Akaba
Mit AKABA beschert uns
Das Spiel kommt wie bei der
Firma HABA gewohnt, in einer gelben Schachtel. In dieser Schachtel befinden
sich 4 Spielfiguren – genannt Teppichflieger – 1 Blasebalg, 26 Basarwände aus
Holz, 20 Familienkarten aufgeteilt in 4 Farben, 30 Geschenkkärtchen, 2
Farbwürfel, 10 runde Wunderlampen, 1 großer Spielplan und natürlich eine
Spielanleitung.
Gleich ein Wort zur
Spielanleitung, die weist zwar nur wenige Bilder auf, ist aber trotzdem sehr
übersichtlich gestaltet und sollte den Einstieg ins Spiel schnell und leicht
ermöglichen.
Das Herzstück des Spiels
ist der Blasebalg. In der Anleitung steht als Erklärung für den Blasebalg
folgender Text: „Ein Blasebalg ist ein Gerät mit dessen Hilfe ein kräftiger
Luftstrom erzeugt werden kann.“ Mit dem Blasebalg bewegt man im Spiel die
Teppichflieger. Man hält den Blasebalg so dass die Spitze auf den
Teppichflieger zeigt und man damit diesen in die gewünschte Richtung pusten
(blasen) kann. Durch stärkeres oder schwächeres Zusammendrücken des Blasebalgs
entsteht der Luftstrom, der bei korrekter Anwendung den Teppichflieger bewegt.
Das Steuern des
Teppichfliegers ist gar nicht so einfach – lustiger Weise lernen es die Kinder
viel schneller und können es im Endeffekt auch wesentlich besser als
Erwachsene. Lediglich Kinder unter 5 Jahren haben noch Probleme mit der
Kontrolle des Luftstroms und daher ist die Altersangabe auf der Spielschachtel
korrekt.
Wenn man das Spiel trotzdem
mit kleineren Kindern spielen will, so werden diese zwar kaum der Regel
entsprechend ihren Teppichflieger bewegen können, das tut aber dem Spielspass
keinen Abbruch, da es kleineren Kindern sowieso mehr darum geht, den
Teppichflieger überhaupt zu bewegen. Größere Kinder ab 6 Jahren versuchen
wirklich einen gezielten Luftstrom zu erzeugen, um so ihren Teppichflieger auf
die entsprechenden Bereiche des Spielplans zu befördern.
Nachdem man den Spielplan
in die Tischmitte gelegt hat, muss man die Basarwände in die dafür vorgesehenen
Positionen am Spielplan einsetzen. Dadurch entstehen 6 kleinere und 2 größere
Basare. In der Mitte des Spielplans befindet sich ein großes Loch, dieses
stellt einen Brunnen dar. In 2 Ecken des Spielplans befinden sich Startfelder.
Jedes Kind sucht sich einen
Teppichflieger aus und nimmt die dazugehörigen 5 Familienkarten ans sich. Jedes
Kind mischt seine 5 Familienkarten und legt sie als verdeckten Stapel vor sich
ab. Anschließend deckt jedes Kind 2 dieser Familienkarten auf und legt sie
neben den verdeckten Stapel.
Wenn weniger als 4 Kinder
spielen, werden die übrig gebliebenen Teppichflieger samt den dazugehörigen
Familienkarten aus dem Spiel genommen, sie werden nicht benötigt.
Die 30 Geschenkkärtchen
werden nach den Farben der Rückseiten sortiert und neben dem Spielplan als
Stapeln bereitgelegt. Die Geschenkkärtchen mit den braunen Rückseiten werden
verdeckt (Rückseite nach oben) auf dem Spielplan in die dafür vorgesehenen
Ausnehmungen in den Basarständen gelegt.
Es wird reihum gespielt.
