TABU Body TALK
Das Spiel:
Tabu Body Talk
für 4-10
Spieler ab 12 Jahren
Hasbro, 2001
WIN-Wertung:
** AA UUU III 6-10 (4-10) h
Spieleabend – plötzlich schallendes Gelächter aus
einer Ecke, ein schneller Blick hinüber, unsere „Kinder“, soferne man die
Teenager noch so bezeichnen darf, haben Tabu Body Talk entdeckt und sich gleich
noch ein paar „erwachsene“ Mitspieler eingefangen, um es auszuprobieren.
Das Gelächter und Getobe wird nicht weniger und nicht
leiser, also schauen wir immer öfter rüber und bekämen so richtig Lust
mitzumachen, da geht es noch lustiger zu als bei unseren vorhergegangenen
Probepartien.
TABU ist klar, aber warum Body Talk? Nun, ganz
einfach, im Gegensatz zu all den anderen Ausgaben von Tabu, die dieser
vorausgegangen sind, darf man nun NICHT mehr sprechen, sondern muss den
gesuchten Begriff mit Körpersprache erklären. NEIN, nicht mit Pantomine und
schon gar nicht mit dem eigenen Körper, sondern man bekommt eine Puppe, mit
deren Hilfe man die Erklärung liefern soll.
Und wer jetzt denkt, er bekommt einen halben
Kubikmeter Schachtel ausgehändigt, der hat sich schon wieder geirrt. Als
„Puppe“ fungiert nämlich ein Mitspieler aus dem gegnerischen Team, der aktive
Spieler fungiert als „Puppenspieler“. Dazu brauchen wir dann aus dem
gegnerischen Team noch einen „Spion“.
Und so geht’s im Detail:
Der Spion zieht die oberste Karte vom Stapel und zeigt
sie NUR dem Puppenspieler, auf keinen Fall der Puppe oder den Teammitgliedern
des aktiven Spielers. Die Teammitglieder des Spions hingegen dürfen die Aufgabe
ruhig anschauen. Jede Kartenseite zeigt 2 Suchbegriffe, einen leichten für 1
Punkt und einen schwereren für 2 Punkte. Der Puppenspieler MUSS den leichteren
Begriff zuerst darstellen, bevor er zum schwereren übergeht, zur einzigen
Ausnahme von dieser Regel kommen wir später.
Der Spion nimmt sich noch die Quietsche und ein
anderer Spieler seines Teams dreht die Sanduhr um – und jetzt ist der aktive
Puppenspieler am Zug. Er versucht nun, durch gezieltes Bewegen seiner „Puppe“
den gesuchten Begriff so schnell wie möglich darzustellen, damit ihn die
Mitglieder seines Teams erraten können – die Puppe sollte sich dabei kooperativ
verhalten und sich nicht gegen die Vorgaben des Puppenspielers verkrampfen,
aber auch nicht eigenwillige eigene Vorstellungen mit einbringen. Der Puppenspieler darf die Puppe auch Gesichter
schneiden lassen, die ihr zuerst in direkter Konfrontation – das heißt, nur die
Puppe kann das Gesicht des Puppenspielers sehen „vorgrimassieren“ muss. Das ist
auch der einzige Moment, in dem der Puppenspieler sprechen darf, um der Puppe
zu sagen, wann sie die Grimasse schneiden soll.
Schon das garantiert einiges an kommender Heiterkeit und Missverständnissen, und dazu
kommt natürlich noch – wie immer bei TABU – das Verbot, in diesem Fall immer
für eine bestimmte Bewegung. Und so wie man den Topf Gold am Ende des
Regenbogens findet, wenn man NICHT an rote Zipfelmützen denkt, wird man
natürlich durch den verbotenen Begriff automatisch erst einmal abgelenkt und am
kreativen Denken gehindert.
Aber was soll’s, man biegt seine Puppe fröhlich herum,
und die bemüht sich, möglichst exakt die Grimassen zum gewünschten Zeitpunkt zu
schneiden und die erbetenen Positionen zu halten, und der Spion passt auf, das
nicht gesprochen wird. Wird der Begriff erraten, geht der Puppenspieler zum
schwierigeren Begriff über, wird auch der erraten, folgt der leichtere Begriff
auf der nächsten Karte usw. usw. bis die Sanduhr abgelaufen ist. Hält der
Puppenspieler die Darstellung eines Begriffs für unmöglich darf er ihn
auslassen, das ist die einzige Möglichkeit, um bei einer Karte gleich mit dem
schwierigeren Begriff zu beginnen. Der erste weggelassene Begriff darf ein
einfacher oder schwieriger sein, der zweite darf nur ein schwieriger sein und
die gegnerische Mannschaft bekommt dafür einen Punkt, und mehr als 2 Begriffe
darf man überhaupt nicht überspringen. Für jeden erratenen Begriff wird dem
Team die entsprechende Punktezahl gutgeschrieben, wer zuerst 25 Punkte
hat, gewinnt.
Sollte der Spion einen Begriff ausquietschen, weil der
Puppenspieler gesprochen hat oder die TABU-Handlung mit seiner Puppe ausführt,
bekommt das Team des Spions einen Punkt gutgeschrieben..
Schade ist nur, dass man den Spaß und die Stimmung bei
diesem Spiel auf dem Papier nicht wirklich rüberbringen kann – ich kann nur sagen
ausprobieren, TABU Body TALK ist eines der Spiele, die immer Spaß machen,
vorausgesetzt man hat keinen überkorrekten Bewegungsmuffel dabei, der sich
nicht gerne verbiegen lässt! Eine gewisse Bereitschaft, sich zum „Affen“ machen
zu lassen, ist schon notwendig. Noch ein paar Beispiele gefällig? Aber bitte:
Gorilla ( na bitte, hier haben wir den Affen) für 1
Punkt
Karotte raspeln für 2 Punkte (wie bitte stellt man
eine Karotte dar? )
Kanu für 1 Punkt (verboten ist: zum Kentern bringen!)
Klapperschlange für 2 Punkte
Gefängnisausbruch, na immerhin gibt’s dafür 2 Punkte
Wie gesagt, ich bin nicht die optimale Puppe, aber als
mitratendes Teammitglied habe ich mich köstlichst amüsiert!
Und wer trotz allem nicht unbedingt als lebende
Marionette fungieren möchte, kann noch immer auf die neue Österreich-Ausgabe
von TABU zurückgreifen, die wieder viele neue Begriffe und noch mehr neue Tabus
bringt.