PS

 

PS

Rudolf Ross

Hans im Glück 1988

2-4 Spieler

 

Als ich das Spiel zum ersten Mal sah, dachte ich "Nicht schon wieder ein Autorennspiell". Bei näherer Betrachtung entpuppt sich der x-te Aufguß dieses Themas bei weitem nicht als der schlechteste.

 

Jeder der bis zu vier Spieler nimmt mit drei Autos am Rennen teil, das über eine bis beliebig (ratsam sind maximal vier) viele Runden gefahren wird. Die Bewegungsrate der Autos wird mittels Würfeln festgelegt. Jedoch bleibt trotzdem der Zufall auf ein erträgliches Maß beschränkt Es gibt drei Arten von Würfeln: Drei für die Zahlen 1-3, drei für 4-6, drei für 7-9.

 

Man darf sich jede Runde für eine neue Kombination zwischen Bleifuß und Gleiter entscheiden. Dann würfelt man mit den gewählten drei Würfeln gleichzeitig und bestimmt erst danach, welchen Würfel man welchem Auto zuordnet. Bloß: Wird eine 6 gewürfelt, muß man mit diesem Würfel so lange weiterwürfeln, bis keine 6 mehr gewürfelt wird. Alle Augen werden addiert. So kann passieren, daß man anstatt der erwarteten 4-5 Felder plötzlich 17 Felder weiterfahren muß. Die Kurven des Rundkurses vertragen aber nur eine gewisse Maximalgeschwindickeit. Hat man also zwei Autos auf der Geraden (und deshalb zweimal den großen Würfel gewählt und eine verunglückte mittlere Geschwindigkeit, so kann es passieren, daß ein Wagen die Strecke verläßt und einen Schadenspunkt kassiert; bei vier Defekten ist der "Kübel" hin. Um dies zu verhindern, gibt es die Boxenstraße, die Reparaturen vornimmt.

Weiter Elemente des Spiels sind zB Kurven mit überhöhter Geschwindigkeit durchfahren (riskant, aber möglich), andere Spieler ausbremsen (unsportlich aber wirksam) etc.

Noch nicht genug der Feinheiten: In der "Ausbaustufe" kommt noch der Benzinverbrauch (je nach gewürfelter Gesamtpunktezahl) dazu. Nun kann also ein Boxenstop aus zwei Gründen notwendig werden.

 

Sieger des Spieles ist nicht derjenige, der das erste Auto Über die Ziellinie steuert, sondern jede Plazierung bringt eine gewisse Punkteanzahl. Der Spieler, der mit seiner drei Autos die meisten Punkte "erfahren" konnte, gewinnt.

 

Soweit die ungefähre Spielregel. Nun zur Ausstattung: Diese gefällt mir sehr gut. Die Autos sind wahlweise aus Pappe (sehen echten Rennwagen sehr ähnlich) oder aus Holz (beides in der

Packung enthalten. Der Spielplan enthält keinen überflüssigen Schnickschnack, aber trotzdem überfällt einen nicht das beklemmende "Auf Achse"-Gefühl. Das Titelbild zeigt die Zeichnung eines Formel was-weiß-ich-Fahrers, der gerade von seinem linken Vorderrad überholt wird. Köstlich.

 

Nun zum subjektiven Teil der Besprechung. Ich finde, daß PS ein recht gelungenes Familienspiel ist. Es hat nicht die Klasse eines Speed Circuit, ist aber meiner Meinung nach besser als die weiteren Autorennspiele. Von Spielerseite her höre ich geteilte Meinungen, aber meine Familie und Gäste, die nur marginal mit Spielen zu tun haben, sind begeistert (Zitat vor dem Spiel: "Bitte keinen Wein heute, ich muß noch fahren!"). So ist dieses Spiel innerhalb der Zielgruppe sicher ein Volltreffer.

WlN-Wertung:

*PS W S A I UU 4 (2-4)