Bevor das erste Kind versuchen kann, seinen Teppichflieger in einen Basar zu
bewegen, stellt es diesen auf eines der beiden Startfelder und nimmt den
Blasebalg in die Hand. Die beiden Farbwürfel erhält das Kind, das links von
jenem Kind sitzt das den Blasebalg in der Hand hält. Dieses Kind ist der Saati
– das ist ein arabisches Wort und bedeutet soviel wie „Meister der Zeit“ oder
„Uhrmacher“.
Dieses Kind wird nun zu
würfeln beginnen. Sobald dieses Kind zu würfeln beginnt, darf das andere Kind
beginnen, seinen Teppichflieger mit dem Blasebalg in Richtung eines Basars zu
bewegen. Der Saati würfelt entweder solange bis die beiden Farbwürfel die
gleiche Farbe zeigen, dann ruft es laut: „Koff“ – dies ist das arabische Wort
für Stopp - oder es gelingt dem anderen Kind seinen Teppichflieger in einen
Basar zu bewegen. In diesem Fall ruft das Kind, welches den Blasebalg in der
Hand hat, ebenfalls laut: „Koff“. In beiden Fällen ist der Zug für das Kind mit
dem Blasebalg in der Hand zu Ende.
Wenn es dem Kind gelungen
ist, seinen Teppichflieger in einen Basar zu steuern, so deckt es in kleinen
Basarständen das verdeckt dort liegende Geschenkkärtchen auf. In großen
Basarständen darf es sich eines der beiden Geschenkkärtchen aussuchen und
dieses aufdecken. Das aufgedeckte Geschenkkärtchen wird mit den beiden offen
vor dem Kind liegenden Familienkarten verglichen. Wenn das Geschenkkärtchen ein
Symbol zeigt, das auf einer der beiden Familienkarten abgebildet ist, so darf
das Kind dieses Geschenkkärtchen auf seinen Teppichflieger stecken. Zeigt das
Geschenkkärtchen aber ein Symbol, das nicht auf einer der beiden Familienkarten
abgebildet ist, so dürfen es sich alle Kinder ansehen, anschließend wird das
Geschenkkärtchen wieder verdeckt zurückgelegt.
Der Teppichflieger bleibt
in beiden Fällen, also sowohl wenn der Saati den Zug beendet oder das Kind
einen Basarstand erreicht hat, an der Position stehen, an die es zuletzt
geblasen wurde.
Es gewinnt das Kind,
welchem es als Erstem gelingt, alle 5 Geschenkkärtchen zu sammeln, die auf
seinen Familienkarten abgebildet sind.
Ein witziger Effekt im
Spiel ist, das mit Fortdauer die Teppichflieger immer mehr beladen werden und
daher weniger weit geblasen werden können, der Vorteil bei stärkerer Beladung
besteht jedoch darin, dass die Teppichflieger dadurch stabiler werden und es
dadurch seltener dazu kommt, dass sie umstürzen.
Wenn ein Teppichflieger
umstürzt, im Brunnen landet oder vom Spielplan geblasen wird, so muss das Kind
seinen Zug sofort beenden. Der Saati darf den Teppichflieger an eine beliebige
Stelle auf den Spielplan setzen, nicht jedoch in den Brunnen oder in einen
Basarstand.
Wenn ein Kind während
seines Zuges einen fremden Teppichflieger umwirft, in den Brunnen oder vom
Spielplan bläst, endet ebenfall sofort sein Zug. Der Besitzer des
Teppichfliegers darf diesen auf eine beliebige Position auf dem Spielplan
abstellen, nicht jedoch in den Brunnen und auf gar keinen Fall in einen
Basarstand.
Wenn es einem Kind während
seines Zuges passiert, dass es einen fremden Teppichflieger in einen Basarstand
bläst, endet ebenfalls sofort der Zug. Der Besitzer dieses Teppichfliegers darf
sich das Geschenkkärtchen ansehen und behalten, wenn es mit dem Symbolen auf
einer seiner aufgedeckten Familienkarten übereinstimmt.
