1835

 

1835 ist das deutsche Pendant zu 1830. Ich möchte hier auch nur die Unterschiede zu 1830 auflisten. Für eine genaue Regelerklänung wäre zuwenig Platz. Siehe aber bei Besprechung von 1830 (WIN 100).

 

1. Spielfeld

Das Spielbrett zeigt eine Deutschlandkarte in den heutigen Grenzen. Es gibt mehr Felder, die zu verbauen sind und demzufolge auch mehr Gleisplättchen. Kleine wie große Bahnhöfe sind vorhanden. Große Bahnhöfe unterteilen sich in Städte und Großstädte (die mehr Gewinn bringen), Doppelstädte (z.B. Mainz- Wiesbaden, die mit speziellen Gleisplättchen verbaut werden) sowie die Städte Hamburg und Berlin, die wieder mit eigenen Gleisplättchen verbaut werden.

 

2. Aktiengesellschaften

Es gibt (wie bei 1830) acht Betriebsgesellschaften. Allerdings sind nicht alle sofort käuflich. Im Zuge des Erwerbens der Privatgesellschaften (siehe weiter unten) sind auch schon 50% der Bayrischen und die 20%-Direktorsaktie der Sächsischen Eisenbahn an den Mann gebracht. Nun stehen Bayrische und Sächsische Aktien alternativ zum Verkauf frei.

Erst wenn alle Aktien dieser beiden Gesellschaften verkauft sind, kommen drei neue AG's auf den Plan: die Badische, die Württembergische und die Hessische Eisenbahn. Allerdings müssen immer erst 50% einer Gesellschaft verkauft sein, bevor man Aktien der nächsten AG erwerben kann. Zu beachten ist, daß bei diesen drei Gesellschaften die letzte Aktie wieder ein 20%-Anteil ist. Zusätzlich werden neben diesen drei Gesellschaften auch 40% der preussischen Eisenbahn angeboten (die restlichen 60% sind Austauschaktien, die gegen Privatgesellschaften eingetauscht werden können - siehe unten).

Wenn alle angebotenen Aktien verkauft sind, stehen die beiden restlichen AG's zum Verkauf frei: die Mecklenburg-Schwerin und die Oldenburgische Eisenbahn. Hier sind die ersten drei Aktien 20%-Anteile. Und auch hier kann man erst von der Oldenburgischen kaufen, wenn 50% der Mecklenburger verkauft

worden sind. Der Aktienkurs einer jeden AG ist vorherbestimmt und kann nicht vom Direktor festgesetzt werden.

Gesellschaften gehen in Betrieb, wenn 50% ihrer Aktien verkauft sind.

 

3. Privatbahnen

Es gibt wie bei 1830 sechs Privatbahnen, die pro Betriebsrunde ein gewisses Einkommen liefern und gewisse Felder zusätzlich verbauen können. Zu drei dieser Privatgesellschaften erwirbt man gleich eine 10%-Aktie der Bayrischen Eisenbahnen mit, bei einer vierten Privatgesellschaft liegt die Direktorsaktie der Schlesischen Eisenbahn dabei. Die beiden restlichen Privatgesellschaften können in einer späteren Phase das Spieles in je 10% der Preussischen Eisenbahn umgewandelt werden.

Neben diesen sechs Privatgesellschaften werden auch sechs vorpreussischen Privatbahnen angeboten. Diese agieren wie große Aktiengesellschaften: Sie bauen Gleisteilchen und fahren mit Zügen ihren Gewinn ein. Die Ausschüttung erfolgt immer nach folgendem Schlüssel: 50% ins Betriebskapital, 50% ins Privatvermögen des Besitzers.

Diese vorpreussischen Privatbahnen können in einer späteren Phase des Spieles in die Preussische Eisenbahn umgewandelt werden. Zwei dieser sechs Bahnen werden in eine 10%-Aktie umge-

wandelt, die restlichen vier in 5%-Anteile. Diese 12 Privatgesellschaften werden zusammen mit der Direktorsaktie der bayrischen Eisenbahnen nach einem bestimmten Plan aufgelegt und können in der ersten Aktienrunde gekauft werden.

Erst wenn alle 13 Papiere verkauft sind, können andere Aktien nach oben erwähnter Reihenfolge erworben werden.

Privatbahnen sind unverkäuflich.

 

4. Züge

Wie bei 1830 gibt es 2er, 3er, 4er, 5er und 6er-Züge, die entsprechend viele Bahnhöfe anfahren können. Dazwischen eingeschoben sind aber 2+2er, 3+3er, 4+4er, 5+5er und 6+6er-Züge. Ein 2+2-Zug kann zwei große und zwei kleine Bahnhöfe anfahren. Das hat nicht nur den Vorteil von zusätzlichen Einnahmen, sondern hilftt auch, Strecken mit kleinen Bahnhöfen zu überwinden, um gewinnträchtige große Bahnhöfe anfahren zu

können.

 

5. Aktienlimit

Auch bei 1835 ist je nach Spieleranzahl ein gewisses Aktienlimit festgesetzt. Allerdings erhöht sich dieses Limit um eine Aktie, wenn der betreffende Spieler mindestens 80% einer Gesellschaft besitzt.

Nennt ein Spieler mehr als 50% einer AG sein eigen, kann er "verstaatlichen", d.h. er kann einen Mitspieler zwingen, ihm eine Aktie dieser Gesellschaft zu verkaufen, allerdings zum eineinhalbfachen Wert des momentanen Kurses.

Ansonsten funktioniert das Spiel wie 1830. Aktien- und Betriebsrunden wechseln einander ab. Mit dem Kaufen eines Zuges einer neuen Generation beginnen neue Phasen: Gründe und später braune Gleisplättchen sind erhältlich, Alte Züge werden verschrottet, Privatgesellschaften werden geschlossen bzw. in die Preussische Eisenbahn umgewandelt. Eine Betriebsrunde gliedert sich wieder in Gleisplättchen legen, eventuell Token setzen, Züge fahren lassen und evtl. neue Züge kaufen. Das Setzen von Tokens kostet allerdings keinen Fixpreis, sondern die Entfernung vom Heimatbahnhof mal 20 Mark, d.h. je weiter weg vom Heimatbahnhof ein neuer Bahnhof errichtet wird, desto teurer wird es.

 

1835 bietet mit seinen vielen Privatbahneneinen großen Reiz. Insbesondere durch die vorpreussischen Gesellschaften kann man große Gewinne einfahren. Daß die AG's nicht alle gleichzeitig zum Verkauf stehen, sondern nach der Reihe angeboten werden, birgt den Nachteil, daß das Spiel immer nach derselben Linie abläft..

WlN-Wertung:

*** 1835 S 111 K A (3-7) h