Für Familien

 

Blumenkränze, Hütten und Palmen

 

MAORI

 

Südseeflair auf tropischen Inseln

 

Kid                       

Family          ein    

Friends                 

Expert                           

 

Alter            8       

Spezial                 

 

Es ist wieder einmal Spieleabend, und natürlich wollen alle etwas spielen.

„Aber bloß nichts Kompliziertes“, stellt Maria sofort klar, „dafür ist es einfach zu heiß.“

„Was haltet ihr davon, wenn wir uns in eine tropische Inselwelt zurückziehen?“, fragt Ralph und hält auch gleich die Schachtel von MAORI hoch.

Da ich das Spiel schon einige Male gespielt habe bin sofort einverstanden.

Und auch Walter meint: „Von MAORI hab ich schon gehört, das soll wirklich gut sein.“

Nur Maria und Bärbel sind skeptisch. Doch nach ein wenig Überzeugungsarbeit, sind die beiden bereit, es einmal zu probieren.

Schnell hat jeder seine Spieltafel und fünf Holzmuscheln als Startkapital, vor sich liegen. Und während Ralph damit beginnt unseren Mitspielern die Regeln zu erklären, kümmere ich mich um die restliche Vorbereitung. Zuerst mische ich die Inselplättchen, danach decke ich vier Mal vier Plättchen in der Tischmitte auf und stelle das braune Schiff neben eines der Plättchen in dem Quadrat. Die restlichen Plättchen kommen verdeckt in Griffweite aller Spieler, ebenso die übergebliebenen Muscheln.

„Was ist eigentlich mit den restlichen Schiffen?“, will Bärbel wissen, und deutet auf das Säckchen mit den bunten Schiffen.

„Die braucht man nur für die Varianten, ansonsten sind sie bedeutungslos“, erkläre ich ihr sofort.

Inzwischen ist auch Ralph mit der Erklärung der wenigen Regeln fertig und das Spiel kann beginnen.

„Am besten du fängst an Walter“, schlägt Ralph vor, „dann sehen Bärbel und Maria was wir drei machen, bevor sie am Zug sind.“

Also zieht Walter das Boot die erlaubten zwei Teile weiter und nimmt ein Plättchen mit Inselteil und Boot aus der zweiten Reihe. Nachdem er Kosten von einer Muschel für die zweite Reihe bezahlt und ein frisches Plättchen nachgelegt hat bin ich am Zug. Auch ich nutze beide Bewegungen, um um die Ecke zu kommen, zahle dann aber nach kurzen Überlegen noch eine Muschel, um ein Feld weiter zu fahren und mir das dort liegende Inselplättchen mit Hütte und drei Palmen zu sichern.

Während ich das Plättchen auf meine Spieltafel lege, wiederhole ich noch einmal die wichtigste Regel: „Die Palmen sind die das einzige, das richtig hingelegt werden muss. Alles andere, wie Boote oder Muscheln, darf auch auf dem Kopf stehen oder seitlich liegen.“

Schnell lege ich noch ein Plättchen nach und Ralph ist an der Reihe.

Dieser zieht nur ein Feld weiter und nimmt das dort liegende Plättchen auf dem eine abgeschlossene Insel mit einer Palme und zwei Muscheln abgebildet ist.

Damit kassiert Ralph zwei Muscheln aus dem Vorrat.

Nachdem er ein neues Plättchen nachgelegt hat ist Bärbel am Zug.

Doch als erstes möchte sie wissen, was das Plättchen mit dem Vulkan bedeutet, das Ralph nachgelegt hat.

Walter ist sofort zur Stelle und erklärt ihr: „Der Vulkan ist ein Blockadefeld. Das bedeutet er und jedes dahinter liegende Plättchen können nicht genommen werden. So als während sie gar nicht da.“

Nachdem das geklärt ist entscheidet sich Bärbel für ein Plättchen mit einem halben Blumenkranz und legt es auf ihr Tableau, nachdem die zwei Muscheln, die sie diese Aktion gekostet, hat bezahlt sind.

„Wenn du es schaffst noch die zweite Hälfte zu bekommen sind das schon mal 10 Extrapunkte“, stellt Ralph bewundernd fest.

Bärbel schaut ihn an und meint trocken: „Das habe ich für nächste Runde geplant.“

Nun darf Maria zeigen was sie kann. Sie nimmt ein Inselplättchen mit drei Palmen das sie nichts kostet und ist zufrieden.

Walter sieht nicht besonders begeistert aus, als er nun wieder an der Reihe ist. Denn obwohl er durch das dritte Boot jetzt schon drei Schritte machen darf gibt es kein brauchbares Plättchen, für das er nicht etwas bezahlen muss. Nachdem er ein wenig nachgedacht hat entscheidet er sich für ein Plättchen mit zwei Palmen und einer Hütte, das vier Schritte entfernt ist und ihn damit eine Muschel kostet.

„Danke, das war sehr nett von dir“, stelle ich fest nachdem Walter ein Plättchen nachgelegt hat und lege das Inselplättchen mit drei Palmen neben meine Hütte.

