Kampf der Gladiatoren
Das Spiel:
„Kampf der Gladiatoren“
von
Ein Spiel für 2-5 Spieler ab 10 Jahren,
ca. 45 Minuten
WIN Wertung:
WWW S UU A 2-5 (2-5) m
„Ave Cäsar, in morituri de
salutant“. Für die Nicht-Asterix Leser unter euch die Übersetzung: „Die
Totgeweihten grüssen dich.“ Dieser lateinische Ausspruch und so manch anderer
ist aus den Asterixheften wohl bekannt. Wenn die Gladiatoren die Kampfarena
betraten, war dies der Gruß an den Veranstalter, es musste nicht immer der
Die Schachtel zeigt ein stimmungsvolles Kampfszenario in einer römischen
Arena. Das Spielbrett stellt eben diese dar und ist in 17 Felder unterteilt.
Jeder Spieler erhält seine Gladiatorenträger, das sind Kunststoffeinsätze, wo
jeweils 4 Gladiatoren Platz finden. Bei 2 und 3 Spielern bekommt jeder 4 Träger,
ansonsten nur 3. Der Startspieler beginnt mit dem Einzug, indem er einen leeren
Gladiatorenträger auf ein beliebiges Feld in der Arena platziert und einen der
fünf Gladiatoren darauf legt. Die anderen nachfolgenden Spieler verfahren
ebenso und ab der zweiten Runde kann sich jeder Spieler entscheiden, ein
bestehendes Gladiatorenteam zu verstärken oder ein neues in die Arena zu
schicken. Beim Einsetzen der neuen Teams ist zu beachten, dass dies nicht
benachbart zu einem eigenen passieren darf, solange noch andere Möglichkeiten
zur Verfügung stehen. Der Einzug in die Arena endet, wenn alle Träger platziert
und mit 4 Gladiatoren versehen sind. Auf die jetzt noch freien Felder legt man
je ein wildes Tier. Die übrigen Gladiatoren und Tiere werden offen neben dem
Spielplan bereitgelegt.
Die Gladiatoren und die wilden Tiere haben spezielle Fähigkeiten im
Kampf, die auch in dieser Reihenfolge abgehandelt werden. Da gibt es den
Speerwerfer. Dieser ermöglicht es den Spieler im Kampf der Startspieler zu
sein. Wenn kein Spieler eine Mehrheit hat, dann eröffnet der aktive Spieler den
Kampf indem er die Kampfscheibe zwischen die kämpfenden Teams legt. Der
Netzwerfer kommt danach zum Einsatz und der Spieler hat die Möglichkeit, pro
Netzwerfer einen gegnerischen Gladiator außer Gefecht zu setzen. Der blockierte
Gladiator kommt aber nicht aus dem Spiel, sondern nimmt nur an diesem einen
Kampf nicht teil. Die Entscheidung, welcher Gladiator betroffen ist, trifft der
Besitzer des Netzwerfers. Im Gegensatz zum Speerwerfer, wo man eine Mehrheit
braucht, wird hier für jeden Netzwerfer ein Gladiator außer Gefecht gesetzt.
Der Schwertträger kommt nun an die Reihe. Jeder Spieler darf sich für den
Gladiatorenträger einen Würfel nehmen und einen zusätzlichen für jeden
Schwertträger, so dieser nicht zuvor außer Gefecht gesetzt wurde. Mit dieser
Anzahl an Würfeln würfelt er einmal und so verfährt auch sein Kontrahent. Wenn
einer der Spieler über eine Mehrheit an Zweizackträgern verfügt, dann hat er
jetzt die Möglichkeit ein zweites Mal zu würfeln. Dieses Ergebnis muss er dann
allerdings akzeptieren. Nachdem gewürfelt wurde, kommen noch die Schildträger
zum Einsatz, die jeweils einen einfachen Treffer abwehren. Gegen einen
Volltreffer ist auch in Schildträger machtlos. Diese Fähigkeiten sind auch in
den verschiedensten Ausführungen auf die Tiere verteilt. Da gibt es je 4 Löwen,
Stiere und Bären wobei die stärksten sicherlich der Stier mit den 3 Schwertern
und 2 Schilden und der Bär mit 1 Speerwerfer 3 Schwertern und einen Schild
sind. Allerdings sind diese auch schnell zu eliminieren da man sie nur einmal
oder zweimal treffen muss und das gleicht die Stärke wieder aus.
Der Spieler der an der Reihe ist, muss eines seiner Teams wählen und
fordert ein gegnerisches Team oder ein wildes Tier heraus, indem er die
Kampfscheibe zwischen die Kontrahenten legt. Sollte das Team keine Nachbarn
haben oder es besitzt nur noch 3 oder weniger Gladiatoren, dann darf der
Spieler vor der Kampfansage noch beliebig weit ziehen, darf dabei aber
niemanden überspringen. Die Würfel haben 3 leere Seiten, 2 Seiten mit je einem
gelben Stern, das sind die einfachen Treffer - dagegen kann man den
Schildträger einsetzen - und 1 Seite mit zwei roten Sternen, das sind die
Volltreffer. Nachdem eventuell, auf Grund eines Zweizackträgers, ein zweites
Mal gewürfelt wurde und der Schildträger einfache Treffer abgewehrt hat, werden
die restlichen Treffer ausgewertet. Für jeden einfachen Treffer wird ein gelber
Holzstern in das Feld des Gegners gelegt und bleibt solange dort liegen bis ein
zweiter hinzu kommt. Wenn 2 oder mehr Sterne dort liegen muss der betroffene
Spieler pro 2 Sterne einen Gladiator aus diesen Team auswählen und seinem
Gegner übergeben der ihn vor sich ablegt, dies kann auch ein zuvor außer
Gefecht gesetzter sein. Natürlich muss der Spieler bei einem Volltreffer, zwei
roten Sternen, sofort einen Gladiator abgeben. Danach ist der andere Spieler
mit seinen Gegenschlag an der Reihe und wickelt seinen Zug gleich wie zuvor ab.
