Unsere Rezension

 

Magier zwischen den Welten

 

Magic: The Gathering

 

Arena of the Planeswalkers

 

Planeswalker sind Magier, die mit dem Funken geboren werden und damit mit der Fähigkeit, eine unendliche Vielfalt von Welten im Multiversum zu bereisen und dort Sphären der Macht zu erlangen. Konfrontationen zwischen Planeswalkern können ganze Welten erschüttern.

 

Als Auftakt für die Konfrontation wird die Arena kreiert, abhängig von der Spieleranzahl. Im Duell zu zweit ist das Ziel, den gegnerischen Planeswalker zu zerstören oder nach 30 Zügen die meisten Punkte zu besitzen. Im „Scharmützel“ spielen zwei Teams aus je zwei Planeswalker gegeneinander und wollen die gegnerischen Planeswalker zerstören oder nach 60 Zügen die meisten Punkte besitzen. Im Modus „Jeder gegen Jeden“ spielt man für sich und gewinnt nach 36, 48 oder 60 Zügen mit den höchsten Gesamtkosten seiner Figuren auf lila Feldern.

 

Die Arena setzt sich aus Geländeplatten je nach Spieleranzahl zusammen, darauf werden Shandalar Ruinen und Glyphen platziert; dazu kommen fünf Miniaturen für Spielfiguren - Gideon Jura, Kämpfer - Jace Beleren, Gedankenmagier - Liliana Vess - Planeswalkerin mit Nekromagie - Chandra Nalaa, Pyromagierin und Nissa Revane, Elementarmagierin, alle mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Man wählt seinen Planeswalker und bekommt dementsprechend Zauberspruchkarten, Armeekarten und sämtliche Figuren der Farbe, Figuren und Nicht-Planeswalker-Armeekarten liegen als Reserve aus. Vom Zauberspruchkartendeck, genannt Bibliothek, zieht jeder zu Beginn drei Karten.

 

Danach besteht jeder Zug meist aus fünf Aktionen in Reihenfolge: 1) Zauberspruchkarte ziehen, 2) Armeekarte auswählen, 3) eine oder mehrere Figuren entsprechend der gewählten Armeekarte bewegen, 4) optional mit einer oder mehrerer Figuren der Armeekarte angreifen und schließlich 5) die Zugmarke bewegen.

 

Vor Phase 3 kann der Planeswalker bis zu zwei Trupps und Helden aus der Reserve auf leere Felder des Spielfelds beschwören, in direkter Sichtlinie des Planeswalkers und innerhalb einer Distanz von fünf Feldern. Bewegung ist in beliebiger Richtung möglich, befreundete Figuren, die nicht in Gefechtsstellung sind, kann man passieren, Geländeeigenschaften verändern die Reichweite der Figuren. Doppelfeldfiguren können kostenlos auf denselben Feldern umgedreht werden. Bewegt sich eine Figur auf ein Feld neben eine gegnerische Figur, bezieht sie Gefechtsstellung.

 

In Phase 4 können alle Figuren der Armeekarte mit gegnerischen Figuren im Aktionsradius und unbehinderter Sichtlinie auf diese Figur(en) angreifen. Eigene Figuren dürfen nun angefasst und ausgerichtet werden. Alle gewählten Figuren greifen in beliebiger Reihenfolge, jede hat einen Angriff und die Figuren können alle denselben Gegner angreifen oder verschiedene. Bei Angriffen müssen noch Höhenvorteile, Fähigkeiten, Zauberspruchkarten und Glyphen als Modifikatoren berücksichtigt werden. Ist die Anzahl Schadensmarker einer Figur gleich der Anzahl Lebenspunkte, ist die Figur zerstört und geht auf den Figurenfriedhof des Verursachers, sind alle Figuren einer Armeekarte zerstört, geht die Karte auf den Armeekarten-Friedhof.

 

Spielende und Siegbedingungen werden wie schon erwähnt von jedem Szenario festgelegt; für eine Punktewertung summiert man Kreaturen-Kosten.

Man kann auch mehrere Spielsets kombinieren und seine Armeen selbst zusammenstellen, bei Verwendung eines Grundspiels allein dürfen die Gesamtkosten der Armee 500 Punkte nicht überschreiten und die Armee muss genau einen Planeswalker enthalten.

 

Nun, wieviel Magie des Sammelkartenspiels, das ja sicher das weltweit erfolgreichste Spiel ist, steckt nun im Brettspiel? Die Hintergrundstory und die Planeswalker-Figuren entsprechen den Mana-Farben, genau wie ihre Kreaturen, das Spielsystem allerdings erinnert an Tabletops und Fantasy-Abenteuerspieler von Heroscape bis Mage War. Die Sichtlinienregel verringert allerdings die taktischen Möglichkeiten. Die Figuren sind hübsch und sehr liebevoll gemacht, das Einräumen nach dem Spiel funktioniert allerdings am besten, wenn man daran gedacht hat, den Einsatz mit Figuren vor dem ersten Spiel zu fotografieren.

Ein massiver Kritikpunkt ist allerdings die Idee, die Rundenzählung für die Szenarien in der Regel zu platzieren und dann noch einen Rundenmarker zu verwenden, der 5 mm groß ist und bei jedem anderen Spiel als Abfall aus dem Stanzbogen durchgeht.

 

Für Einsteiger ins Genre und für Spieler, die die Glückslastigkeit aus dem Würfel-System für Kampfentscheidungen nicht stört, ist Magic The Gathering Arena of the Planeswalkers durchaus zu empfehlen, es ist das Sammelspiel heruntergebrochen auf seine Grundelemente und absolut ohne Vorkenntnisse zu spielen. Man muss auch die Karten des Brettspiels nicht kennen, um ein gutes erstes Spiel zu spielen.

 

Dagmar de Cassan

 

Spieler: 2-5

Alter: 10+

Dauer: 60+

Autor: James D’Aloisio, Ethan Fleischer, Craig Van Ness

Grafiker: nicht genannt

Preis: ca. 30 Euro

Verlag: Hasbro 2015

Web: www.hasbro.at

Genre: Fantasy, Abenteuer

Zielgruppe: Mit Freunden

Spezial: 2 Spieler

Version: de

Regeln: de en es

Text im Spiel: ja

 

Kommentar:

Schlüsselmechanismen aus Magic The Gathering Sammelkartenspiel

Keine Kenntnis des Sammelkartenspiels nötig

Schönes Material, allerdings von unterschiedlicher Qualität

Glückslastig durch Würfelentscheidung der Kämpfe

Kurze Spieldauer

 

Vergleichbar:

Abenteuer-Brettspiele von Heroscape bis Mage Wars, Magic The Gathering Sammelkartenspiel für Thema und Schlüsselelemente

 

Andere Ausgaben:

Englisch, Spanisch

 

Meine Einschätzung: 4

 

Dagmar de Cassan:

Fantasy-Konflikt auf Basis des Sammelkartenspiels, allerdings wesentlich weniger taktisch und viel glückslastiger, die Mechanismen kommen aus Fantasy-Tabletop-Spielen. Am besten für Einsteiger ins Genre.

 

Zufall (rosa): 3

Taktik (türkis): 1

Strategie (blau): 1

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 3

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0