Rezension

 

Japanische Gartenkunst

 

Miyabi

 

Ahorn, Fisch, Stein oder Pagode?

 

Japanische Gärten sind oft wahre Kunstwerke und sind bis ins kleinste Detail geplant. Nach diesem Vorbild sollen wir unseren eigenen Garten gestalten, der uns auf einem 6x6 Raster sechs Reihen mit Gartenelementen vorgibt. Ahorn, Pagode, Fisch, Azalee, Buchsbaum und Stein. Insgesamt 96 Gartenteilen in verschiedenen Formen, zusammengesetzt aus ein bis drei Quadraten stehen zum Erschaffen der Gärten zur Verfügung.

 

Klingt einfach, ist es aber nicht ganz, denn dem Gedanken der durchgeplanten japanischen Gärten folgend müssen wir in 6, 5 oder 4 Bauphasen bei 2, 3 oder 4 Spielern sehr detaillierte Legeregeln befolgen.

 

Für jede dieser Bauphasen ist je nach Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl und Art von Gartenteilen vorgesehen, diese werden offen ausgelegt.

Dann hat jeder Spieler reihum einen Zug. Man nimmt ein beliebiges Gartenteil aus der Auslage und legt es nach genauen Regeln an, Objekte in die für sie vorgesehene Reihe und nur in unmarkierte Spalten. Konnte man legen, markiert man die genutzte Spalte mit einer Laterne und punktet Anzahl der Objekte am neuen Teil multipliziert mit der Ebene, in der das Teil gelegt wurde. In höhere Ebene gelegte Teile müssen vollständig auf Teilen der darunterliegenden Ebene aufliegen. Wer als erster eine Objektart in die fünfte Ebene legt, erhält ein Bonusplättchen, die damit verdienten Punkte werden sofort auf der Wertungsleiste markiert. Nach der letzten Bauphase werden Objektmehrheiten gewertet: Der Spieler mit den meisten Objekten in einer Zeile bekommt die höhere dort angegebene Punkteanzahl, der Spieler mit den zweitmeisten Objekten die kleinere Zahl.

 

In Varianten kann man noch seine größte zusammenhängende Objektgruppe werten oder die größte Wiese - nein, es steht kein Meeple darauf - oder man nimmt die 16 Zen-Teile dazu, oder ein Frosch wird bewegt und punktet für Erreichen höherer Ebenen oder man wertet am Ende Zeilen oder Spalten mit genau sieben Objekten darin.

 

So weit so einfach und gleichzeitig doch anspruchsvoll, denn das Befolgen der Bauregeln kann sich als kniffliger herausstellen als man glaubt, da man ja von vornherein nur eine begrenzte Auswahl an Teilen zur Verfügung hat und dabei natürlich nicht immer passendes verfügbar ist. Sehr genaues Abwägen zwischen eventuell einen kleineren Teil für weniger Punkte nehmen und damit eine Lücke schließen, die dann mehr Möglichkeiten für die nächste Ebene bietet, oder mit einem größeren Teil eine Lücke offenlassen, ist ein wichtiges Element im Spiel!

 

Dagmar de Cassan

 

Spieler: 2-4

Alter: 8+

Dauer: 45+

Autor: Michael Kiesling

Gestaltung: René Amthor

Preis: ca. 26 Euro

Verlag: Haba 2020

Web: www.haba.de

Genre: Teile legen, Punkte sammeln

Zielgruppe: Für Familien

Version: multi

Regeln: de en

Text im Spiel: nein

 

Kommentar:

Schönes Material

Gute Regel mit wenigen Mechanismen

Abwechslung durch Varianten

Ausgezeichnetes Familienspiel

 

Vergleichbar:

Sanssouci, Takenoko und andere Legespiele mit Gartenthema

 

Andere Ausgaben:

Derzeit keine

 

Meine Einschätzung: 6

 

Dagmar de Cassan:

Ein schönes Spiel, Thema, Mechanismen und Optik passen wunderbar zusammen, der Anspruch passt genau zu einem Familienspiel.

 

Zufall (rosa): 2

Taktik (türkis): 2

Strategie (blau): 0

Kreativität (dunkelblau): 0

Wissen (gelb): 0

Gedächtnis (orange): 0

Kommunikation (rot): 0

Interaktion (braun): 2

Geschicklichkeit (grün): 0

Action (dunkelgrün): 0