DONNERWETTER
DONNERWETTER
von Peter
für 2-4
Spieler
ab 10
Jahren
Das Wetter,
Thema Nr. 1, zumindest was Gespräche betrifft, hat bereits in der Vergangenheit
so manchen Spieleautor angeregt.
Der
Spielplan zeigt zwei 4 x 4 Felder große Wettergebiete, die jeweils von 10
Häusern umrandet sind. Jedes dieser Gebäude besteht aus 3 Etagen und jedes ist
genau einer Reihe, Spalte bzw. Diagonalen zugeordnet. Über den beiden
Wettergebieten befindet sich die Wolkenbank und ganz am Rande des Spielplanes
ist das Glas der Wetterfrösche mit der Leiter zu sehen. Die 36 quadratischen
Wetterplättchen zeigen 1, 2 oder 3 schwarze (Unwetter) bzw. weiße (Schönwetter)
Wolken.
Außerdem befinden sich noch 4 große Holzfrösche, 16 runde Barometersteine,
sowie ein Wetterhahn (als Rundenanzeiger) in der Schachtel. Soviel zum
Spielmaterial: es ist, wie bei
Kommen wir
zum Spielverlauf: Das Ziel für die Spieler liegt wie bereits weiter oben
gesagt, im Erreichen der obersten Leitersprosse (oder eben der besten
Platzierung bei Spielende). Um nun mit der Wettervorhersage beginnen zu können,
werden zuerst die 36 Wetterplättchen gemischt und 32 davon werden auf die 2 x
16 Felder der Wettergebiete gelegt (natürlich verdeckt - noch weiß niemand wie
das Wetter werden wird). Von den 4 übrigen Plättchen erhält jeder Spieler eines
- bei 2 und 3 Spielern werden die jetzt noch übrigen Wetterplättchen auf die
Wolkenbank gelegt.
Jeder
Spieler bekommt einen Wetterfrosch und 4 gleichfarbige Barometersteine - der
Frosch wird auf das Startfeld der Punktestrecke (Gewinde des Glases) gestellt,
die Barometersteine hebt man für spätere Wettervorhersagen auf. Der
Startspieler erhält noch zusätzlich den Wetterhahn und gibt diesen immer an den
nächsten Spieler weiter. Jetzt geht's aber los!
Das Spiel
ist aufgebaut und keiner weiß wie's über bzw. unter (!) den Wolken so aussieht,
das stellt sich (ein gutes Gedächtnis vorausgesetzt) erst während dem Spiel
heraus. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er zuerst (man muss nicht!) eine
oder auch mehrere Wettervorhersagen treffen. Dazu legt man einen Barometerstein
auf eine der 3 Etagen eines Gebäudes - d.h. man trifft für diese Reihe, Spalte
oder Diagonale eine Wettervorhersage. Je nachdem in welchem Stockwerk man legt,
entscheidet man sich für schönes (Oben), gemäßigtes (Mitte) bzw. schlechtes
(Unten) Wetter. Dabei können in jeder Etage maximal 2 Barometersteine liegen,
von denen der untere (zuerst gesetzte) bei einer Wertung auch mehr Punkte
bringt.
Nach der
Wettervorhersage kann das Wetter auch noch geändert werden. Dazu entfernt man
ein beliebiges aufgedecktes Wetterplättchen und ersetzt dieses durch das
eigene, oder eines von der Wolkenbank (das Plättchen wird in jedem Fall
verdeckt abgelegt). Das weggenommene Wetterplättchen wird verdeckt auf der
Wolkenbank abgelegt. Danach muss (!) der Spieler zur Wetterbildung beitragen
indem er ein beliebiges Wetterplättchen aufdeckt. Hat der Spieler zuvor das
Wetter geändert, muss er sogar 2 Plättchen aufdecken (nach jedem Spieler liegt
somit 1 zusätzliches Plättchen offen auf dem Spielplan). Wird durch eine
Wetteränderung das letzte noch verdeckte Wetterplättchen einer Reihe, Spalte
oder Diagonale aufgedeckt, findet sofort eine Wertung statt.
