Mit Freunden
Manungu! Mach vorne!
AargH!tect
Baustellenkommandos auf Steinzeitisch
Kid
Family
Friends ein
Expert
Alter
Spezial vi
Urzeitmann findet Urgestein und will bauen! Schön bauen! Aber leider, Pläne kennt er nicht und reden kann er noch nicht. Er kommuniziert eher mechanisch, sprich nutzt die Keule, um seinen Traumbau gebaut zu kriegen.
Die Spieler teilen sich in Teams, dabei dürfen die Teams ruhig unterschiedlich groß sein, allerdings sollten sie mindestens aus zwei Urmenschen bestehen. Ein Teammitglied wird zum Architekten befördert und darf nun seinen Trupp dirigieren.
Von der Größe dieses Trupps hängt es jetzt nun ab ob ein Arbeiter Herr aller Steine in allen Farben ist oder ob sich der Arbeitstrupp die Steine untereinander aufteilt. Sind es mehrere, wird aufgeteilt, wie bleibt dem Trupp überlassen, jeder muss mindestens einen Stein haben, und ist dann auch Herr des Steines und nur er darf ihn platzieren. Für jeden Bautrupp gibt es 5 Steine, einen grünen und einen gelben Quader, einen weißen und einen blauen Zylinder und einen roten Dreiecksstein und dazu eine Bauplatte.
Auch der Architekt bekommt sein Werkzeug, eine aufblasbare Keule als Kommunikationshilfe, und zieht eine Projektkarte, die er vor seinem Trupp verborgen hält. Der Stein der Weisen oder auch der Stein von Rosette steht zwischen Architekt und Bautrupp, er soll visuell verdeutlichen, was vielleicht akustisch und mechanisch nicht rüberkommt, nämlich die Befehle.
Ein Grundkurs in Steinzeitisch ist angesagt, erste
unverletzbare Regel: Für Farben gibt es keine Worte, nicht einmal in
Steinzeitisch, Farben müssen durch die vorgeschriebenen Gesten dem Trupp
verdeutlicht werden – es empfiehlt sich ein halbwegs gelenkiger Architekt, der
zwischen Armen und Beinen unterscheiden kann und auch die restlichen
Körperteile kennt. Für Rot muss er nämlich die Hände über dem Kpópf
zusammenschlagen, Gelb verursacht ihm Kopfschütteln, für Weiß stampft er mit
den Füßen, für Blau klatscht er die Hände auf die Oberschenkel, Grün drückt er
durch Wackeln mit dem Po aus und Grau ist recht farblos, dafür zuckt er mit den
Achseln.
Hat seine Gymnastik beim Hüter des entsprechendes Steins kein Achselzucken
verursacht, sondern ein freudiges „ich bin gemeint“, kann es mit der
Bauanleitung weitergehen – nun werden Worte benutzt: Einfache Grammatik, ein
Wort einmal ausgesprochen hat die auf der Übersetzungshilfe angegebene
Bedeutung, spricht man es zweimal, bedeutet es das Gegenteil. Führt ein
verzweifelt wiederholtes Manungu! Manungu! nicht zum gewünschten Ergebnis, weil
der arme Arbeiter vergessen hat mitzuzählen, wie oft der leicht verzweifelte
Architekt jetzt schon Manungu gerufen hat und daher keine Ahnung hat, ob er den
Stein nach vorne oder hinten stellen soll, greift der Architekt zur Keule.
Zweimaliges Antippen des Arbeiterkopfes mit der Keule sollte diesem klarmachen,
dass er falsch liegt und zu einem fragenden Urlaut veranlassen, worauf der
Architekt von vorne anfangen kann zu erklären.
Ist der gute Mann dagegen zufrieden, weil der Stein in der etwas unsicheren Hand des Arbeiters grade über der richtigen Position schwebt, kann er durch ein schnelles einmaliges Kopfklopfen samt zufriedenem Oki!-Gebrüll vielleicht den Arbeiter veranlassen, den Stein in die richtige Position zu bringen. Haut sich der Architekt dagegen die Keule auf den eigenen Kopf, hat er Probleme mit Steinzeitisch und wohl grade Manungu mit Ugungu verwechselt.
Auch die Arbeiter sind auf Steinzeitisch und Mimik und Gesten beschränkt, wer anderes verwendet, muss das Projekt sofort abbrechen, bekommt ein neues und kassiert einen Minuspunkt.
Schafft es ein Team trotz Ablenkung durch das Nachbarteam und Architekt mit Kommunikationsproblemen, ein Projekt fertigzustellen, schreit der Architekt Aargh!Tect, haut mit der Keule dreimal auf den Tisch und legt das Projekt aus. Alle Arbeiten werden gestoppt und das gegnerische Teamn überprüft die Übereinstimmung zwischen Projekt und Bau. Fehlerfreies Bauen bringt die auf der Projektkarte angegebenen Punkte und Freudengeheul des Teams. Das Team, das zuerst 10 Punkte sammelt, gewinnt und geht für den Architekten Halszuckerl kaufen, der hat sich nämlich vermutlich heiser gebrüllt.
Auch ohne Keule dürfte unschwer zu erkennen sein, dass ich mit diesem Spiel einen Riesenspaß habe und es immer wieder gerne spiele und noch viel lieber dabei zuschaue, wie ein schon leicht cholerisch wirkender Architekt immer wieder das gleiche Vokabel wiederholt und der Arbeiter vor lauter geklopft werden nicht dazukommt, ordentlich zuzuhören. Wer nicht vergessen kann, dass er eigentlich ein zivilisierter Handybenutzer ist, sollte sich lieber nicht an Aargh!Tect wagen, allen jenen, die sich im Geist das Bärenfell überstreifen können, ist massiver Spielspaß garantiert und eine Lektion im mechanisch argumentieren! Verzögerungen im Baufortschritt durch Lachkrämpfe der Beteiligten sollte man einkalkulieren und einen gewissen Platzbedarf für die Farbengymnastik des Architekten auch! Und denk daran, lieber Architekt, nur nicht aus Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil sonst greift einer der Arbeiter zum roten Stein!
Spieler : 2-8
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : variabel
Autor : Walter Obert
Grafik : Jochen Eeuwyk
Vertrieb A. : Heidelberger
Preis : ca. 30,00 Euro
Verlag : Heidelberger Spieleverlag 2009
Genre : Bau- und Kommunikationsspiel
Zielgruppe : Mit Freunden
Mechanismen : Baubefehle mit Spezialworten übermitteln
Zufall :
Wissen : 6
Planung :
Kreativität : 6
Kommunikation : 7
Geschicklichkeit : 6
Action : 4
Kommentar:
Unglaublich witziges Kommunikationsspiel
Eigentlicher Bau ist fast Nebensache
Gut für größere Gruppen
Vergleichbar:
Make ‚n’ break für Bauen nach Vorgabe, der Rest ist einzigartig
Atmosphäre: 7
Dagmar de Cassan
Das ultimative Bauspiel für alle kreativen Keulenschwinger und Steineschlichter! Stonehenge ist erklärt!