnerischen Stützpunkte oder alle bis auf zwei gegnerische Insekten ausschaltet.
Hat man das Schnippen der aggressiven Krabbelsoldaten schon einigermaßen im Griff, kann man vor dem eigentlichen Expertenspiel erst mal die Gelände-Elemente ausprobieren, sie lassen sich im Basis und im Expertenspiel einsetzen. Es gibt drei verschiedene: Der Gravitationsmanipulator schaltet jedes Insekt aus, aber dieses Ausschalten löst den speziellen Geländeeffekt aus, die vier Meteormarker werden ins Spielfeld geworfen und jedes von ihnen getroffene Insekt ist ausgeschaltet, bringt aber keinen Extraschuss. Vorräte und Stützpunkte sind nicht betroffen. Danach werden die Meteore wieder entfernt. Das Wurmloch schaltet ebenfalls jedes Insekt auch, doch die vier Marker Wurmlocheingänge werden ins Spielfeld geworfen. Alle die auf einem Spielstein gelandet sind, werden entfernt, jeder verbliebene Eingang wird durch eine Armee des Werfers ersetzt. Die Säuregrube schaltet jedes Insekt sofort aus, basta.
Ist man mit diesen netten Dingen vertraut, kann man sich guten Mutes ans Expertenspiel wagen. Wieder wird die Auslage vorbereitet und die Vorräte werden ins Spielfeld fallen gelassen. Diese Vorräte werden durch Überlappen mit Insekten, NICHT mit Geschossen, erobert. Man benutzt eroberte Vorräte um Stützpunkte zu verbessern und Evolutionskarten zu kaufen, die Farben sind unwichtig. Wird ein kleiner Stützpunkt durch zwei Vorräte ausgebaut, kann man eine passende Evolutionskarte ins Spiel bringen, ein weiterer Vorrat verhilft dann zur zweiten Karte des Stützpunkts. Für das Expertenspiel gibt es mehrere Siegbedingungen, entweder man erobert den gegnerischen Hauptstützpunkt plus noch einen Stützpunkt oder rottet alle bis auf zwei gegnerische Insekten aus oder es sind alle Vorräte eingesammelt, dann gibt es Punkte für Anzahl und Art vorhandener Stützpunkte, der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Für das Drei- und Vier-Personenspiel gelten andere Startauslagen. Bündnisse sind erlaubt, aber am Ende kann nur einer übrig bleiben, und wer zuletzt übrig bleibt, gewinnt.
Was bei Fanpro noch in vier Extrakartons gepackt wurde, zugegebenermaßen kleine, ist hier in eine Quadratbox geschlichtet, dafür waren in der Erstauflage die Insekten nicht so „sichtbar“ – wer eine Phobie gegen die Krabbeldinger hat und auch ohne Geschosse oder Säurespucken von ihrer Bösartigkeit überzeugt ist, wird vielleicht nicht unbeschwert losschnippsen.
Alle anderen können frohgemut loslegen, und erleben, dass das Schnippsen der rechteckigen Insektenchips durchaus einiger Übung bedarf, und erst recht das Zielen auf gegnerische Chips – Spaß macht es allemal, und irgendwann packt einen der Ehrgeiz und die Taktik mischt sich ein, dieser Flyborg Stützpunkt muss doch zu erwischen sein, hab ich da nicht noch irgendwo ein Doppelinsekt mit Spezialfähigkeit, das ich in den Kampf werfen kann? Ein Heidenspaß als Abschluss eines Spieleabends und glaubt mir, ein Flyborg kann sich im Makroversum ganz toll in einer Sesselspalte verstecken.
Spieler : 2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 30 min
Autor : Marco Maggi, Francesco Nepitello
Grafik : Marco & Riccardo Alfaroli, Francesco Mattioli
Vertrieb A. : Heidelberger
Preis : ca. 40,00 Euro
Verlag : Nexus/Heidelberger 2008
Genre : Fantasy-Geschicklichkeitsspiel
Zielgruppe : Für Familien
Mechanismen : würfeln, schnippen, treffen
Zufall : 4
Wissen :
Planung : 2
Kreativität :
Kommunikation : 3
Geschicklichkeit : 6
Action : 6
Kommentar:
Weiterentwicklung von X-Bugs
Tolle Grafik
Witzige, neue Spielidee
Sehr attraktiv umgesetzt
Überraschend viel Taktik möglich
Vergleichbar:
Der Vorläufer X-Bugs, ansonsten erstes Spiel dieser Art.
Atmosphäre : 5
Dagmar de Cassan:
Flohhüpfen mit Taktik, wer diese Mischung und leicht satirisch angehauchte Insenkten-Fantasy mag, wird mit den Micro-Mutants Spaß haben.