Zuerst wird
das herrschende Wetter bestimmt: Die Wolken der Reihe werden addiert (dabei
heben sich schwarze und weiße Wolken auf). Bei 2-12 weißen Wolken als Summe
herrscht Schönwetter bei 1 weißen oder 1 schwarzen Wolke gemäßigtes und bei
2-12 schwarzen Wolken Schlechtwetter.
Anschließend
bekommen die Spieler Punkte: Der Spieler mit der ersten (unterer Stein)
richtigen Vorhersage bekommt 4 Punkte, für die zweite richtige gibt es immerhin
noch 2 Punkte. Für jede falsche Prognose erhält der Spieler 1 Minuspunkt. Nach
den Punkten werden die Frösche auf der Leiter entsprechend weiterbewegt, die
Spieler bekommen ihre Barometersteine zurück, usw...
Nach der
Wertung im Spiel kommen wir jetzt zu meiner völlig subjektiven Bewertung: Das
Spiel selbst, vom Ablauf und Spielspaß her gefällt mir recht gut. Die
Anforderung (die Wetterplättchen wechseln ständig die Plätze - ä...dauernd
diese Wetteränderungen...") an das Gedächtnis der Spieler ist recht hoch
und die Spieldauer ist mit knapp einer Stunde auch nicht zu lange. Besonders
Memory-Freunden sei DONNERWETTER also wärmstens ans Herz gelegt. Die Spielregel
ist alles in allem recht ordentlich, wenn nicht der Aufbau ein wenig unstrukturiert
wäre (was aber hauptsächlich an der optischen Aufbereitung liegt). Trotzdem
gibt es noch 2 Punkte die ich anmerken möchte:
Das Setzen
der Barometersteine sollte nicht nur, wie in der Regel angegeben, der Reihe
nach (beginnend mit dem Startspieler) erfolgen. Die Spieler sollten auch nur
jeweils 1 Stein setzen dürfen - gegebenenfalls werden also mehrere Setzrunden
gespielt (sonst geht der letzte Spieler meist völlig leer aus).
2. Man
sollte die Regel einführen, dass soeben gelegte Wetterplättchen nicht sofort
wieder umgedreht werden dürfen. Spieler mit sehr gutem Gedächtnis hätten sonst
einen zu großen Vorteil, da sie eine Wertung zu stark beeinflussen könnten.
Zum
Material gibt's aber leider einiges anzumerken: Nicht das die einzelnen Komponenten
nicht in Ordnung wären, jedes Teil für sich genommen ist ausgezeichnet (was
Qualität angeht). Aber die Funktionalität bleibt leider auf der Strecke. Der
Wetterhahn, als Rundenanzeiger gedacht, fällt ständig um, wird danach nur noch
liegend und schließlich gar nicht mehr weitergereicht (wer als nächster
drankommt, haben wir uns auch so gemerkt - es handelt sich ja hier um ein
Merkspiel, oder?). Die Holzfrösche sind zwar groß, aber da nicht stapelbar
(außer für Zirkusartisten) passt nur jeweils ein Frosch auf eine Sprosse - es
kann aber passieren dass alle 4 auf einem Feld stehen sollen! Abgesehen davon
wird in der Spielregel empfohlen die Frösche zwischen (!) die Sprossen zu
stellen - eine mehr als unglückliche Lösung.
Da fällt
die Tatsache, dass die einzelnen Stockwerke der Häuser nicht gut voneinander zu
unterscheiden sind, fast nicht mehr ins Gewicht. Streckenweise hat man den
Eindruck der Regelschreiber hat versucht die Lücken zu stopfen, die der
Grafiker und der Einkäufer des Spielmaterials gerissen haben, was soll's...
Alles in allem, es tut mir leid HABA, aber das war wohl nichts. Vom Spiel her
gut, vom Material auch, aber redaktionell daneben (aber voll!). Die
abschließende Bemerkung muss also lauten: Spiel gut, Material auch,
Zusammenspiel von beidem schlecht - trotzdem kaufen (vor allem Memory-Freunde)!
WlN-Wertung:
*
DONNERWETTER S WW II MM UU A(AA) 2-4