„Damit hast du jetzt schon zwölf Punkte“, stellt Bärbel überrascht fest.

„Nur wenn ich es schaffe, die Insel fertig zu bauen, aber das ist fast nicht zu verhindern.“

„Das ist ganz sicher nicht zu verhindern“, erklärt Walter, „wir haben erst zwei von siebzehn Plätzen auf unseren Tafeln besetzt. Das heißt, du hast noch mindestens fünfzehn Runden Zeit um die Insel fertig zu bauen.“

„Das heißt, wenn wir alle unsere Tafel voll haben ist das Spiel zu Ende?“, fragt Maria nach.

Ralph erklärt ihr die Endbedingung noch einmal: „Das Spiel endet, sobald die Runde in der einer alle Felder auf seinem Plan besetzt hat beendet ist. Dann werden von allen Plänen die unvollständigen Inseln entfernt und die Punkte gezählt.“

„Ich weiß, ich weiß. Ein Punkt für jede Palme, zwei Punkte für jede Palme auf einer Insel mit Hütte und für den der die meisten Schiffe auf den Plättchen oder Muscheln vor sich liegen hat die Anzahl in Punkten. Und jetzt spiel bitte weiter“, brummt Bärbel ungeduldig.

„Du hast den einen Minuspunkt pro leerem Feld auf deinem Spielplan vergessen“ grinst Ralph und macht seinen Zug.

Damit ist Bärbel wieder an der Reihe. Doch jetzt hat sie ihr Glück verlassen, es liegt kein brauchbares Plättchen in der Tischmitte aus.

Während sie noch überlegt welches Plättchen sie nehmen soll, schlägt Walter vor: „Du kannst ein Plättchen ins Lager legen. Das heißt, du nimmst eines der Plättchen aus der Tischmitte, legst es neben deinem Plan. Damit bist du zwar einen Zug hinterher, aber du übergibst damit das Problem an deine Nachbarin, in diesem Fall ist das Maria.“

Bärbel setzt Walters Vorschlag in die Tat um und so geht das Spiel weiter.

 

Vierzig Minuten haben Ralph und ich unsere Pläne gefüllt und damit das Spiel beendet.

„Jetzt müssen wir nur noch die Punkte zählen“, meint Ralph, „als erstes werden einmal alle nicht abgeschlossenen Inseln vom Plan genommen und dann die leeren Felder als Minuspunkte gezählt. Dann zählt ihr eure Palmen und die Palmen auf Inseln mit Hütten doppelt. So jetzt bekommt Bärbel noch acht Punkte für ihre acht Muscheln. Und Walter fünf Punkte für seine Schiffe.“

„Ich bin tatsächlich Zweite“, freut sich Bärbel, „obwohl ich zwei leere Felder habe.“

Schulterzuckend meint Ralph: „ Ja, aber du hast auch zwei Blumenkränze. Das sind alleine schon zwanzig Punkte. Und dann noch 18 Punkte für deine Hütten-Palmen. Das war ziemlich gut.“

„Aber gegen drei großen Inseln mit Hütten und Palmen und eine Insel mit Blumenkranz bei Christoph ist das nicht annähernd genug. Gratuliere Christoph.“

 

Maori hat so einfache Regeln dass alle es schnell verstehen. Natürlich ist der Glücksfaktor durch das aufdecken der Plättchen sehr hoch, doch durch die Schiffe und Muscheln mit denen man seine Zugweite und sein Zugriffsrecht beeinflussen kann ist es trotzdem noch beeinflussbar. Außerdem sind Geld und Zugweite der Mitspieler immer Sichtbar, so dass man sich überlegen kann, wie weit man zieht um den nachfolgenden Spielern das Leben schwer zu machen.

 

Im Großen uns Ganzen ist Maori ein wunderschönes, einfaches Familienspiel mit ansprechender Grafik das nicht zu lange dauert und auch als Erholung zwischen komplizierteren Spielen gespielt werden kann.

Ich wünsche Euch viel Spaß dabei.

 

Christoph VAVRU ( g.vavru@aon.at )

 

Spieler: 2 - 5

Alter   : ab 8 Jahren

Dauer : ca. 45 Minuten

 

Autor           : Günter Burkhart

Grafik          : Michael Menzel, Harald Lieske

Vertrieb       : Schmidt Spiele

Preis            : ca. 25,00 Euro

Verlag          : Hans im Glück 2009

                     www.hans-im-glueck.de

 

Genre                   : Sammelspiel

Zielgruppe             : Für Familien

Mechanismen         : Plätchen wählen und setzten

 

Zufall                     : 6

Wissen                  :

Planung                 : 4

Kreativität              :

Kommunikation      : 2

Geschicklichkeit      :

Action                   :

 

Kommentar:

Sehr hübsche Ausstattung

Südseeatmosphäre gut umgesetzt

Einfache Regeln

 

Vergleichbar: Carcassonne und andere Legespiele mit Komplettieren von Arealen.

 

Atmosphäre  : 5

 

Christoph Vavru:

   : „Ein wunderschönes und einfachen Familienspiel für zwischendurch.“