Sollte der Fall eintreten, dass ein Team mit einem Zug aufgerieben wird,
hat man auch keine Möglichkeit eines Gegenschlags. Wenn die Gladiatoren auf
Tiere treffen, läuft der Kampf gleich ab wie gegen andere Gegner, allerdings
mit 4 Ausnahmen. Die Tiere haben keine Netzsymbole, man kann aber auch gegen
sie keine einsetzen, jedes Tier erhält nur so viele Würfel wie Schwerter
vermerkt sind, es bekommt also keinen zusätzlichen und jeder Volltreffer zählt
wie 2 einfache, da es Tiere gibt, die bis zu viermal getroffen werden müssen.
Aber auch hier gilt, gegen einen Volltreffer hilft kein Schild. Die besiegten
Tiere werden ebenso offen vor dem erfolgreichen Spieler abgelegt, die durch
Tiere eliminierten Gladiatoren kommen aus dem Spiel. Verliert ein Spieler
seinen letzten Gladiator, so darf er sich ein beliebiges Tier in der Arena
wählen und fordert mit diesem zum Kampf. Er hat dabei die Möglichkeit, auch ein
Tier herauszufordern, allerdings darf der Spieler nur besiegte Gladiatoren vor
sich ablegen. Dieser Zug macht aber nur dann Sinn, wenn man bereits verwundete
Tiere aus dem Spiel bringen möchte. Man kann in dieser Situation auch eines der
neben den Spielplan offen ausliegenden Tiere verwenden und setzt es auf ein
beliebiges freies Feld. Das Spiel endet sofort wenn nur noch ein Spieler
Gladiatoren in der Arena hat oder alle zwöf Tiere besiegt sind. Der Sieger legt
nun seine verbliebenen Kämpfer vor sich ab und zählt pro Gladiator 1 Punkt und
pro Tier 2 Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Reiner Knizia hat wiederum gezeigt, dass er einer der vielfältigsten
Autoren ist die es in der Spieleszene gibt. Ich kenne viele Spiele von ihm,
hätte aber niemals mit so einem gerechnet. Es wird viele geben die meinen,
Kampf der Gladiatoren ist eine Würfelorgie. Diejenigen die Spiele bevorzugen,
die keine Würfel verwenden, weil der Glücksfaktor zu hoch ist oder man einfach
immer schlecht würfelt - ich bin einer von denen - denen gebe ich Recht, aber
auch zu bedenken, ein Klassiker unter den Brettspielen ist ebenfalls eine
Würfelorgie, nämlich „Mensch ärgere dich nicht“ und beinahe jeder besitzt es
und spielt es auch.
Ich möchte keine Vergleiche ziehen zwischen den beiden Spielen, sie sind
grundverschieden und „Mensch ärgere dich nicht“ ist ein unumstrittener
Klassiker und diese Lorbeeren müssen sich andere Spiele erst verdienen. Am
besten vergleichbar ist „Kampf der Gladiatoren“ mit „Risiko“ und auch in diesen
Spielerkreisen wird es seine Anhänger und Freunde finden. Was ich sehr positiv
bemerken muss, dass Thema wirkt nicht aufgesetzt. Irgendwie verbreitet das
Spiel die Stimmung einer Arena. Auf die Aufstellung und Zusammenstellung der Themas
ist gut zu achten. Man sollte nicht den Fehler begehen, sofort alle Teams in
die Arena zu schicken und dann erst die Träger aufzufüllen. Es ist von Vorteil
seine unmittelbaren Nachbarn genau zu studieren und seine Teams darauf
abzustimmen. Da man nur 4 Plätze pro Träger hat ist die Entscheidung welche
Gladiatoren man nimmt natürlich schwer. Ein kleiner Tipp am Rande, diejenigen
bei unseren Spielen die 4 Schwerträger genommen haben waren als erste aus dem
Spiel. Auch der Speerwerfer und damit der Startspieler ist nicht unwesentlich.
Interessanterweise haben die Teams mit Speerwerfern am längsten überlebt. Die
gute Mischung, auf die wird es wohl ankommen und die sollte wiederum gut auf
die unmittelbaren Gegner abgestimmt sein. Die Ausgewogenheit des Spieles war
bei unseren Testspielen offensichtlich, da immer alle Spieler bis zum Ende
vertreten waren. Für diejenigen unter uns, ich bin so ein Fall, empfehle ich,
in den Regeln auch die Beispiele zu lesen. Ich bin wieder einmal in der ersten
Partie über so einen Passus gestolpert. Wenn ein Team oder Tier besiegt ist,
dann zieht der Sieger in das Feld des besiegten. Das ist vor allem zu Beginn
des Spieles sehr wichtig.
Ich bin wie gesagt keiner der gerne würfelt und dieses Spiel wird
sicherlich keines meiner Lieblinge, aber es hat auf mich genug Anziehung
ausgeübt, dass ich es sicher wieder spielen würde. Die Länge ist mit 30 bis 40
Minuten gut geeignet um einen Spieleabend zu beginnen oder mit diesem Spiel zu beenden.
Ich möchte so schließen wie ich begonnen habe, mit einem lateinischen Zitat aus
Asterix, das hier sehr gut passt. „Alea iacta est.“-„Der Würfel ist gefallen.“