KLONDIKE

 

Klondike

2-4 Spieler ab 8 Jahren

Stefanie Rohner und Christian Wolf

Haba, 1993, Grüne Serie

 

Macht man die bekannt quadratische Schachtel auf, ist die Verblüffung erst mal groß - es blinkt einem eine schön polierte Blechschüssel entgegen, darunter Näpfe und gekerbte Leisten aus Holz und ein Lederbeutel, voll mit Kugeln, und einige Karten.

 

Etwas seltsame Ausrüstung für ein Spiel, aber bald beginnt man zu verstehen - Goldwaschen ist schließlich das Thema des Spiels und genau das soll man auch tun.

 

Jeder erhält einen Satz Bietkarten 0,1,2 und 4 Claimkarten. Die Leisten werden zu einem Sechseck ausgelegt, die großen und kleinen Näpfe an die Spieler verteilt und das Grundkapital an vier Goldnuggets sprich gelben Kugeln ausbezahlt. Und schon kann's losgehen:

 

Der erste zieht verdeckt 3 Kugeln aus dem mit schwarzen (=Kiesel) und gelben (= Gold) gefüllten Beutel. Zieht er dreimal Gold, muß er eins dem linken Nachbarn schenken, behält zwei und freut sich. Zieht er dreimal Steine, legt er sie in den Claim (= Leistensechseck) und freut sich nicht. Zieht er aber eine Mischung aus Gold und Stein, geht's an Goldwaschen für ihn und ans Wetten für die anderen.

 

Jeder der anderen Spieler muß verdeckt durch Auswahl der entsprechenden Karte wetten, ob dem Goldgräber nach dem Waschen zwei, ein oder kein Gold in der Schüssel verbleiben. Seinen Einsatz auf diese Wette legt er aus seiner großen Kapital-Schüssel in die kleine Wettschüssel. Und jetzt kommt endlich der Blechnapf dran. Der Goldgräber legt seine Kugeln hinein und versucht durch Drehen, Wackeln, Springen oder sonstiges Bewegen der Schüssel die schwarzen Kugeln über den Rand der Schüssel in den Claim zu drängen, damit nur das Gold überbleibt. Und wenn er meint, so besser zu fahren, kann er auch einfach alles in den Claim kippen, denn egal wie es ausgeht, er kassiert die falschen Wetteinsätze und muß die richtigen ausbezahlen.

 

Sollten die anderen mehr eingesetzt haben als er nach Ende des Waschens ausbezahlen kann, kassiert er sämtliche Wetteinsätze, denn vorsätzliches Herbeiführen eines Bankrotts ist nicht erlaubt. Hat ein Spieler kein Gold mehr, erhält er sofort vom reichsten Spieler 4 Goldnuggets, muß diesem dafür aber eine seiner drei Claimkarten überlassen.

 

Sind nur mehr 1 oder 2 Kugeln im Beutel, ist das Spiel zu Ende, wer die höchste Gesamtsumme an Gold+Claimkarten (jede Karte wird als vier Gold gewertet) hat, kann in Klondike eine Runde ausgeben.

 

Eine höchst eigenwillige und gelungene Mischung aus Geschicklichkeitsspiel und Bluffspiel, das sich durch Idee, Material und Ausstattung deutlich von anderen Spielen abhebt. Wir hatten viel Spaß damit, das Goldwaschen ist nach einigen Versuchen tatsächlich machbar und durch das gegenseitige Bluffen mit Wetten und möglichem Kugelauskippen kommt auch die intellektuelle Seite nicht zu kurz.

 

WIN-Wertung:

*** KLONDIKE AAA GGG III UUU