Während des Spiels sind die
Kinder oft sehr hektisch und herrscht eine wunderbare Stimmung. Die Kinder sind
vom Zauber des Spiels total gefangen und freuen sich über jede gelungene Aktion
maßlos. Vor allem fiebern die Kinder ständig dem Moment entgegen, an dem sie
wieder den Blasebalg einsetzen dürfen.
Neben der glänzenden
Spielidee besticht das Spiel wie so oft bei HABA mit einer wirklich
kindergerechten Ausstattung. Die grafische Umsetzung kann nur als gelungen
bezeichnet werden und sorgt dafür dass neben dem Spielspaß auch das Flair des
Spieles einen ins alte Arabien versetzt.
Die 10 Wunderlampen werden
nur in der Variante Wunderlampe benötigt. Diese Variante sorgt für einen
zusätzlichen Spieleffekt und erhöht den Reiz noch um einiges. Eine ausführliche
Schilderung dieser Variante würde jedoch den Rahmen dieser Rezension sprengen
und außerdem will ich ihnen ja auch nicht alles über das Spiel verraten. Einige
Nebenregeln im Spielablauf wurden von mir bewusst ausgelassen, da sie den
Spielverlauf zwar beeinflussen, aber das unmittelbare Spielgefühl und das Flair
der Spielbeschreibung nicht beeinträchtigen.
Kinder unter 5 Jahren haben
noch sehr große Probleme mit der Steuerung der Teppichflieger – aber es macht
ihnen viel Spaß wenn es ihnen gelingt, den Teppichflieger überhaupt zu bewegen.
Das Problem in diesem Alter besteht darin, die Ungeduld der Kinder zu bremsen,
da sie es kaum erwarten können wieder mit dem Blasebalg ihren Teppichflieger
weiter zu blasen.
Für Kinder unter 3 Jahren
ist das Spiel nicht geeignet, da diese noch nicht über die motorischen
Fähigkeiten verfügen, den Blasebalg so zu bedienen, dass der Teppichflieger
bewegt werden kann.
Die hübsche Ausstattung,
die wunderbare Grafik und die einzigartige Spielidee machen das Spiel zu einem
echten Hit. Das Spiel ist für alle Kinder ab 5 Jahren bedenkenlos zu empfehlen.
Da der Spielspaß auch für Erwachsene sehr hoch ist, kann man HABA und dem Autor
Guido Hoffman nur zu dem ausgezeichneten Spiel
gratulieren.
Noch ein Wort zu Guido
Hoffmann, er ist der Sohn des bekannten österreichischen Spieleautors Rudi
Hoffmann. Guido hat nun bereits mit einigen seiner Spielideen bewiesen, dass er
auf dem besten Wege ist an die Erfolge seines Vaters anzuknüpfen.
Zusammenfassend möchte ich
hier eine ausdrückliche Empfehlung für dieses Spiel abgeben. Es ist sicher
eines der Highlights der Kinderneuheiten in diesem Jahrgang.
Spieler : 2 bis 4
Alter : Ab 5 Jahren
Dauer : ca. 25 Minuten
Verlag :
www.haba.de
Autor :
Grafiker :
Preis : ca 30 EUR
Lerneffekt : *****
Spielspaß : *******
Glück : ****
Interaktion : ****
Kommunikation : **
Atmosphäre : ******
Kommentar:
extrem hübsche Ausstattung
netter Mechanismus
das Bewegen des Teppichs
mittels Blasebalg macht den Kindern viel Spaß
Kinder unter 5 Jahren haben
noch Probleme den Teppich zu steuern
Für Kinder unter 3 Jahren noch
nicht geeignet.
Soviel gleich mal vorweg,
das Spiel hat das Zeug, zu einem echten Renner zu werden.
Wenn Ihr Kind gerne schön
ausgestattete Spiele mit Action-Elementen wie z.B. Drops & Co spielt, wird
ihm auch Akaba gefallen.